Grasbrook: Hamburg entwickelt neuen Stadtteil

Aus Olympia wird jetzt Stadt. Gestern haben Vertreter des Senats auf einer Pressekonferenz ihre neuen Pläne zur Entwicklung des 3. großen Stadtprojektes in Hamburg vorgestellt. Es geht um das Gelände „Kleiner Grasbrook“, auf dem, ginge es nach dem Willen der Stadt, die Olympischen Sommerspiele 2024 stattgefunden hätten. Nun entsteht dort in den nächsten Jahren ein gemischtes Stadtquartier.


Mit 3.000 neuen Wohnungen auf einer Fläche von rund 46 Hektar sowie einem umfangreichen Büro- und Gewerbekomplex, der Raum für bis zu 16.000 Beschäftigte ermöglichen soll. Zudem werden Einkaufsmöglichkeiten, Kinderbetreuungen und eine Grundschule entstehen. Wichtig ist vor allem, dass Grasbrook ein lebendiger Stadtteil wird. Denn wie so oft, wenn neue Stadtteile geplant werden, gibt es Skeptiker, die eine sterile Ansammlung von Neubauten fürchten.

Wohnlagen am Wasser

An Superlativen seitens der Stadt mangelt es nicht, wenn es darum geht, das Projekt zu beschreiben.  Geplant ist ein „großartiger Stadtteil“ mit „einem tollen“ Park, so Bürgermeister Olaf Scholz bei der Präsentation. Detaillierte Unterlagen zum neuen Megaprojekt in Hamburg stellt der Senat auf der städtischen Website zur Verfügung. Entwickeln wird den „Grasbrook“ wie Hamburgs neuer Stadtteil heißen wird, die HafenCity GmbH. Apropos „HafenCity“: Grasbrook ist rund ein Drittel so groß wie dieses riesige Neubauvorhaben am Hafen, das bereits weitestgehend Gestalt angenommen hat. Nach dem Billebogen und der HafenCity ist das neue Viertel das drittgrößte Stadtenwicklungsprojekt in Hamburg.

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Mögliche Bebauung im neuen Stadtteil Grasbrook. Bild: Senatspressestelle

Grasbrook soll direkt gegenüber dem östlichen Teil der HafenCity entstehen und eine Verbindung zu den Elbinseln schlagen. Im Zuge der Entwicklung  soll auch der Stadtteil Veddel stärker einbezogen werden. Jetzt rücken die Elbinseln richtig ins Visier der Stadtplaner. Einen großen Vorteil des neuen Stadtteils sehen Architekten, Bauträger und Vermarkter in den zahlreichen Wasserlagen, die Grasbrook bietet. Rund 5 Kilometer des neuen Wohnquartiers erstrecken sich am Ufer. Davon könnten 3,6 Kilometer für bauliche Nutzungen in Frage kommen. Ideal in Zeiten, wo viele Deutsche von Wohnlagen am Wasser träumen.

Drei große Quartiere im Stadtteil

Vorläufige Planungen sehen bislang drei große Quartiere im Stadtteil Grasbrook vor. Die Wohnbebauung ist auf dem Moldauhafen geplant. Das Freihafenelbquartier ist für Mischnutzung vorgesehen und das Hafentorquartier wird ausschließlich gewerblich genutzt. Dieses Quartier wird den Übergang zum Hafen und entsprechenden Nutzungen schaffen. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Etablierung des Wohnquartiers „Moldauhafen“. Dafür hat die Stadt im Vorfeld bereits richtig viel getan. Denn im Rahmen der Versailler Verträge bekam die heutige Tschechische Republik den Moldauhafen zugesprochen. Erst im Sommer 2017 konnten die insgesamt zwei Jahre dauernden Verhandlungen mit der Stadt Hamburg abgeschlossen werden. Ergebnis ist ein Tausch: die Tschechen können künftig entsprechende Flächen auf dem Gelände des Kuhwerder Hafens nutzen.

Neue U-Bahn-Station geplant

Womöglich könnte die Anbindung des Stadtteils ans öffentliche Verkehrsnetz eine Herausforderung werden. Zunächst sollen Busse mit der nächsten S- und U-Bahn-Station verbinden: den Elbbrücken. Der spätere Bau einer U-Bahn zum Stadtteil ist jedoch vertraglich zugesichert.

Billstedt
Ein weiteres Neubauprojekt in Hamburg: Lebensart Billstedt. Bild: Zander Immobilien

Wie die Bebauung nun im Detail aussehen wird, steht heute noch nicht fest. So wie auf der Illustration gezeigt, könnte es werden, vielleicht jedoch kommen auch völlig neue Pläne ins Spiel. In Erinnerung gebracht wurde die damals von dem weltbekannten Architekten und Designer Hadi Teherani angedachte „LIVING BRIDGE“: eine mit Wohnhäusern bebaute Brücke, die Hamburger Stadtteile miteinander verbinden soll.

Aber wie gesagt; noch ist nichts fix bei den Plänen zur Gestaltung. Es folgt zunächst eine intensive Bestandsaufnahme und die Abstimmung strategischer Themen auf Basis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs. Danach wird ein Städtebauentwurf entwickelt, dem Bebauungspläne folgen. Idealerweise kann bereits 2019 mit den ersten Arbeiten zum Stadtteil Grasbrook begonnen werden.

In der Zwischenzeit entstehen zahlreiche weitere interessante Bauvorhaben in der Hansestadt. Zum Beispiel das auf unserem Foto: Lebensart Billstedt.

Finden Sie weitere Neubauprojekte in der Hansestadt auf dem neubau kompass.

Titelbild: pixabay

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