Empfehlenswert beim Neubau: Blower Door Test

Empfehlenswert beim Neubau: Blower Door Test

In zahlreichen Exposés neuer Bauvorhaben taucht der Begriff „Blower Door Test“ auf. Was es genau damit auf sich hat, lesen Sie im Folgenden.

Der Test misst die Luftdichtheit von Gebäuden und ist in jedem Fall nützlich. Mit ihm lässt sich feststellen, ob und wenn ja wo, undichte Stellen und potenzielle Orte von Zugluft und späterer Schimmelbildung in der Gebäudehülle sind.

In Neubauten, wo eine Lüftungsanlage eingebaut wird und entsprechend KfW Fördermittel beantragt werden, ist dieser Test Pflicht. Auch für alle anderen Neubau-Immobilien ist er empfehlenswert. Ratsam ist, den Bauträger gezielt nach dem Test zu fragen, denn insbesondere während der Bauphase können Korrekturen noch unkompliziert vorgenommen werden. Entscheidet man sich erst nach Bezug der Immobilie für den Test, so kostet er ab ca. 350 Euro.

So funktioniert der Blower Door Test

Der Blower Door Test wird eingesetzt, um Lecks in der Außenwand zu finden. Durch diese undichten Stellen entweicht Wärme und kalte Luft dringt in die Wohnung. Die Folge: höhere Heizkosten und weniger Energieeffizienz. Wörtlich übersetzt heißt „Blower Door Test“: „Gebläse-Tür-Test“; die Fachwelt spricht von einem „Differenzdruck-Messverfahren,“ welches die Luftdichtheit von Gebäuden misst.

Für diesen rund drei Stunden dauernden Test verwendet man einen extrem leistungsstarken Ventilator, eingeschlossen in eine luftundurchlässige Plane. Eine Bezeichnung dafür ist „Minneapolis BlowerDoor“. Das Gerät wird an der Haustür angebracht, während alle Außentüren und Fenster geschlossen sind. Geöffnet bleiben Innentüren. Der Ventilator saugt die Luft aus dem Gebäude und sorgt so für einen konstanten Unterdruck von 50 Pascal. Jetzt können Fachleute mit Hilfe einer Infrarotkamera, künstlichen Rauchs oder eines Luftgeschwindigkeitsmessgerätes feststellen, wo im Gebäude undichte Stellen zu finden sind. Im Anschluss wird der Unterdruck permanent erhöht und so ist messbar, wie schnell wieder Luft in die Räume zieht. Das ist im Fachjargon die „Luftwechselrate“. In einem 3. Schritt lassen die Techniker über den Ventilator Luft in das Gebäude hineinwehen, wodurch ein konstanter Überdruck entsteht. Auch hier lässt sich wie beim Unterdruck die Luftwechselrate feststellen.

Die neue Energieeinsparverordnung 2016 schreibt hohe Anforderungen an die Gebäudedämmung vor. Entsprechend sinnvoll ist ein Blower Door Test. Lesen Sie mehr zur aktualisierten Energieeinsparverordnung.

Titelbild: pixabay


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