Nie waren die Zinsen für Hypothekendarlehen und Kredite für den Käufer so günstig wie aktuell. Die Folge ist, dass immer mehr Menschen sich eine Immobilie zulegen möchten. Das regt die Nachfrage an und die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser klettern ständig in die Höhe. Insbesondere in Metropolregionen scheint nicht immer alles plausibel, was in der Preistabelle steht. Lesen Sie nachfolgend, wie Sie sich vor „Mondpreisen“ bei der Neubau-Immobilie schützen.
Als erstes lohnt es sich, die Grundstücksmarktberichte in Ihrer Region anzusehen. Diese werden herausgegeben vom Gutachterausschuss in Ihrer Stadt. Die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte sind neutrale und unabhängige Behörden, die im Sinne der Verwaltungsverfahrensgesetze agieren. Die Mitglieder der Gutachterausschüsse verfügen über umfassende Kenntnisse in der Wertermittlung und sind in den meisten Fällen als Sachverständige im Bereich Architektur oder im Vermessungswesen tätig. Eine Grundlage zur Ermittlung von Immobilienpreisen in der Region ist der jeweilige Marktbericht des Gutachterausschusses.
Ebenso hat sich das Hinzuziehen von Kaufpreissammlungen des Gutachterausschusses in vielen Fällen als nützlich erwiesen. Die Sammlung ist eine Zusammenstellung von gängigen Kaufpreisen in der Region. Sie wird verwendet um zu ermitteln, was andere Käufer bereits gezahlt haben. Entsprechend lässt sich vergleichen, ob der vom Makler angegebene Preis realistisch ist.
Der Grundstücks-Bewertungs-Spiegel vom TÜV Süd
Des Weiteren hat sich der Grundstücks-Bewertungs-Spiegel des TÜV Süddeutschland bewährt. Der TÜV Süddeutschland ist generell eine gute Adresse zur Ermittlung sämtlicher Fakten rund um die Immobilie. Die Angebote reichen von Marktwertgutachten, Versicherungswertgutachten bis zu Immobilienberatungen und vielem mehr. Auskunft gibt die TÜV SÜD ImmoWert GmbH in München.
Der Sachverständige als Begleiter beim Immobilienkauf
Alternativ nutzen in Ballungsräumen wie München, Stuttgart oder Berlin immer mehr Käufer die Einschätzung von Sachverständigen. Sie lassen Verkaufsunterlagen und Exposés im Vorfeld checken. Nicht selten begleitet ein Sachverständiger den Käufer auch beim Besichtigungstermin oder einem „Tag der Offenen Tür“ auf dem Baufeld.
Es gibt viele Wege, um einen Sachverständigen in Ihrer Region zu finden. Adressen nennt Ihnen zum Beispiel der Immobilienverband IVD. Auch auf der Website des Verbands finden Sie unter „Expertensuche“ nach Angabe der jeweiligen Postleitzahl entsprechende Sachverständige in Ihrem Postleitzahlengebiet.
Nicht schlecht ist es, ein Minimum an Grundwissen zur Ermittlung von Faktoren des Immobilienwertes zu haben. Das verleiht Ihnen mehr Souveranität beim Verhandeln. Gut ist zum Beispiel, wenn Sie bereits wissen, wie Gutachter bei der Ermittlung des Immobilienwertes vorgehen.
Das Sachwertverfahren
Dieses Verfahren wird in der Regel genutzt, um den Wert von selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern zu bestimmen. Dafür werden zunächst die Herstellungskosten ermittelt. Später dann wird der Bodenwert addiert. Bestandteile der Normalherstellungskosten sind die reinen Baukosten, die Kosten einzelner Bauteile, die Baunebenkosten, Kosten für die Außenanlagen und die Kosten der besonderen Betriebseinrichtungen.
Die Wertermittlung von Grundstücken
Um herauszufinden, in welche Preiskategorie ein Grundstück gehört, sollte man zunächst immer die Lage in Betracht ziehen. Wie sieht die Infrastruktur aus? Wie ist das Grundstück ausgerichtet? Sind Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten weit entfernt? Fragen wie diese spielen eine wichtige Rolle dabei. Ganz abgesehen vom Stadtteil. Je näher an der Innenstadt – das gilt zumindest für Metropolen – desto teurer kann die spätere Wohnung oder das Haus sein.
Lagekriterien spielen bei der Selbstnutzung einer Immobilie eine große Rolle. Ebenso wichtig sind sie für Kapitalanleger.
Im Beitrag Neubau-Immobilien für Kapitalanleger lesen Fakten zur Einschätzung von Mikro- und Makrolagen.