Noch vor wenigen Jahren galten sie als „Science Fiction“, jetzt finden Sie sie in immer mehr Ausstattungslisten von Neubau-Immobilien: Biometrische Zugangssysteme. Diese basieren auf individuellen Merkmalen, die jeden Menschen unverwechselbar machen. In diesem Fall ist es der Abdruck Ihres Fingers, der Ihnen Zugang zum Haus bzw. zur Wohnung verschafft.
Biometrie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „Bios“ (Leben) und „Metron“ (Maß) zusammen. Bereits im 19. Jahrhundert legten Wissenschaftler die Grundlage für die Nutzung des Fingerabdrucks zur Identifikation. Heute setzt man Biometrie neben dem Sicherheitsbereich vor allem in der Medizin ein.
Biometrische Zugangskontrollen im Eigenheim haben viele Vorteile. Sie können sich nicht mehr aussperren, brauchen in stressigen Situationen nicht lange nach dem Schlüssel zu suchen und Sie müssen im Falle von unliebsam gewordenen Mitbewohnern nicht mehr das Schloss austauschen, um den Zugang zu verwehren: es genügt das Entfernen des jeweiligen Fingerabdrucks aus der Liste der zugangsberechtigten Personen.
Der biometrische Zugang: so funktioniert‘s
Ein Fingerabdruck-Scanner (auch Fingerprint-Scanner) ist in der Regel mit einem motorgesteuerten Mehrfachverriegelungsschloss verbunden. Zunächst wird der jeweilige Fingerabdruck registriert und vom Gerät als binärer Code gespeichert. Bei jedem Eintritt erfolgt automatisch der Abgleich mit dem gespeicherten Code. Ist die Übereinstimmung erfolgreich, wird ein Signal an den Öffner gesendet.
Wie sicher sind biometrische Systeme?
Um sich wirkungsvoll gegen Einbrecher zu schützen, reicht ein biometrisches Zugangsverfahren nicht. Hierzu sollte man ergänzend auf Bewährtes zurückgreifen: Video-Gegensprechanlagen oder Alarmanlagen, Fenster mit Pilzkopfverriegelung, Rollläden mit Hochschiebe-Sicherung usw. Es gibt biometrische Zugangskontrollen, die speziell für die Verbindung mit Mehrfachverriegelungssystemen zum Einbruchschutz entwickelt wurden.
Generell hängt die Sicherheit eines biometrischen Gerätes vom jeweiligen Anbieter ab. Um im Vorfeld die richtige Wahl zu treffen, sollten bestimmte Faktoren berücksichtigt werden. Zum Beispiel ist es wichtig, wo das Gerät angebracht wird. Ist der Eingang überdacht oder ungeschützt? Dann sollte darauf geachtet werden, dass der Scanner bei Temperaturen zwischen Minus 20 und plus 50 Grad Celsius funktioniert. Zudem müssen dann Wetterschutzelemente beim Gerät enthalten sein. Vorrichtungen gegen Schnee und Hagel oder auch mechanischer Schutz vor Vandalismus hat sich in der Praxis bewährt. Es gibt Geräte, die speziell darauf programmiert sind, auf lebendige Finger zu reagieren und sich nicht manipulieren lassen.
Last but not least: schauen Sie, ob das Gerät über einen individuellen Master-Pin verfügt. Damit haben Sie als Bewohner im Fall der Fälle immer Eintritt zur Wohnung.
Nachträglicher Einbau ist einfach
Immer mehr Neubauten verfügen über einen biometrischen Zugang. Sie können aber auch nachträglich Ihren Hauseingang entsprechend nachrüsten. Zahlreiche biometrische Schlösser lassen sich von Laien in rund einer Stunde installieren. Privathaushalte können ein entsprechendes Gerät bereits für unter 500 Euro erwerben. Der Vergleich mit den Kosten für einen Schlüsseldienst kann sich also lohnen.
Insbesondere in Neubau-Immobilien in gehobener Ausstattung sind biometrische Zugangskontrollen bereits bei der Übergabe der Wohnung oder des Hauses eingebaut. Was Sie noch hinsichtlich der Ausstattung beachten können, lesen Sie hier:
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