Auf der Bremer Überseeinsel entstehen derzeit interessante, zukunftsweisende Neubau-Projekte. Eines davon ist das Wohngewächshaus, das innovativen und nachhaltigen Wohnraum bietet. Lesen Sie jetzt alle wichtigen Facts zum Wohngewächshaus in Bremen in diesem Artikel!
- Das Konzept des Bremer Wohngewächshauses
- Projekt-Übersicht Wohngewächshaus: Ein innovativer, dreigeteilter Baukörper
- Der beheizte Wohnblock in nachhaltiger Bauweise
- Der Laubengang vom Wohngewächshaus: Sozialer Raum und Grünflächen
- Energieeffizientes Wohnen und Urban-Farming auf dem Dach
- Die Überseeinsel – Bremens neues, grünes Stadt-Viertel
- Zukunftsweisendes Mobilitätskonzept
- Zukunftsgerechte Quartiere
- Die 15-Minuten-Stadt
Sie gehört zu den spannendsten Entwicklungsgebieten Deutschlands: die Bremer Überseeinsel. Wo noch vor wenigen Jahren der amerikanische Konzern Kellog Cornflakes und Co. produzierte, entsteht aktuell ein neues, urbanes und zukunftsweisendes Stadtviertel, das Wohnen, Arbeit, Bildung und Freizeit miteinander verbindet und ein Ort für alle Generationen ist. Mit dem Wohngewächshaus auf der Bremer Überseeinsel entsteht neuer, innovativer Wohnraum, der Menschen und Pflanzen in Einklang bringt.
Das Konzept des Bremer Wohngewächshauses
Das Wohngewächshaus auf der Überseeinsel in Bremen entsteht in zweiter Reihe zur Hafenkante im abwechslungsreichen Stephanitor-Quartier, welches eines der ersten Neubaugebiete auf der Halbinsel ist und Gewerbe, ein Gesundheitszentrum, Kindertagesstätte und viele Neubau-Wohnungen bietet. Das Projekt entsteht nach Entwürfen des Wiener Architekturbüros Delugan Meissl und wird geförderte Wohnungen in Holzmodul-Bauweise beinhalten. Die Inspiration für das Bauvorhaben, das voraussichtlich 2026 bezugsfertig ist, entspringt einem früheren Studienauftrag der Überseeinsel GmbH. Die Aufgabe bestand darin, ein Wohnkonzept zu entwickeln, das den Vorgaben des Auftraggebers gerecht wird. Die Herausforderung war es, kostengünstig, energieeffizient und zugleich ästhetisch zu bauen.
„Mit dem Wohngewächshaus von DMAA starten wir den Versuch, diese Parameter zusammenzubringen“, heißt es von den Seiten der Immobilienentwickler der Überseeinsel GmbH. (Quelle: UBM Development)
Projekt-Übersicht Wohngewächshaus: Ein innovativer, dreigeteilter Baukörper
Das Bremer Wohngewächshaus erstreckt sich über eine Bruttogeschossfläche von 5.065 m². Der Komplex ist in drei Teile gegliedert: einen beheizten Wohnblock in Holzmodul-Bauweise, einen vorgelagerten Laubengang und ein Gewächshaus auf dem Dach. Dieses außergewöhnliche Konzept schafft eine Verbindung zwischen Menschen und Pflanzen und verspricht ein hohes Wohlbefinden der Bewohner.
Der beheizte Wohnblock in nachhaltiger Bauweise
Der beheizte Wohnblock in Holzmodul-Bauweise stellt das Herzstück des Wohngewächshauses dar. Die im Werk vorgefertigten Bauteile ermöglichen eine effiziente Montage vor Ort. Diese Art des Bauens reduziert den ökologischen Fußabdruck und ermöglicht zugleich eine schnelle Fertigstellung.
Der Laubengang vom Wohngewächshaus: Sozialer Raum und Grünflächen
Der vorgelagerte Laubengang, bestehend aus Stahlprofilen und Betonbodenplatten, bietet halböffentliche Freiräume, die soziale Interaktion fördern und den zukünftigen Mietern die Möglichkeit geben, eigene, kleine Gärten anzulegen. Diese verbindende Struktur schafft ein Gemeinschaftsgefühl und trägt zur Lebensqualität bei.
Energieeffizientes Wohnen und Urban-Farming auf dem Dach
Ein Highlight des Projektes ist das Gewächshaus auf dem Dach des Gebäudes. Das Glashaus nutzt die Abwärme der Wohnungen, die zweite Gebäudehülle dient als Wärmepuffer für den Wohnkern. Auch das Urban-Farming-Konzept des Hauses begeistert: Nicht nur, dass sich die Bewohner beteiligen können, auch wird hier Gemüse kommerziell angebaut.
Die Überseeinsel – Bremens neues, grünes Stadt-Viertel
Die Bremer Überseeinsel zählt mit ca. 41 Hektar Land zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Europas. Die extra für dieses Projekt ins Leben gerufene Firma Überseeinsel GmbH verwaltet die Neugestaltung des Gebiets zwischen dem Europahafen und der Weser. Der Fokus des Unternehmens liegt auf ökologischen und städtebaulichen Prinzipien, die darauf abzielen, den Stadtteil möglichst nachhaltig, grün, fußgängerfreundlich und effizient zu gestalten.
In Zusammenarbeit mit renommierten Architekten, der Lokalpolitik und Bremer Bürgern wurden facettenreiche, lebendige Quartiere geplant. Das erste und bereits fertiggestellte Vorhaben auf der Überseeinsel ist die Schule Überseestadt. Sie ist bereits seit 2020 im Betrieb und Teil des bunten Kellog-Pier-Quartiers. Auf diesem Areal befindet sich auch das ehemalige Reislager der Firma Kellog, welches heute zu einem Bürohaus mit einer Markthalle und Gastronomie-Angeboten umgestaltet wurde. Ebenfalls spannend und Teil dieses Quartiers ist das Vitaminlager, ein Büro-Gebäude für junge Unternehmen und Startups, sowie das John & Will-Hotel. Es sind 120 Hotelzimmer in den Röhren des alten Getreidesilos geplant, mit voraussichtlicher Fertigstellung im 1. Quartal 2024.
Zukunftsweisendes Mobilitätskonzept
Die Überseeinsel GmbH hat die Mobilität auf dem Gelände grundlegend neu gedacht. Das Areal gestaltet sich autofrei; die Wege werden fossilfrei zurückgelegt – ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit E-Shuttles. Klassische Auto-Straßen wird es nicht geben, stattdessen sind zentrale Quartiers- und Tiefgaragen geplant. Fahrrad- und Car-Sharing-Stationen sowie diverse Einkaufsmöglichkeiten und eine direkte Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ergänzen das „fossilfreie Prinzip“.
Zukunftsgerechte Quartiere
Diese vielseitigen Quartiere begeistern mit Freiräumen für Begegnung, einer beinahe autofreien Infrastruktur und einem innovativen Energie-Konzept. Letzteres versorgt die künftigen Bewohner möglichst CO2-neutral mit Sonnenstrom, Windenergie und einem cleveren Kühlsystem, das das Wasser der Weser nutzt.
Die 15-Minuten-Stadt
Die Überseeinsel, somit auch das Wohngewächshaus, folgt dem Konzept der 15-Minuten-Stadt, das auf den Städteplaner Carlos Moreno zurückgeht. Gesetzt wird auf autofreie Stadtbezirke, in denen alles, was man zum Leben braucht, in einer Viertelstunde zu erreichbar ist. Das erzielt die Unabhängigkeit von zentralen Ressourcen sowie eine Reduzierung der Luftverschmutzung. In Zeiten, in denen Krisen eine dezentrale Versorgung erfordern, stellt die 15-Minuten-Stadt ein zukunftsweisendes Konzept dar.
Sie interessieren sich für spannende Neubau-Projekte aus ganz Deutschland? Dann lesen Sie gerne unseren Blog-Beitrag zum neuen „EDGE East Side Berlin“-Hochhaus!
Text: Isabel Röhm
Titelbild: DMAA