Die Airport-City am Flughafen München bekommt Zuwachs: Auf 500.000 Quadratmetern entsteht der LabCampus auf einem Grundstück der Flughafen München GmbH. Das zukunftsträchtige Konzept des LabCampus sprüht vor Innovationen.
Der Startschuss für den Innovationscampus fand am 8. März 2018 auf einer Auftaktveranstaltung statt. Am Flughafen München soll der entstehende LabCampus als branchenübergreifender Innovationsstandort am Airport fungieren. Im Norden der bayrischen Landeshauptstadt erschließt die Flughafen München GmbH (FMG) dafür 500.000 Quadratmeter, die dem Flughafenbetreiber gehören. Allein im ersten von vier Quartieren sollen nach Angaben der FMG auf 120.000 Quadratmetern 4.000 Mitarbeiter Platz finden. Die ersten Gebäude sind ab 2021 bezugsfertig, teilt der Flughafen mit.
Drei Architekten-Büros
Für den Masterplan des LabCampus zeichnen drei Architekten-Büros verantwortlich: KCAP B.V. (Niederlande), Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH (Sitz in Zürich, Büro in München) und MLAB Srl, Systematica Mobility ThinkLab MLab (Italien).
LabCampus im Erdinger Moos
Für den Innovationscampus des Flughafens München im Erdinger Moos, der Firmen, Forschungseinrichtungen, Kreative, Investoren und Start-ups zusammenbringen will, wurde die Flughafen München GmbH selbst zum Gründer: die LabCampus GmbH ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der FMG, die gut zehn Kilometer vor den Toren Freisings sitzt.
Auf dem LabCampus wollen die Akteure in Flughafennähe Ideen, innovative Produkte und Services entwickeln, testen und präsentieren. Denn 150.000 Menschen pro Tag – Passagiere, Besucher und Mitarbeiter – sind eine höchst attraktive Zielgruppe und stellen für den LabCampus potenzielle Kunden und Geschäftspartner sowie Besucher dar.
Die gegründete LabCampus GmbH offeriert nach der Eröffnung kundenspezifische, zielgerichtete Dienstleistungen für die gesamte Kette des Innovationsprozesses: von der Idee bis zur Marktreife. Die buchbaren Servicepakete sind individuell zusammenstellbar.
Passend zum Motto vieler Start-up-Gründer – think big, groß denken – setzt sich auch der LabCampus große, globale Ziele: Die LabCampus GmbH nutzt die „Future Travel Experience Global 2018“ in Las Vegas im September 2018 als Bühne, um das Innovationsangebot unter anderem für Start-ups am Flughafen München in Nordamerika publik zu machen.
Wie definiert sich ein Start-up?
Ein Start-up (aus dem Englischen: gründen, in Gang setzen) zeichnet aus, dass es sich als junges Unternehmen noch in der Gründungs- und Anfangsphase befindet. Entscheidend ist eine innovative Geschäftsidee, im Optimalfall mit einem Alleinstellungsmerkmal – USP (Unique Selling Proposition).
Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. definiert in seinem „Deutschen Startup Monitor 2017“ ein Start-up folgendermaßen: Es ist jünger als zehn Jahre, ist mit seiner Technologie und/oder seinem Geschäftsmodell (hoch) innovativ und weist ein signifikantes Mitarbeiter- und/oder Umsatzwachstum auf oder strebt es an.
Urban, inspirierend und modern
Die Arbeitswelt, in Start-ups wie im Konzern, wandelt sich hin zu mehr Agilität. In dem Innovationscampus entstehen deshalb flexible Arbeits- und Testumgebungen, die Interaktion und Zusammenarbeit fördern. Das Hotelangebot richtet sich an Kunden und Partner. Temporäre Arbeitsteams finden in Longstay-Appartements eine Heimat auf Zeit. Neben den neuen Trends in der Arbeit ist auch die Work-Life-Balance hoch im Kurs. Kultur- und Entertainmenteinrichtungen, Einkehrmöglichkeiten und Fitnessangebote laden zum Ausgleich neben der Erwerbstätigkeit ein.
Der Flughafen der Zukunft
Die Arbeits- und Freizeitwelt des LabCampus ergänzt eine Partnerschaft zwischen der Siemens AG und der Flughafen München GmbH. Gemeinsam wollen beide Unternehmen die digitale Zukunft des Münchner Airports als Bayerns Tor zur Welt gestalten. Angedacht sind die Innovationsfelder Mobilität, Energiemanagement und Sicherheit, teilt die Siemens-Pressestelle mit. Systeme ermöglichen die intelligente Steuerung von Passagierströmen und verfolgen Gepäck lückenlos. Auf dem Flughafengelände sollen zudem autonom fahrende Busse den Nahverkehr auf dem Gelände sicherstellen, ist aus dem Konzernsitz der Siemens AG in München zu erfahren.
Kompetenzzentrum gegen Cyber-Kriminalität
Doch die modernen Mobilitäts-, Energie- und Sicherheitssysteme bergen eine potenzielle Schwachstelle: sie sind angreifbar. Um Cyber-Angriffe aus dem Internet abzuwehren, eröffnete der Münchner Flughafen am 31. Januar 2018 sein „Information Security Hub“. Fachleute in dem Kompetenzzentrum entwickeln Verteidigungsstrategien gegen Cyber-Kriminalität und suchen nach Lösungen, um die Angriffe aus dem Internet frühzeitig zu erkennen und erfolgreich abzuwehren.
Die Sicherheitseinrichtung soll nicht nur den Flughafen München als eine kritische öffentliche Infrastruktur schützen. Auch Unternehmen und Behörden sowie andere Institutionen können in dem Zentrum ihre Experten auf dem Gebiet der Cyber-Sicherheit schulen. Davon profitieren beispielsweise die zukünftigen Unternehmen des LabCampus in der Nachbarschaft.
Der Norden Münchens boomt
Der Innovationscampus liegt in einer wirtschaftsstarken Lage im Norden der Metropolregion München. Die dortige NordAllianz bildet nach eigenen Angaben den Korridor zwischen der Münchner City und dem Flughafen. In der NordAllianz haben sich acht Kommunen zusammengeschlossen: Eching, Hallbergmoos, Ismaning, Neufahrn, Unterschleißheim, Oberschließheim, Unterföhring und Garching. Die Allianz setzt sich auch mit der Problemstellung nach bezahlbarem Wohnraum für die Bevölkerung der Kommunen auseinander.
Forschung in Garching
Eine der acht Kommunen ist Garching. Vielen Münchnern ist die Haltestelle der U-Bahn-Linie 6 „Garching-Forschungszentrum“ bekannt. Die gute öffentliche Verkehrsanbindung ist für den Standort auch erforderlich. Auf dem Campus Garching arbeiten nach eigenen Angaben mehr als 7.500 Beschäftigte. Dazu kommen mehr als doppelt so viele Studierende: rund 16.000. Der Forschungscampus Garching ist eines der größten Zentren für Wissenschaft, Forschung und Lehre in Deutschland. Zu den naturwissenschaftlichen und technischen Forschungseinrichtungen zählt neben vielen weiteren die Europäische Südsternwarte.
Fernsehen in Unterföhring
Neben der Forschung sind auch Medienunternehmen in den Kommunen der NordAllianz ansässig. Die Gemeinde Unterföhring ist einer der wichtigsten Medienstandorte Deutschlands. Hier sitzt beispielsweise die ProSiebenSat.1 Media SE. Neben ProSiebenSat.1 Media ist auch der Bezahlsender Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG in der passend benannten „Medienallee“ ansässig.
Autonom Fahren in Unterschleißheim
Eines der jüngsten Beispiele für das wirtschaftliche Wachstum im Münchner Norden: Im April 2018 eröffnete die BMW Group ihren Campus für autonomes Fahren in Unterschleißheim. Damit bündelt die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft mit Sitz in München ihre Entwicklungskompetenzen für Fahrerassistenzsysteme und hoch- bzw. vollautomatisiertes Fahren an einem Standort, kommuniziert der Automobilkonzern. Der Campus schafft Platz für 1.800 Beschäftigte.
Bleibt die Frage: Wo sollen all die Mitarbeiter der Unternehmen und des entstehenden LabCampus am Flughafen München wohnen – dazu noch zu akzeptablen Preisen und möglichst in der Nähe der Arbeitsplätze? Eine Herausforderung in der ohnehin boomenden Metropolregion München, die sich mit dem spektakulären LabCampus weiterentwickelt.
Doch der LabCampus ist eine Chance, durch auf dem Campus zur Marktreife gebrachte innovative Produkte und Dienstleistungen Problemlösungen zu schaffen.
Ein Beispiel für ein Neubau-Projekt im Norden Münchens, das Eigentumswohnungen in Flughafen-Nähe schafft, ist „arrival1 Freising“. Die BPD Immobilienentwicklung GmbH Niederlassung München realisiert 81 neue Eigentumswohnungen.
Weitere Neubau-Immobilien im Großraum München – von der Eigentumswohnung bis zum Haus – finden Sie auf dem neubau kompass.
Titelbild: LabCampus GmbH / Flughafen München GmbH