Erst im vergangenen Monat, am 1. Juli 2019, wurde das Dragoner-Areal von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH übertragen. Damit ging das Dragoner-Areal in den Besitz des Landes Berlin über, denn die BIM ist nach eigenen Angaben der Immobiliendienstleister im Land Berlin. Auf dem rund 47.000 Quadratmeter großen Dragoner-Areal in Kreuzberg soll ein neues gemischtes Stadtquartier entstehen, überwiegend auch für Neubau-Wohnungen.
Das denkmalgeschützte Dragoner-Areal, einst die Garde-Dragoner-Kaserne (kurz: Dragoner-Kaserne), befindet sich im Inneren des Sanierungsgebiets Rathausblock in Berlin-Kreuzberg, zwischen der Obentrautstraße, dem Mehringdamm, der Yorckstraße und der Großbeerenstraße.
Mindestens 50 Prozent der Baufläche des Dragoner-Areals soll für öffentlich geförderten Wohnungsbau genutzt werden. Die derzeit auf dem Areal ansässigen Gewerbebetriebe sollen auch weiterhin hierbleiben können. Dafür ist ein neuer Gewerbehof geplant, fasst die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH zusammen. Wie viele neue Wohnungen genau entstehen sollen und wann der Baubeginn ist, steht noch nicht fest. Rund 500 Wohnungen sind jedenfalls im Gespräch.
Leitbild für ein zukunftsweisendes Stadtquartier
Nach Informationen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ist das Ziel für das neue Stadtquartier auf dem Dragoner-Areal, ein vielfältiges, inklusives und ökologisch zukunftsweisendes Stadtquartier mit 100 Prozent leistbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum zu entwickeln. Zum Beispiel sollen neue Wohnprojekte für gemeinschaftliches, generationenübergreifendes und inklusives Wohnen zur Miete entstehen. Die Grundstücke des Areals sollen dauerhaft in kommunalem Eigentum bleiben.
Dragoner-Areal gehört dem Land Berlin
Ursprünglich sollte das Dragoner-Areal zum Höchstpreis an einen privaten Investor veräußert werden, teilt die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH mit. Um die innerstädtische Fläche in Berlin-Kreuzberg für bezahlbaren Wohnraum und als Gewerbefläche zu sichern, setzten sich Initiativen aus der Bevölkerung ein. Der geplante Verkauf an den Privatinvestor wurde durch eine Initiative des Landes Berlin im Bundesrat gestoppt, fasst die BIM zusammen.
Auf der Online-Informationsplattform des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin zum Sanierungsgebiet Rathausblock Kreuzberg mit dem Dragoner-Areal ist zu lesen, dass die Grundstücksübertragung an das Land Berlin ein großartiger Erfolg für Kreuzberg sei, der ohne das jahrelange Engagement zahlreicher Initiativen und Einzelpersonen nicht denkbar gewesen wäre.
Am 1. Juli 2019 wurde das Dragoner-Areal von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben auf die BIM, den Immobiliendienstleister im Land Berlin, übertragen. Das Dragoner-Areal, zwischen dem Mehringdamm und der Obentrautstraße, wurde in das Sondervermögen Daseinsvorsorge (SODA) übertragen und wird nun durch die BIM treuhänderisch verwaltet.
Um den Bebauungsplan für das Dragoner-Areal und die angrenzenden Grundstücksflächen in die Wege zu leiten, wird seit Mitte 2019 ein städtebauliches Konzept für das Dragoner-Areal entwickelt. Ziel des Konzepts ist es, herauszufinden, wie Wohnen, Gewerbe, Kultur und Soziales auf dem zukünftigen neuen Stadtquartier des Dragoner-Areals in Kreuzberg miteinander vereinbart werden können. Zudem gilt das unter Denkmalschutz stehende Dragoner-Areal als zusätzliche Herausforderung für die städtebauliche Entwicklung des neuen Quartiers.
So geht es jetzt weiter
Am Samstag, den 31. August 2019, findet der große öffentliche Auftakt für das Werkstattverfahren statt. An diesem Tag lernen die Planer das Dragoner-Areal kennen und sehen, wer auf und um das Sanierungsgebiet Rathausblock beteiligt ist.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2019 entscheidet das Obergutachtergremium, welches städtebauliche Konzept für das Dragoner-Areal verfolgt werden soll.
Daraufhin soll das Areal im Herbst 2021 planreif sein. Dann können die Baumaßnahmen für eines der größten innerstädtischen Entwicklungsgebiete Berlins auf dem Dragoner-Areal beginnen.
Die Anwohner sind dazu aufgerufen, sich in den Planungsprozess des Dragoner-Areals einzubringen. Dafür finden unterschiedliche Beteiligungsformate statt. Informationen dazu liefert zum Beispiel das Forum Rathausblock. Außerdem werden themenbezogene Arbeitsgemeinschaften, Werkstätten und punktuelle Beteiligungsangebote in den umliegenden Kiezen veranstaltet.
„Wohnpanorama“: Eigentumswohnungen und Stadthäuser
Vom Dragoner-Areal in die Dennewitzstraße 36-40, ebenfalls in Berlin-Kreuzberg. Hier vermarktet die ZIEGERT – Bank- und Immobilienconsulting GmbH das Neubau-Projekt „Wohnpanorama“ mit 92 Eigentumswohnungen, acht dreigeschossigen Stadthäusern und zwei Gewerbeeinheiten. 80 Prozent der 2- bis 5-Zimmer-Einheiten sind nach Vermarkter-Angaben bereits verkauft.
Weitere Neubau-Vorhaben in Berlin finden Sie auf dem neubau kompass.
Unser Titelbild (Quelle: SenStadtWohnen Berlin | Dirk Laubner) zeigt das Sanierungsgebiet Rathausblock Kreuzberg mit dem Dragoner-Areal.