Einige Jahre hat es gedauert, bis aus ersten Planungen Realität wird. Nun nimmt das neue Stadt-Quartier gegenüber der S-Bahn Station Feuerbach weitere Gestalt an: es entsteht unter anderem ein neues Wohn-Quartier. Seit 2011 befindet sich das Gelände in Besitz der Landeshauptstadt. Bereits 2014 wurden erste Pläne zur Bebauung konkret. Mitte 2016 hätte der Baubeginn erfolgen sollen, nun werden zeitverzögert in diesem Herbst die ersten Grundstücke vergeben.
Dabei setzt die Stadt auf das Konzeptverfahren. Dieses ist bei nicht wenigen Stuttgarter Bauträgern alles andere als beliebt. Das Verfahren soll jedoch eine Grundstücksvergabe unter sozialen Prämissen gewährleisten. Damit einher geht, dass die späteren Wohneinheiten nicht zum höchsten Preis verkauft/vermietet werden können.
Insgesamt 150 Neubauwohnungen entstehen auf dem ehemaligen Areal der Firma Schoch. Der Galvanisierungsbetrieb (Metallveredelung) musste über 80 Jahre lang mit gesundheitsschädlichen Stoffen hantieren – die leider ins Grundwasser sickerten. Über 20 Millionen Euro werden für die Beseitigung der Altlasten veranschlagt. Davon stammen 75 Prozent aus dem Altlastenfond Baden-Württemberg.
Altlasten-Sanierung für 20 Millionen Euro
Das Thema „Altlasten“ ist ein generelles Problem bei der Umwandlung von früheren Gewerbeflächen in Wohnraum. In Stuttgart werden die Arbeiten bis zur kompletten Sanierung des Bodens und dem Rückbau der mit Chromat kontaminierten Gebäude auf dem Areal in Feuerbach noch bis 2018 dauern. In 2015 wurde mit der Altlastensanierung begonnen. Bis zu 12 Meter tief waren die Gruben, in denen verseuchter Boden gegen „gesundes Erdreich“ getauscht wurde.
Die Stadt zeigt sich optimistisch, dass in 2018 mit dem Bau der neuen Gebäude auf dem Gelände begonnen werden kann. Eine Webcam auf dem Internetportal der Landeshauptstadt informiert über den aktuellen Stand der Bautätigkeit.
Nachhaltigkeit gefragt bei der Realisierung
Die Arbeiten der Altlastensanierung dauerten Jahre bei diesem Projekt. Umso umweltfreundlicher soll das spätere „Quartier am Wiener Platz“ werden. Mehr noch: es soll Vorbildcharakter haben. Dabei ist wie bei zahlreichen neuen Stadtvierteln in Deutschland, die Mischnutzung vorgesehen. Neben Wohn-Quartieren sollen Kitas und soziale Einrichtungen entstehen. Beim Energiekonzept setzt man auf ein Biomethan-Blockheizkraftwerk in Kombination mit Photovoltaik.
Mit der Gestaltung des neuen Quartiers beschäftigt sich das Düsseldorfer Architekturbüro Thomas Schüler. Gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro Faktorgrün hat Schüler 2012 den ersten Preis des städtebaulichen Wettbewerbs für das neue Stadt-Quartier in Feuerbach gewonnen. Der Düsseldorfer hat zahlreiche Stadt-Quartiere auch in Süddeutschland auf den Weg gebracht und unterhält ein eigenes Büro in Stuttgart. Hier hat das Architekturbüro zum Beispiel den städtebaulichen Rahmenplan für die Verdichtung des Neckarparks geliefert.
Neue Infrastruktur
Im Zuge der Neuordnung auf dem Schoch-Areal werden angrenzende Plätze und Straßen umgestaltet. Zum Beispiel der Bahnhofsvorplatz der gegenüberliegenden S-Bahn-Station und die Burgenlandstraße. Letztere soll als Achse zwischen dem Bahnhof und dem Versorgungsbereich in Feuerbach genutzt werden.
Umfangreiche Detailinformationen und eine Webcam stellt die Stadt Stuttgart zu diesem Stadt-Quartier auf ihrer Website bereit.
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Zum Beispiel in Böblingen. Im Neubauvorhaben „Goethe 15“ entstehen 28 Reihenhäuser in moderner Architektur.
Unser Titelbild zeigt die Baustelle zum Quartier am Wiener Platz. Foto: Landeshauptstadt Stuttgart