Wer als Immobilieninvestor nach einer guten Anlagemöglichkeit sucht, konzentriert sich künftig am Besten auf den Speckgürtel der Top-Metropolen. Das legt eine Untersuchung der Quantum AG mit dem Titel „Grenzenlose Mobilität – Die Bedeutung von Pendlerströmen für die Immobilienmärkte“ nahe. Studien führender Researchunternehmen bestätigen die Entwicklung. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Chancen der Speckgürtel großer Metropolen für Immobilienkäufer bietet.
„Suburbanisierung“ ist bei Researchern gerade in aller Munde. Damit gemeint ist der Zuzug von immer mehr Menschen in die Randgebiete der Metropolen Berlin, Frankfurt, Hamburg, München und Köln. Steigende Kosten und extreme Wohnungsknappheit in innerstädtischen Gebieten sind die Ursache dafür. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Wohnraum im Speckgürtel – am Besten mit guter Erreichbarkeit von S-Bahnhöfen.
Immer mehr Menschen nehmen weite Strecken zum Arbeitsplatz in Kauf. Dabei entscheidet allerdings mehr die Zeit, die der Weg zum Job beansprucht, als die Distanz. Wer 60 Minuten im Zug sitzt, ist in der Regel zufriedener als jemand, der für eine weniger lange Strecke mit dem PKW 90 Minuten braucht, so heißt es in der Untersuchung von Quantum. Auch die „Top-Lagen des Speckgürtels“ hat die Research-Abteilung der Immobiliengruppe Quantum herausgefiltert. In Hamburg ist das Norderstedt, in Berlin Potsdam, gefolgt von Falkensee, in München zunächst Augsburg, dann Dachau und in Köln stammen die meisten „Einpendler“ aus dem Wohngebiet in und um Bergisch Gladbach.
Steigende Pendlerzahlen in Top-Metropolen
Das neue Wohn- und Pendlerverhalten beeinflusst vor allem die Immobilienmärkte in den Regionen. Schon jetzt sind rasante Preisentwicklungen in den Speckgürteln bemerkbar. Allein der Blick nach Berlin zeigt das: in Oranienburg stiegen die Immobilienpreise in den vergangenen vier Jahren um 30 Prozent. In München sind die Mietpreise für Wohnlagen im Speckgürtel sogar noch stärker gestiegen als in der Isarmetropole selbst. Ein Grund dafür ist die extrem gestiegene Nachfrage nach Wohnraum außerhalb der Zentren. Die Zahlen sprechen für sich: die meisten „Einpendler“ – Menschen die von Auswärts in die Stadt zum Arbeiten fahren – gibt es aktuell in München (383.000) Gefolgt von Frankfurt am Main, wo ca. 362.000 Menschen für den Job in die Stadt kommen. Rang 3 ist Hamburg (346.000) und in Berlin sind es 309.000 Pendler.
Entsprechend gute Chancen ergeben sich daraus für Investoren. Wer bislang nach einer vielversprechenden Kapitalanlage in Innenstadtvierteln gesucht hat und schwer fündig wurde, kann nun den Blick gen Speckgürtel richten. Denn aktuell steht auch hier der Geschosswohnungsbau im Fokus. Damit scheint die Ära der Ein- und Zweifamilienhäuser auf dem Land vorerst vorbei zu sein. Auf neubaukompass.de lässt sich dieser Trend gut nachverfolgen. Zum Beispiel im Westen von München, einer Region, die vor ca. fünf bis sechs Jahren weitaus weniger gefragt war bei Bauträgern und Immobilienkäufern, entstehen immer mehr Wohn-Immobilien, auch für Kapitalanleger. Zum Beispiel das Projekt „Gleisharfe“ mit 51 Eigentumswohnungen. Dieses wird in Aubing, dem westlichsten Stadtteil von München, angeboten.
Studie zu Wohninvestments in Deutschland bestätigt den Trend
Mit der Entwicklung auf dem Markt für Wohninvestments beschäftigt sich auch eine Studie von Savills Deutschland. Savills plc mit Börsennotierung in London ist weltweit tätig im Bereich Immobilien-Dienstleistungen. Savills bestätigt den aktuellen Trend auf dem Markt für Immobilien-Investoren. Darin heißt es wörtlich: „Die Fundamentaldaten legen Investitionen außerhalb der A-Städte durchaus nahe. So dürften die Haushaltszahlen bis zum Jahr 2030 in etwa der Hälfte aller Kreise und kreisfreien Städte weiter steigen und damit die Wohnraumnachfrage.“ So konnte Savills bestätigen, dass das Transaktionsvolumen in A-Städten im 1. Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33 Prozent zurückgegangen ist. In C-Städten jedoch legte es im Vergleich zum 1. Quartal 2017 um 826 % zu. Auch wurden hier wesentlich mehr Wohneinheiten veräußert als im Vergleichszeitraum. (Quelle: Marktüberblick zum Wohninvestmentmarkt Deutschland Q1 2018)
Um Kriterien von Standortfaktoren für Kapitalanleger geht es auch in diesem Beitrag.