Wer in Berlin eine neue Eigentumswohnung erwerben möchte, kann sich auf weniger Wohnraum gefasst machen als noch vor fünf Jahren. Während 2012 die durchschnittliche Wohnfläche einer Neubau-Wohnung rund 100 Quadratmeter umfasste, sind es jetzt noch knapp 82 Quadratmeter. Die Tendenz: höchstwahrscheinlich wird er noch kleiner, der Wohnraum in der Hauptstadt.
Das geht aus aktuellen Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes hervor und aus einem aktuellen Bericht des Beratungsunternehmens „Analyse & Konzepte“. Nach Ansicht von Immobilienexperten sind es vor allem die Micro-Apartments, welche aktuelle Untersuchungen zu Wohnungsgrößen beeinflussen. Gerade in der Hauptstadt schießen Apartmenthäuser für Berufstätige wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Aber das ist nicht alles: insbesondere in Citylagen werden langsam aber sicher die Bauflächen knapp.
Eigentumswohnungen in Berlin: teurer und kleiner
Im Gegensatz dazu ziehen die Preise weiterhin an. Die Kombination aus weniger Wohnfläche bei gleichzeitig steigenden Preisen sieht Matthias Klupp von Analyse & Konzepte als bedeutend für die Entwicklung auf dem Berliner Wohnungsmarkt.
Bevölkerungsprognosen entsprechen dem: Demografische Untersuchungen haben ergeben, dass die Zahl der Haushalte mit 1 bis 2 Personen im Jahr 2035 auf rund 50 Millionen steigen wird. Im Gegensatz dazu geht die Zahl der Familien mit ein und zwei Kindern rapide zurück. Alles Fakten, die den Trend zu kleineren Wohnungen unterstützen. Berlin und Hamburg sieht Klupp dabei als Vorreiter für eine Entwicklung, die im ganzen Land zu erwarten ist.
Komfort statt Fläche: Mikroapartments in Berlin-Mitte
Schaut man sich auf dem neubau kompass um, so fällt auf, dass die meisten Mikroapartments in Berlin-Mitte entstehen. Und sie sind hochwertig ausgestattet. Was an Wohnraum fehlt, scheinen die Angebote mit Fitness-Studios, Concierge-Services und Co-Working Space wettzumachen. Exklusive Details wie im Bauvorhaben Fritz Tower werden wichtiger als Wohnfläche. Die Innenausstattung ist hervorragend: clevere Grundrisse und hochwertige Materialien zählen dazu. Zudem sind die Wohnlagen der meisten Apartmenthäuser exzellent.
Müssen Familien in Randbezirke ziehen?
Was geschieht mit Familien, die mehr als ein Kind haben und sich eine Neubauwohnung kaufen möchten? Höchstwahrscheinlich müssen Durchschnittsverdiener in den nächsten Jahren, wenn sie Neubau-Wohnungen mit vier Zimmern oder mehr suchen, in die Außenbezirke ziehen. Eine Untersuchung der Sparda Studie „Wohnen 2017“ hat ergeben, dass erschwingliche Wohnungen mit mehr als 100 Quadratmeter Wohnfläche eher in Marzahn und Siemensstadt zu finden sind. Um vergleichsweise günstige Quadratmeterpreise zu finden, muss der Berliner ca. 33 Kilometer aus der Innenstadt herausfahren, heißt es in der Sparda Studie.
Alles natürlich abhängig von individuellen Gegebenheiten, den Finanzen und eigenen Vorlieben. Neubau-Wohnungen und Häuser in Berlin und im Umland zeigt Ihnen der neubau kompass.
Das Titelbild zu diesem Beitrag stammt aus dem Neubauprojekt „Studio House Berlin“. Bild: Engel & Völkers Berlin