Glasfaser-Anschlüsse für Neubau-Wohnungen: auf das Kürzel FTTH achten

Eigentümer, die für ihren Neubau eine moderne Telekommunikations-Lösung suchen, kommen an der Glasfaser nicht vorbei. Doch Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser: der Glasfaser-Anschluss unterscheidet sich durch deren Ausbau-Stufe. Der Begriff „Fiber to the home“ (FTTH) bezeichnet die einzige Glasfaser-Verbindung, die durchgängig ohne Kupferverkabelung bis in Ihre Wohnung oder bis in Ihr Haus reicht. Ein Überblick über die Ausbau-Stufen der Glasfaser:

Das Wichtigste über die langen, dünnen Fasern aus Glas vorweg: wenn bei einer Immobilie die Rede von einem Glasfaser-Anschluss ist, sollte unbedingt bei dem Bauträger oder Vermarkter der Immobilie nachgefragt werden, um welche Ausbau-Stufe es sich bei dem Glasfaser-Anschluss handelt. Denn die Unterschiede sind gravierend.

Es gibt vier Glasfaser-Ausbau-Stufen, die nach deren englischen Begriffen abgekürzt werden: angefangen bei der Glasfaser bis zum Netzknoten/Hauptverteiler bis zur Glasfaser, die bis in die Wohnung reicht. Nachfolgend ein Überblick:

Die Glasfaser-Ausbau-Stufen: FTTH, FTTB, FTTC und FTTN

Am besten ist die Glasfaser bis in die Wohnung (FTTH – Fiber to the home). Die reine Glasfaser-Leitung ohne Kupfer reicht bis nach Hause und kommt gänzlich ohne veraltetes Kupferkabel aus. Der Glasfaser-Anschluss führt bis zum Anschlussgerät und bietet durchgängige Datenübertragung über die Glasfaser.

Bei der Glasfaser bis ins Haus (FTTB – Fiber to the building/basement) ist der Glasfaser-Anschluss nur bis ins Gebäude verlegt, zum Beispiel bis in den Keller oder das Erdgeschoss. Von dort führt dann die Kupferverkabelung weiter bis in die Wohnung.

Zwei weitere Ausbau-Stufen sind der Glasfaser-Anschluss bis zum Bordstein/Kabelverzweiger (FTTC – Fiber to the curb) und der Glasfaser-Ausbau bis zum Netzknoten/Hauptverteiler (FTTN – Fiber to the node).

Ein Preisbeispiel für Glasfaser-Anschluss

Ein Richtwert: die Deutsche Telekom bietet nach eigenen Angaben aktuell Glasfaser-Bandbreiten von bis zu 1.000 Megabits pro Sekunde (MBit/s) für knapp 120 Euro monatlich an. Die Basis-Preise beginnen bei rund 30 Euro für die ersten sechs Monate für 16 MBit/s.

Anschlusskosten beim Anbieter erfragen

Ein Tipp für Sie: Falls Ihr Telekommunikations-Anbieter die Glasfaser nicht bis in Ihr Haus oder Ihre Wohnung (FTTH) verlegt, sondern zum Beispiel nur bis zum Bordstein/Kabelverzweiger (FTTC) – achten Sie auf die eventuell anfallenden Kosten für die Verlegung der restlichen Strecke der Glasfaser-Kabel bin ins Eigenheim und erfragen Sie die Anschlusskosten vorab beim Anbieter.

Option für späteren Glasfaser-Anschluss: beim Neubau Leerrohre verlegen

Beim Neubau oder einer Kernsanierung wird heute oft Glasfaser verlegt, sofern vorhanden. Deutschlandweit überregionale Anbieter sind zum Beispiel die Deutsche Telekom oder Vodafone. Es gibt aber auch regionale Anbieter wie die Stadtwerke.

Bietet jedoch noch kein Anbieter eine Telekommunikations-Lösung über Glasfaser an oder ist diese bereits geplant oder sogar schon im Ausbau, empfiehlt es sich bei Neubau-Immobilien heute schon Leerrohre mit verlegen zu lassen. Dadurch ist Ihre Immobilie langfristig aufgewertet und für den Daten-Transfer über Glasfaser-Kabel gewappnet.

Ob heute schon Glasfaser-Anschluss oder Leerrohre: beides ist eine Investition für die Zukunft. Denn einen schnellen, zuverlässigen und modernen Internetanschluss mit Glasfaser setzen immer mehr Nutzer heute voraus. Ist zukünftig ein Glasfaser-Anschluss an Ihrer Adresse vorhanden, profitieren Sie als Eigentümer von den bereits vorhandenen Leerrohren, über die dann die Glasfaser im besten Fall bis in die Immobilie geleitet werden kann.

Immobilien-Wertsteigerung durch Glasfaser

Der Bedarf an stabilem und schnellem Internet in Privathaushalten wächst weiter, zum Beispiel durch Home-Office und die gleichzeitige Nutzung von Internet und TV durch alle Familien eines Mehrfamilienhauses. Kurz gesagt: immer mehr Nutzer sind mit immer mehr Endgeräten online. Denn die Zahl der mit dem Internet verbundenen Geräte steigt. Smartphones, Tablets und Fernseher sind standardmäßig mit dem Internet verbunden. Hinzu kommt der Trend des vernetzten Zuhauses, dem Smart-Home. Auch Streaming-Plattformen wie beispielsweise Netflix oder Amazon prime video erfordern hohe Datenübertragungsraten – die mit steigenden Nutzungsraten weiter zunehmen.

Durch Glasfaser wird Ihre Immobilie langfristig aufgewertet und die Attraktivität etwa für potenzielle Wohnungsmieter oder Hauskäufer gesteigert. Es kursieren Zahlen von bis zu zehn Prozent, die die Wertsteigerung durch einen Glasfaser-Anschluss ausmachen kann. Jedoch sind die Zahlen wage und die Immobilien-Wertsteigerung durch Glasfaser fällt zudem regional unterschiedlich aus.

Für Vermieter einer Wohnung mit Glasfaser-Anschluss insbesondere in ländlicheren Regionen, sofern eine moderne Glasfaser vorhanden ist, kann sich etwa die Chance der Vermietbarkeit durch die moderne Glasfaser-Anbindung deutlich erhöhen – zudem könnten höhere Mieteinnahmen locken.

Die Zahl der Mieter oder Hauskäufer die bereit sind, für einen modernen Glasfaser-Anschluss auch mehr zu bezahlen, dürfte mit der zunehmenden Digitalisierung zunehmen. Insbesondere dann, wenn es sich um eine reine Glasfaser-Verbindung ohne Kupferkabel bis in Ihr Haus oder Ihre Wohnung handelt – Stichwort FTTH: Fiber to the home.

Neben dem Glasfaser-Ausbau ist auch die Elektro-Mobilität auf dem Vormarsch. Der nachträgliche Einbau von E-Ladestationen soll einfacher werden.

Titelbild: Pixabay

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