Was ist hinsichtlich der Ausstattung von Neubau-Immobilien „Standard“ und wo beginnt die „gehobene Ausstattung“? An dieser Frage scheiden sich immer wieder die Geister und nicht wenige Auseinandersetzungen über dieses Thema enden vor Gericht. Dieser Artikel macht Sie mit den Elementen einer gehobenen Ausstattung im Bad vertraut.
Käufer gehen oft davon aus, dass ihr gewünschtes Bauelement automatisch zur gehobenen Kategorie zählt und sind später enttäuscht, wenn dem gar nicht so ist und sie anstelle von stylischen Armaturen „stinknormale“ Wasserbecken vorfinden. Lesen Sie nachfolgend, was im Bereich Bad unter „Standard“ verstanden wird und was im Verständnis von Bauträgern und Innenausstattern bereits darüber hinausgeht.
Die Badausstattung ist ein zentrales Element für die Einstufung einer Wohnung in die Kategorie „Standard“ oder „Gehoben“ bzw. „Luxus“. Entscheidend für die Zuordnung ist nicht zuletzt die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen und damit verbunden die Größe des Bades. Um als „Standard“ klassifiziert zu werden, sollte eine Wohnung mit 1 oder 2 Personen über eine Dusche oder Badewanne, einen Waschtisch und ein WC im Bad verfügen.
Um in die nächste Kategorie „gehoben“ aufzurücken, braucht es bereits neben dem Hauptbad mit Dusche und Badewanne ein weiteres Gäste-WC. Ebenfalls zur gehobenen Kategorie gehört, wenn zumindest das Hauptbad über ein Fenster verfügt und somit als „Tageslichtbad“ fungiert. Auch sollte das Bad in der gehobenen Kategorie nicht zu klein sein. Mindestens acht Quadratmeter sind essenziell, damit nicht abwertend von einer „Nasszelle“ gesprochen wird.
Die Sanitärelemente: oft kostspielig
Wussten Sie, dass die Gewährleistungsdauer auch für Badeinrichtungen und Sanitärelemente in den meisten Fällen nur 5 Jahre, zuweilen sogar 2 Jahre beträgt? Für viele ist das bereits ein Grund, bei der Badausstattung auf Qualität zu setzen und Elemente von Markenherstellern einzubauen. Diese sind in „Standard-Einrichtungen“ zumeist nicht enthalten. Die meisten „Ausstattungen der gehobenen Kategorie“, wie es im Exposé heißt, bieten hingegen Qualitätskeramiken, zum Beispiel von Duravit, Keramag, Villeroy & Boch oder Grohe an und verzeichnen dies auch im Exposé.
Eine „gehobene Badausstattung“ hat ihren Preis. Ein Bad mit Wanne und Dusche, einem WC und 2 Waschbecken kostet ab 12.000 Euro. Darin sollten hochwertige Keramiken, großformatige Fliesen (am Besten mindestens 2 Meter im Dusch-Bereich), Unterschränke, Handtuchhalter, Seifenschalen und WC-Papierrollenhalter sowie Griffe aus Edelstahl enthalten sein. Auch der in zahlreichen Exposés erwähnte Handtuchheizkörper im Bad zählt zur gehobenen Ausstattung.
Rohre und Abflüsse gehören zur Ausstattung
Thema Spiegel: immer mehr Haushalte legen Wert auf einen großen Badezimmerspiegel, der direkt in die Fliesen eingebaut wird. Wer diese Spiegelart haben möchte, sollte darauf achten, dass sie speziell in der Baubeschreibung erwähnt wird, damit nicht nachträglich die Fliesenwand wieder aufgebohrt werden muss – was einiges an Kosten und Ärger bringen würde.
Die Badausstattung umfasst auch Elemente, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht: Rohre und Abflüsse zum Beispiel. In „Standard Bädern“ sind Zuleitungsrohre aus Kunststoff die Norm. Besser sind allerdings Edelstahlrohre, in denen sich weniger Wasser und Kalk ablagert. In als hochwertig klassifizierte Badausstattungen sollten in jedem Fall Edelstahlrohre integriert sein. Einheitlicher sieht es bei den Ableitungsrohren aus: hier wird in allen Kategorien aus Mangel an Alternativen fast immer PVC als Material gewählt.
Auch bei Terrassen und Balkonen gibt es hinsichtlich der Ausstattung gravierende Unterschiede. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag Ausstattungselemente in Neubau-Immobilien.