Hamburgs neuer Stadtteil: 3.000 Neubau-Wohnungen in Grasbrook

Dort, wo der neue Hamburger Stadtteil Grasbrook geplant ist, sollte einst etwas Sportliches ausgerichtet werden: die Olympischen Sommerspiele 2024. Den Zuschlag bekam jedoch nicht Hamburg, sondern Paris. Nun kommt der von Städteplanern und Architekten konzipierte und von Hamburg vorgeschlagene Olympia-Entwurf für einen Wohn- und Bürostandort auf dem Grasbrook erneut auf den Tisch. Die Verantwortlichen der Stadt Hamburg schreiben, dass dieses Know-how für die städtebauliche Entwicklung von Hamburg weiter genutzt werden könne und müsse – für den neuen Stadtteil Grasbrook.

Auch wenn die Entwürfe für den ursprünglichen Wohn- und Bürostandort auf dem Grasbrook, die im Rahmen der Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2024 vorgestellt wurden, nur eine Vision für den neuen Stadtteil Grasbrook darstellen: Es ist durchaus möglich, dass das Olympia-Konzept von damals mit dem zukünftigen Hamburger Stadtteil Grasbrook doch noch realisiert wird, auch ohne Olympia.

Verantwortlich für die Entwicklung des Stadtteils Grasbrook ist die stadteigene HafenCity Hamburg GmbH, die sich als Entwicklungsmanagement für große Stadtteilentwicklungsprojekte – wie die namensgebende HafenCity mit Baubeginn 2001 und zukünftig auch Grasbrook – versteht. Die HafenCity Hamburg informiert über den neuen Stadtteil, der nach Stadtangaben auf knapp der Hälfte des Kleinen Grasbrook entsteht. Derzeit dient der Kleine Grasbrook der Hafennutzung. Der Grasbrook wird der westlich angrenzende Nachbar des Stadtteils Veddel und verortet sich gegenüber der HafenCity und südlich der Elbe.

3.000 neue Wohnungen und 16.000 Arbeitsplätze

Am Südufer der Elbe sollen in Grasbrook rund 3.000 Wohnungen zur Miete und als Eigentum entstehen. Dadurch soll Wohnraum für etwa 6.000 Bewohner geschaffen werden. Ein Drittel der Wohnungen wird öffentlich gefördert. Nach Angaben der HafenCity Hamburg GmbH sind aufgrund des Lärms von Bahn- und Straßenverkehr sowie Gewerbe nicht mehr als die 3.000 Neubau-Wohnungen zulässig. Die Wohnflächen sollen in den lärmabgewandten Wasserlagen und durch Gewerbe-Bauten vom Lärm abgeschirmt entstehen. Der Baubeginn und der Bezug der Wohnungen liegt noch in der fernen Zukunft, denn die HafenCity rechnet mit einem Entwicklungszeitraum für den Stadtteil Grasbrook von circa 20 Jahren.

Grasbrook-Werkstätten beteiligen Öffentlichkeit

Auch wenn die Bauphase rund zwei Jahrzehnte dauern wird, die Planungen und Gedankenspiele für Grasbrook schreiten voran. Die HafenCity Hamburg GmbH und die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen veranstaltete dafür vier Grasbrook-Werkstätten, um die Entwicklung des Stadtteils mit der Öffentlichkeit zu diskutieren.

Bild: HafenCity / T. Hampel

Den Auftakt stellte am 5. Dezember 2018 die Veranstaltung „der neue Stadtteil und seine Nachbarn“ dar. Denn von dem neuen Stadtteil profitieren die Bewohner von Hamburg-Veddel. Der Stadtteil Veddel erhält durch Grasbrook eine bessere Anbindung an Hamburgs Innenstadt über den öffentlichen Personennahverkehr.

Im Januar und Februar dieses Jahres fanden die Ideen-Werkstätten zu „Zukunft Arbeit und Innovation“ und „Grasbrook bauen – Freiräume gestalten“ sowie „Grasbrook nachhaltig und mobil“ statt. Dabei standen beispielweise Impulse für eine nachhaltige, wirtschaftliche, digitale und umweltbezogene Realisierung von Grasbrook im Mittelpunkt.

Nach HafenCity-Angaben ist mit den vier Werkstätten zu Grasbrook die erste Phase der Bürgerbeteiligung abgeschlossen, die von einer Online-Bürgerbeteiligung begleitet wurde. Ein Blick in die Liste der Online-Beiträge zeigt, was den Hamburger Bürgern, die Online-Kommentare beisteuerten, besonders wichtig ist:

Mehrmals ist in den Beiträgen von der Forderung eines guten öffentlichen Personennahverkehrs, zum Beispiel einem Ausbau der U-Bahn-Linie 4, die Rede. Die beteiligte Öffentlichkeit wünscht sich darüber hinaus bezahlbaren Wohnraum speziell für Auszubildende und Studenten, aber auch Senioren. In diesem Zusammenhang kommt der Vorschlag von kleinen Einheiten für Wohnen auf Zeit ins Spiel, auch für ausländische Fachkräfte und Geschäftsreisende. Stichpunkte bei der Gestaltung der Freiflächen sind zum Beispiel Angebote für Wassersport, eine Schiffs- beziehungsweise Fähranlegestelle und Freiflächen als soziale sowie kulturelle Treffpunkte für die Bewohner.

Die Ergebnisse des Werkstätten-Prozesses und aus der begleitenden Online-Bürgerbeteiligung fließen mit in den Wettbewerbs-Dialog, der 2019 in einen freiraumplanerischen Gestaltungsentwurf für Hamburgs neuen Stadtteil Grasbrook münden soll.

Ebenfalls in Wasserlage entsteht das Neubau-Projekt „Unser Herzstück“ am Tarpenbeker Ufer in Groß Borstel. Die Grossmann & Berger GmbH vermarktet die gehobenen 2- bis 4-Zimmer-Eigentumswohnungen provisionsfrei.

Im neuen Wohnquartier am Tarpenbeker Ufer in Groß Borstel entstehen die 94 Neubau-Wohnungen „Unser Herzstück“ (Bild: Grossmann & Berger GmbH).
Im neuen Wohnquartier am Tarpenbeker Ufer in Groß Borstel entstehen die 94 Neubau-Wohnungen „Unser Herzstück“ (Bild: Grossmann & Berger GmbH).

Weitere Neubau-Immobilien in Hamburg finden Sie auf dem neubau kompass.

Unser Titelbild (Quelle: Hosoya Schaefer Architects) zeigt einen Entwurf des neuen Stadtteils Grasbrook. Links im Bild ragt ein weiteres gigantisches Bauvorhaben empor: Elbtower an der HafenCity wird Hamburgs höchster Wolkenkratzer.

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