Der beste Zeitpunkt für den Immobilienkauf – 5 Gründe

Der beste Zeitpunkt für den Immobilienkauf – 5 Gründe

Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, ist dies auch die Gelegenheit, über Erreichtes und Unerreichtes nachzudenken. Oft gehört der Traum vom Eigenheim zu den persönlichen Lebenszielen. Doch wann ist der beste Zeitpunkt dafür erreicht, diesen umzusetzen?

Für viele Menschen ist Herbst und Frühjahr der richtige Zeitpunkt für den Immobilienkauf.
Menschen neigen dazu, Immobilien bevorzugt im Herbst und Frühjahr zu kaufen. (Bild: Taryn Elliott/pexels)

Laut der WIB24 Westdeutschen Immobilienbörse erwerben viele Menschen ihre Immobilie im Frühjahr oder Herbst. Aber das gilt natürlich nicht für alle. Und der Zeitpunkt für den Immobilienkauf ist etwas ganz Individuelles. Was Sie überraschen mag: Jetzt könnte sich ein Immobilienkauf für Sie lohnen. Und dafür gibt es gute Gründe.

Mieten steigen, Immobilienpreise sinken – ist der Zeitpunkt für Immobilienkauf gekommen?

Seit langem sinken die Preise für den Wohnungs- und Hauskauf wieder deutlich, das hat die Stiftung Warentest herausgefunden. Die gemeinnützige Verbraucherorganisation stützt sich auf die Daten des Forschungsinstituts vdpResearch. Während die Kaufpreise sinken, steigen die Mieten kräftig.

Anfang 2023 waren deutsche Wohnungen um 7,4 Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum. In Berlin wurde sogar 12,2 Prozent mehr bezahlt. Expertenkreise gehen davon aus, dass diese Entwicklung sich in den kommenden Jahren verstärken wird, weil u.a. viele potenzielle Immobilienkäufer in den Mietmarkt drängen. Gerade in den Ballungszentren soll die Nachfrage weiter steigen.

Blick auf Wohnungen und den Fernsehturm in Berlin: Mieten werden immer teurer. Der richtige Zeitpunkt für den Immobilienkauf rückt damit in den Bereich der eigenen Handlungsoptionen.
Blick auf Wohnungen und den Fernsehturm in Berlin: Mieten werden dort immer teurer. (Bild: 12138562/pixabay)

Im Bereich der Kaufpreise liegt aktuell die gegenteilige Entwicklung vor: Demnach haben sich die Preisvorstellungen zwischen Interessenten und Verkäufern im 3. Quartal 2023 wieder deutlich angenähert, berichtet das Handelsblatt.

Neubau-Eigentumswohnungen kosten in Berlin 4,7 Prozent weniger als noch im selben Vorjahreszeitraum 2022; dicht gefolgt von Stuttgart (-4,6 %) und München (-3,5 %). Neue Ein- und Zweifamilienhäuser sind vor allem in Düsseldorf günstiger zu haben: um ganze 8 Prozent. In Frankfurt am Main (-6,8 %) und München (-5,9 %) sind die Kaufpreise ebenfalls billiger geworden. Außerdem werden auch die Baufinanzierungen häufiger nachgefragt. All das spricht für den optimalen Zeitpunkt für den Immobilienkauf.

Zinsniveau verharrt konstant – Planungssicherheit

Da die Tendenz der Mietpreise unaufhörlich in die Höhe schnellt, werden Immobilienkäufe für einige Menschen wieder interessanter. Die monatlichen Tilgungsraten für einen Haus- oder Wohnungskredit sind dann auf langfristige Sicht deutlich günstiger und bringen mehr Planungssicherheit mit sich, da sie über einen längeren Zeitraum, z.B. 20 Jahre, inflationsgeschützt sind. Die Zinsen für eine Baufinanzierung verharren laut der Online-Plattform Aktion pro Eigenheim zwischen 3,5 und 4,5 Prozent. Mieten hingegen können bei steigender Inflation signifikant steigen.

Außerdem werden die Rahmenbedingungen für den Immobilienkauf auf mittelfristige Sicht erst einmal nicht besser. Und auch das spricht für den aktuellen Zeitpunkt für den Immobilienkauf. Momentan gibt es immerhin passende staatliche Förderungen für Neubauten, z.B. die degressive Abschreibung (AfA) für neu gebaute oder neu erworbene Wohngebäude und Eigentumswohnungen. Interessenten können mithilfe dieser Unterstützung sowie einer individuellen Finanzierung die neue Zinslast ausgleichen.

Richtiger Zeitpunkt für Immobilienkauf? Abwarten lohnt sich jedenfalls nicht

Obwohl momentan einige Käufer ihr Interesse zurückhalten und auf bessere Zeiten warten, werden diese in mittelfristiger Zukunft trotzdem ihre Immobilie kaufen wollen. Und daher ist jetzt Ihre optimale Chance! Es lohnt sich für Sie, momentan nach vielversprechenden Angeboten Ausschau zu halten.

Denn: Im Vergleich zu Anfang 2022, dem Ende der Niedrigzinsphase, ist das Immobilienangebot um fast 200 Prozent gestiegen, weiß Focus Online. Es gibt weniger Käufer und daher sind die Verkäufer nun eher bereit, über die Höhe des Kaufpreises neu zu verhandeln.

Ein guter Zeitpunkt für den Immobilienkauf: Momentan sind Sie in einer guten Verhandlungsposition gegenüber Verkäufern und Bauträgern.
Die Zeit ist günstig, um attraktive Immobilien zu finden. Und momentan sind Sie in einer guten Verhandlungsposition, was den finalen Kaufpreis betrifft. (Bild: Karolina Grabowska/pexels)

Als Kaufinteressent sind Sie momentan in einer guten Verhandlungsposition, um sich attraktive Immobilien zu akzeptablen Preisen zu sichern. Es bleibt Ihnen Zeit zum Suchen. Besichtigungen von Kaufobjekten finden meist in einem exklusiven Rahmen statt. Und über den Preis lässt sich in Ruhe verhandeln.

Aktuell machen viele Interessenten die Erfahrung, dass sie bei Häusern mit niedriger Energieklasse signifikant – bis zu 25 Prozent weniger laut DAVE (Deutschem AnlageImmobilien Verbund) – nach unten verhandeln können, weil diese nicht dem zukünftigen oder auch schon heutigen Standard entsprechen. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie im Vorfeld einen Kostenplan für realistische Energiesanierungen aufstellen und die Kosten seriös gegen den Kaufpreis aufrechnen.

Haben Sie Ihre Traumimmobilie jetzt erstanden, könnte es sein, dass andere zu späte Interessenten das Nachsehen haben, weil die attraktiven Immobilien nicht mehr auf dem Markt zu finden sind. In der Folge würden die Preise für die wenig verbliebenen, begehrten Kaufobjekte weiter steigen, weil diese rar geworden sind.

Bauträger sind offener für Verhandlungen

Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe gibt es fast nicht mehr, berichtet die Aktion pro Eigenheim. Das macht es Ihnen natürlich leichter, Ihr Immobilienvorhaben in die Tat umzusetzen und spricht ebenfalls für den aktuellen Zeitpunkt für den Immobilienkauf. Denn die Bauunternehmen sind gerade offener für neue Aufträge, die u. U. zu günstigeren Konditionen ausgehandelt werden können. Dabei ist Ihr ganzes Geschick gefragt.

Gerade Verkäufer stellen sich auf neue Realitäten ein
und passen ihre Preise an.

Für 2024 prognostiziert der DAVE einen niedrigeren Marktpreis in allen Immobiliensegmenten. Das gilt sowohl für Neubauten in Deutschland als auch in Österreich, wo die Käufer in den meisten untersuchten Städten nun zu geringeren Kosten ihr Eigentum erworben haben. Gerade Verkäufer stellen sich auf neue Realitäten ein und passen ihre Preise an, weil z.B. die Kosten für Baumaterialien wieder auf ein Normalniveau gesunken sind.

Lieber auf dem Land investieren

Das pulsierende Leben in der Großstadt ist zwar spannend, aber auf dem Land werden ebenfalls interessante Freizeitaktivitäten geboten. Mittelzentren haben auch schöne Stadtkerne. Der Vorteil hierbei: Immobilien sind oftmals günstiger. Dennoch Vorsicht, nicht jeder ist fürs Landleben gemacht. Machen Sie vorweg den Check.

Die Lage wirkt sich auf den Kaufpreis aus. Rückt damit der Zeitpunkt für den Immobilienkauf in die nahe Zukunft für Sie?
Die Lage wirkt sich auf den Kaufpreis aus: Auf dem Land oder in kleinen Städten lebt es sich günstiger und Sie profitieren ebenfalls von einer hohen Lebensqualität, wie z.B. in Rothenburg ob der Tauber in Bayern mit mittelalterlicher Architektur. (Bild: Roman Kraft/unsplash)

Immobilien in den deutschen Top-7-Metropolregionen sind um knapp 50 Prozent teurer als auf dem Land, berichtet die Aktion pro Eigenheim. Daher sollten Sie für den Quadratmeter eines Neubaus im Schnitt 7260 Euro/m² einplanen. Denn laut der Statistik von VALUE Data Insights kostet der Quadratmeter in den Top-7-Metropolen – München, Frankfurt a.M., Hamburg, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf, Köln und Wiesbaden – im Schnitt 9680 Euro. In Metropolen und sehr teuren Gegenden benötigen Sie ein hohes Einkommen sowie eine Menge Eigenkapital, denn der Quadratmeterpreis beginnt hier, z.B. in München, bei 11.000 Euro.

Auf dem Land beträgt der Neubau-Kaufpreis demnach im Schnitt 4840 Euro pro Quadratmeter. Pluspunkte beim Immobilienkauf auf dem Land sind neben niedrigeren Preisen die idyllische Lage mitten in der Natur. Hier wird die Kredittilgung einfacher sein. Außerdem bleibt mehr Geld für zusätzliche, womöglich ungeplante Kaufnebenkosten übrig, u.a. für die Grunderwerbsteuer sowie die Maklergebühren.

Des Weiteren ist eine Immobilie nicht nur in den mittleren Lebensjahren von Vorteil. Später, wenn diese abbezahlt ist, eignet sie sich hervorragend als sichere Altersvorsorge, die keinen Schwankungen des staatlichen Rentensystems unterliegt.

Lesen Sie auch, was das richtige Alter für den Immobilienkauf ist und erfahren Sie wertvolle Tipps.

Text:   Melanie Ludwig
Title Image:   deepblue4you

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