Neuer Name für den Kö-Bogen II in Düsseldorf: KII mit Europas größter Grünfassade

Der Gebäudekomplex Kö-Bogen II beziehungsweise KII in Düsseldorf wertet nicht nur Düsseldorfs neue Mitte auf, sondern ist im wahrsten Sinne des Wortes Grün: 30.000 Hainbuchen bilden eine Hainbuchenhecke von acht Kilometern und damit laut dem Architekten Christoph Ingenhoven von ingenhoven architects Europas größte Grünfassade. Ein bunter Lese-Ausflug ins Grüne.

Mit der Fertigstellung des Geschäfts- und Büroensembles Kö-Bogen II im Sommer 2020, findet in der Schadowstraße im Zentrum Düsseldorfs eine städtebauliche Neugestaltung ihren Abschluss. Vor dem Abriss befand sich hier eine vielbefahrene Autohochstraße – in Insiderkreisen der „Tausendfüßler“ genannt – und der triste Betondeckel der Tiefgarage am Gustaf-Gründgens-Platz.

Doch das ist graue Vergangenheit – denn jetzt laden Bauminseln, Sitzmöglichkeiten, eine Rasenfläche mit circa 1.300 Quadratmetern und Gastronomie gegenüber des neuen Büro- und Geschäftsgebäudes Kö-Bogen II Düsseldorfs Bevölkerung zum Verweilen ein.

Umbenannt: Kö-Bogen II heißt jetzt KII

Die aktuelle Nachricht von Ende September 2020 vorneweg: Übereinstimmenden Online-Meldungen zufolge, wurde das bislang unter dem Projektnamen Kö-Bogen II bekannte neue Düsseldorfer Geschäfts- und Büroensemble jetzt in KII umbenannt. Vorausgegangen ist eine Namenssuche, an der sich die Einwohner Düsseldorfs beteiligen konnten. Eine offizielle Pressemeldung seitens der Bauträger CENTRUM und B&L Gruppe gibt es dazu noch nicht.

Am Gustaf-Gründgen-Platz: das Geschäfts- und Büroensemble KII

Das KII – ehemals Kö-Bogen II – liegt zwischen der exklusiven Düsseldorfer Königsallee und der Schadowstraße mit der gleichnamigen U-Bahn-Haltestelle. In der Nachbarschaft des KII ist das Düsseldorfer Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz 1 zu finden, auch das Dreischeibenhaus liegt nahe.

Das Neubau-Projekt KII in Düsseldorf haben die Bauherren CENTRUM (Düsseldorf) und B&L Gruppe (Hamburg) realisiert, gemeinsam mit dem Architekten Christoph Ingenhoven von ingenhoven architects (Düsseldorf) und der „ArGe Carpinus Kö-Bogen II (Leonhards/Wuppertal und Benning/Havixbeck)“, zuständig für die Ausführung der Gründächer und der Fassade.

Seit dem Baubeginn 2017 bis zur Fertigstellung 2020 ist unter anderem eine Handelsfläche zwischen 20.000 und 25.000 Quadratmetern entstanden, berichten die Bauherren CENTRUM und B&L Gruppe. Die ersten Mieter sind bereits in diesem Sommer im KII eingezogen: den Anfang machte am 13. August 2020 das Off-Price-Unternehmen für Fashion und Wohn-Accessoires TK Maxx als erster Einzelhändler, gefolgt vom schwedischen Modeanbieter Hennes & Mauritz, der seinen Store als zweiter Einzelhändler am 27. August 2020 eröffnete.

Der eröffnete H&M-Store „Kö Bogen“ in der Schadowstraße 50-52 ist Teil des Neubau-Projekts KII:

Bild: CENTRUM

In Düsseldorf beheimatet: ingenhoven architects

Der Architekt des KII beziehungsweise des Kö-Bogens II, Christoph Ingenhoven, gründete nach eigenen Aussagen 1985 das Büro ingenhoven architects mit Hauptsitz im Düsseldorfer Medienhafen. Mit dem circa 100 Mitarbeiter umfassenden Team werde eine Architektur angestrebt, die spezifisch auf den Ort reagiere und dabei architektonisch auf drängende Fragen der Gegenwart und der näheren Zukunft zu antworten versuche, heißt es aus dem Architektur-Büro.

In der Heimatstadt von ingenhoven architects in Düsseldorf zeigt das Projekt KII nach Angaben des Architektur-Büros, wie grüne architektonische Dach- oder Fassadenelemente zu einem vollständig neuen optischen Stadtbild beitragen können.

Begrünte Fassade ist Teil des Konzepts

Die für die Gebäudebegrünung des KII verantwortliche Optigrün international AG aus Krauchenwies-Göggingen (Baden-Württemberg) veröffentlichte im September 2020 eine Pressemitteilung: Darin ist zu lesen, dass mit dem Komplex Kö-Bogen II nicht nur ein herausragendes Gebäude mit einer stadtbildenden Architektur geschaffen, sondern gleichzeitig ein umfassendes, nachhaltiges Konzept zum Klimaschutz umgesetzt werden soll. Eine begrünte Fassade habe von Beginn an zum Gesamtkonzept gehört. In Zusammenarbeit mit der Investorengruppe sei eine spektakuläre Architektur entstanden, die die benachbarten Nachkriegs-Gebäude Schauspielhaus und Dreischeibenhaus inszenieren.

Bild: HGEsch

30.000 Hainbuchen über acht Kilometer

Die vegetationstechnische Herausforderung bestand darin, den Pflanzen an der Fassade und auf den Dachflächen den erforderlichen Lebensraum zu bieten.

Im folgenden Bild wird das Substrat auf dem Foodcourt des KII aufgebracht:

Bild: AFM SCHANZENSTRASSE 27 51063 COLOGNE/GERMANY

Für die Planungen der Begrünung wurde eigens ein Kompetenzteam gebildet, unter anderem aus Prof. Dr. Karl-Heinz Strauch als wissenschaftlicher Leiter der Beuth-Hochschule Berlin sowie der Optigrün international AG. Das Ergebnis sind eine grüne Schrägfassade und eine Dachfläche mit einer Hainbuchenhecke, die circa 30.000 Hainbuchen umfasst. Dies entspricht einer Länge von acht Kilometern. Der positive Effekt der Pflanzenhülle aus Hainbuchen sei für das innerstädtische Klima sehr hoch einzuschätzen.

Hainbuchen sind zum Beispiel auch aus Parks oder Privatgärten bekannt, wo sie als Hecken angepflanzt werden:

Bild: Pixabay

Das Grünkonzept für den Neubau KII mit den Hainbuchen sorgt für eine Kühlung der Umgebungstemperatur, bindet Feinstaub, nimmt Kohlenstoffdioxid auf und produziert Sauerstoff.

Damit die Hainbuchen gut gedeihen und ihren positiven Effekt zu einem lebenswerten, urbanen Klima in Düsseldorf-City beitragen, kommen beispielsweise Schubsicherungssysteme und Tropfschläuche einschließlich einem digitalen Controlling als Bewässerungssystem zum Einsatz:

Bild: AFM SCHANZENSTRASSE 27 51063 COLOGNE/GERMANY

Wissenswert: Auch derzeit im Herbst oder im bevorstehenden Winter sehen die Hainbuchen zwar nicht grün, aber dennoch recht ansprechend aus und der Neubau KII damit nicht kahl, denn die gepflanzten Hainbuchen behalten ihr trockenes Laub bis zum Neuaustrieb im kommenden Frühjahr.

Das folgende Bild zeigt eine Hainbuchenhecke mit Herbstlaub in einer Parkanlage:

Bild: Pixabay

Keine Sorge: Das nächste Jahr kommt bestimmt und die Hainbuchenhecke des KII beziehungsweise Kö-Bogen II am Gustaf-Gründgens-Platz in Düsseldorf ergrünt aufs Neue.

Ein weiterer Neubau in Düsseldorf: der „Jakobshof“. Mit dem Neubau entstehen acht Eigentumswohnungen und 16 Stadthäuser. Der Anbieter, die Wohngut Grimm Immobilien GmbH, hat bereits 80 Prozent des Neubau-Projekts „Jakobshof“ vermarktet.

Der Jakobshof: Neubau von acht Eigentumswohnungen und 16 Stadthäusern (Bild: Wohngut Grimm Immobilien GmbH).

Weitere Neubau-Vorhaben finden Sie auf dem neubau kompass.

Titelbild: Optigrün international AG

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