Was die Umnutzung und Revitalisierung von Bürogebäuden in Wohnraum betrifft, gilt Frankfurt vielen Städten in Deutschland mittlerweile als Vorbild. Ein Beispiel ist der Stadtteil Niederrad. Hier, wo noch vor wenigen Jahren nach Feierabend in der Bürostadt gähnende Leere herrschte, entsteht nun ein neues Wohn-Quartier. Seit diesem Jahr steht auch ein Name dafür fest: Lyoner Quartier soll es heißen.
Der Name ist angelehnt an Frankfurts Partnerstadt Lyon und an die Lyoner Straße, die das Viertel durchzieht. Entlang der Straße entsteht eine Reihe neuer Bauvorhaben, viele davon zur Miete, einige zum Eigentum. Auch ein Hotel ist mittlerweile auf dem letzten freien Grundstück des Areals im Gespräch.
Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des neuen Quartiers hat die Standort-Initiative Neues Niederrad (SINN) geleistet. Nach wie vor ist man dort aktiv, was die Information über neue Bauprojekte im Quartier betrifft und auch, wenn es um das Miteinander im Viertel geht. Zum Beispiel die Veranstaltung „Meet & Eat“ einmal im Monat: Hier treffen sich die Anwohner zu Beginn jedes Monats im Sheraton Frankfurt Congress Hotel zum Austausch über Neuigkeiten im Quartier und über geplante Bauprojekte. Der Blog „lebendige Bürostadt“ informiert über Termine und weitere Projekte.
Ab 2019 leben 8.000 Menschen im Quartier
Denn es wird richtig voll in der früheren Bürostadt. Voller, als sich das die Frankfurter Stadtplaner damals gedacht haben. Bis zu 8.000 Menschen werden im Lyoner Quartier bis Anfang 2019 leben. Aktuell arbeiten hier 25.000 Menschen – von denen die Mehrzahl bislang nach dem Job heim in einen anderen Stadtteil oder in den Großraum fährt.
Allerdings wächst die Anzahl derjenigen, die in einen der ehemaligen Bürotürme ziehen, stetig an. Sie wohnen auf Zeit in einem schicken Service Apartment oder in einer Neubau-Wohnung, die nach der Umwandlung von früheren Büros entstand. Parallel wächst die Infrastruktur: eine Grundschule ist in der Planung, Kindergärten und Kitas gibt es bereits einige, wenn auch nach Ansicht vieler Bewohner im Lyoner Quartier noch nicht genug.
Neue Eigentumswohnungen in Planung
Zu den großen Eigentumsprojekten in der ehemaligen Bürostadt zählt das Projekt „Green Gate“ von der 6B47 Germany GmbH. Hier werden auf dem Gelände an der Lyoner Straße 52 rund 200 Eigentumswohnungen realisiert. Die Architektur ist elegant. Es entsteht ein gehobenes Neubau-Quartier, das Mitte 2019 bezugsfertig sein soll. Die Projektentwicklungsgesellschaft 6B47 hat in Frankfurt bereits einige Neubauwohnungen konzeptioniert und entwickelt. Zum Beispiel „East Village Sachsenhausen“ und „Cascada“ im Europaviertel.
Ein weiteres maßgeblich an der Entwicklung des Lyoner Quartiers beteiligtes Immobilienunternehmen ist GWH. Das Wohnprojekt von GWH befindet sich in der Lyoner Straße 38/40. Der Plan: aus einem ehemaligen Büroturm auf dem Gelände hochwertigen Raum für 150 Eigentumswohnungen zu machen. Im Jahr 2020 soll dieses Projekt fertig sein. Die Investitionssumme für dieses Vorhaben: 38 Millionen Euro. Baustart ist Herbst 2018.
Bürogebäude werden schick
Wie dem Quartierjournal zu entnehmen ist, werden im Zuge der zahlreichen Veränderungen im Viertel und der neuen Nachbarschaft nun auch bestehende Bürokomplexe eleganter. Vor Kurzem hat die Nestlé AG ihr Bürogebäude an der Lyoner Straße „aufgehübscht“ und der Access Tower, ein Büroturm, der auch Büroturm bleiben wird, ist ebenfalls modernisiert worden.
Ein weiteres boomendes Neubau-Quartier in Frankfurt ist nach wie vor der „Rebstockpark“. Hier entstehen unter anderem im Rahmen des Neubauprojekts „Twentyeight“ 28 neue Eigentumswohnungen.
Finden Sie weitere Neubauprojekte in Frankfurt auf dem neubau kompass.
Titelbild der Frankfurter Skyline: pixabay