Serial construction: a fresh look at prefabricated building design?

Serielles Bauen: Neustart für den Plattenbau?

In den letzten Jahren sorgen Stichwörter wie „Modulbauweise“ bzw. „serielles Bauen“ hierzulande für hitzige Diskussionen. Während bislang davon ausgegangen wurde, dass seit dem Ende der DDR, welche die Vorteile des „Plattenbaus“ frühzeitig erkannt hat, vorwiegend Flüchtlingsunterkünfte in modularer Bauweise realisiert werden, gab es Anfang des Jahres den großen Knaller in Hamburg. Insider wollen herausgefunden haben, dass der spektakuläre Neubau „Elbphilharmonie“ zumindest was die kleineren Wohneinheiten dort betrifft, in modularer Bauweise entstand. Serieller Wohnungsbau nun also auch für neue Eigentumswohnungen? Die Frage dürfte sich in Zukunft stellen.

Modulbauweise und serielles Bauen – Fakten

In ihren Anfangszeiten war Modulbauweise vorwiegend als temporäre Containerbauweise gedacht. Mittlerweile hat sich diese Bautechnik sukzessive weiterentwickelt. Modulbauweise meint vereinfacht dargestellt Bauen unter Verwendung von vorgefertigten Bauteilen, die später in kurzer Zeit im „Baukastenprinzip“ ineinandergefügt werden. Fertighäuser entstehen auf diese Art. Nicht wenige Pflegeheime und Wohnanlagen mit Mikroapartments mittlerweile auch. Befürworter sehen Vorteile in der guten Planbarkeit, welche diese Bauweise garantiert. Zudem seien die Qualitätsmerkmale hinsichtlich Brandschutz, Schallschutz und Wärmeschutz ebenfalls entscheidend verbessert worden.

Modul-Bauweise ist mittlerweile anwendbar für Neubau-Immobilien jeder Art, das versichern Baufachleute. In Mikroapartments kommt sie bislang vorwiegend in Bädern zum Einsatz, so die Experten. Ein Vorteil dieser Bauweise besteht darin, dass sie im Vergleich zu „herkömmlicher Architektur“ um einiges kostensparender ist und der Bau schneller hochgezogen werden kann. Angesichts der wachsenden Wohnungsknappheit in vielen Städten sticht insbesondere das letztere Argument. Hindernisse gibt es jedoch einige.

Ein Nachteil des seriellen Wohnungsbaus ist die fehlende Individualität. Geschosswohnungsbau mit wenig flexiblen und gleichen Grundrissen möchte in Zeiten wachsender Individualisierung nicht jeder haben. Dann fallen Wörter wie „Plattenbau“, die die Stimmung zusätzlich aufheizen.

Das Argument von Wohnungsbaugesellschaften ist nach wie vor der im Vergleich zur „Standard-Bauweise“ niedrigere Preis. Das mag bei Mieteinheiten eine Rolle spielen, punktet bei Käufern von Eigentumswohnungen jedoch weniger. Ihnen ist in der Regel neben der Individualität wichtig, dass der Bau energieeffizient ist. Obwohl Befürworter der modularen Bauweise immer wieder bestätigen, dass sie nicht weniger energieeffizient sein muss, als andere Bauarten, sehen das Skeptiker nach wie vor kritisch.

Energieeffizientes modulares Bauen

Es gibt Baugesellschaften für modulares Bauen, welche sich auf energieeffiziente Bauweisen spezialisiert haben und auch im KfW 40 Standard bauen, das ist jedoch immer noch eine Seltenheit. Ist dies dennoch der Fall, so werden sogar die Lüftungsanlagen en masse bestellt und zusammen gefertigt. Seriell eben. Auch auf Eichenholzparkett muss man beim seriellen Wohnungsbau nicht unbedingt verzichten, so einige Spezialisten. Hinter vorgehaltener Hand heißt es jedoch, dass in der überwiegenden Mehrzahl von Neubauten im modularen Wohnungsbau noch das Linoleum prägend ist.

Nicht zuletzt die Fortschritte in der Entwicklung dieser Bauweise sind es, weshalb einer Umfrage des Dienstleisters „Management Cicle“ zufolge, mittlerweile 59 Prozent aller Befragten modulares Bauen als einen wichtigen Zukunftspfeiler des Bauwesens sehen. Gefolgt von Mikro-Apartments (hier sahen 47 Prozent der Befragten eine wesentliche Zukunftsperspektive) und Crowdinvesting (34 Prozent).
 

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Beitragsbild: Pixabay

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