Er zählt zu den markantesten Hamburger Gebäuden: der Hamburger Hof. Mit seiner zentralen Lage, charakteristischen Architektur und unverwechselbaren Identität gilt er als das Herzstück des Jungfernstiegs, Passagenviertels und der Innenstadt. Nun steht das Wahrzeichen in Hamburgs Premium-Lage vor einer umfassenden Neugestaltung. Die MEAG, Vermögensverwalter von Munich Re und ERGO, plant ab 2025 die Umgestaltung dieses Schlüsselgrundstücks zu einem modernen, lebendigen Mixed-Use-Quartier. Dieses neue Quartier wird Arbeiten, Erleben, Einkaufen und Wohnen vereinen und einen wertvollen Beitrag zur Aufwertung der Innenstadt leisten. Erfahre in diesem Artikel die ersten Details über die neuen, spannenden Pläne für den Hamburger Hof.
Hamburger Hof: Historie eines architektonischen Wahrzeichens
Nach dem großen Stadtbrand 1842 ließ der Hamburger Kaufmann Wilhelm Sillem auf dem Grundstück des Hamburger Hofs die prächtige Einkaufspassage „Sillems Bazar“ errichten, die sich schnell als die schillerndste Einkaufspassage Europas etablierte und Wohlhabende aus dem ganzen Land anzog. Die Presse feierte begeistert die bahnbrechende Architektur aus Glas und Gusseisen und lobte die edlen Innenräume aus rotschwarzem Marmor.
Im Jahr 1881 wurde das historische Gebäude abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Dieser wurde von den Architekten Hanssen & Meerwein entworfen, die später auch am Bau des Hamburger Rathauses beteiligt waren. Der neue Bau verwandelte sich in das Luxushotel Hamburger Hof, das mit seiner beeindruckenden neobarocken Sandstein-Fassade bis heute die prägende Erscheinung des Gebäudes bestimmt. Das Haus zählte damals zu den angesehensten Adressen der Stadt und bot zahlreichen eleganten Bällen und Veranstaltungen eine beeindruckende Kulisse. Auch die Könige von England, Dänemark und Thailand residierten hier.

Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1917 wurde das Gebäude in ein Kontorhaus umgewandelt. Im Zweiten Weltkrieg, 1944, fielen die reich verzierten Giebel und Turmspitzen Bombenangriffen zum Opfer und wurden durch ein schlichtes Dach ersetzt. In den Jahren 1976 bis 1979 wurde der Hamburger Hof von Architekt Hans Joachim Fritz umfassend umgestaltet. Er verwandelte das historische Gebäude in ein modernes Büro- und Geschäftshaus mit einer durchgängigen Ladenpassage, wodurch der Hamburger Hof seine heutige Gestalt erhielt. Nun steht dem historischen Gebäude eine weitere spannende Neugestaltung bevor.
Das neue Gesicht des Hamburger Hofs
Die MEAG plant auf über 20.000 m2 Mietfläche, verteilt auf ein Gebäudeensemble zwischen Jungfernstieg, Große Bleichen und Poststraße, einen bunten Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, modernen Büroflächen und Wohnraum. Im Erdgeschoss entstehen vor allem exklusive Handelsflächen mit Flagshipstores, während in den Obergeschossen moderne Büroflächen sowie ein Konferenzzentrum einziehen. Ein besonderes Highlight des Projekts erwartet die Besucher auf dem Dach: Die exklusive Rooftop-Bar mit beeindruckendem Blick auf die Binnenalster bereichert das Quartier und hebt seine Anziehungskraft auf ein neues Niveau.
Architektur und Denkmalschutz des Bauvorhabens

Die Entwürfe des international renommierten Architekturbüros Diener & Diener, die als Gewinner eines Architekturwettbewerbs überzeugten, umfassen ein Quartier mit sechs Gebäudeeinheiten. Dabei wird die charakteristische rötliche Sandsteinfassade des historischen Gebäudes sorgfältig bewahrt und sensibel in das neue Gesamtkonzept integriert. Ein entscheidender Aspekt bei der Wahl des Architekturbüros war deren umfassende Erfahrung im behutsamen Umgang mit denkmalgeschützten und stadtbildprägenden Fassaden. Dr. Stefan Haas, MEAG-Geschäftsführer, betont, dass Diener & Diener die idealen Partner sind, um historische Bausubstanz mit den modernen Anforderungen harmonisch zu verbinden.
Auch aus städtebaulicher Perspektive wird das Projekt als herausragend bewertet. Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde, sieht im Entwurf des neuen Ensembles in dieser zentralen Lage das Potential für architektonische Exzellenz.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz des neuen Hamburger Hofs am Jungfernstieg
Das neue Quartier wird höchsten Ansprüchen an Energieeffizienz und ökologische Nachhaltigkeit gerecht. Geplant ist unter anderem der Einsatz von Photovoltaik, Geothermie und Absorptionskälte, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und moderne Standards zu erfüllen. Die geplanten Maßnahmen sind ein klares Zeichen für das Engagement, die Stadt zukunftsfähig zu gestalten.
Der neue Hamburger Hof: Zeitplan und Ausblick
Der Umbau des Hamburger Hofs startet 2025, die Fertigstellung ist für das Jahr 2029 vorgesehen. Die detaillierte Vorstellung der Umbaupläne ist für Anfang 2025 geplant.
Als bedeutender Impuls für die Hamburger Innenstadt wird das Revitalisierungsprojekt das städtische Umfeld nachhaltig positiv beeinflussen. Mit der Neugestaltung des Hamburger Hofs beginnt für die Hansestadt ein neues Kapitel, in dem historische Elemente, moderne Architektur und nachhaltige Ansätze vereint werden, um das Gebäude zu einem zentralen Anziehungspunkt im Herzen der Stadt zu machen.
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