Pergola und Markise sind mehr als nur „chic“. In Sommern, die immer heißer werden, dienen sie als notwendiger Schutz vor intensiven Sonnenstrahlen. Erfahre in diesem Beitrag alles, was du über diese besondere Form vom Sonnenschutz am Neubau wissen musst, ehe du dich zum Kauf deiner neuen Markise oder Pergola aufmachst.
- Pergola und Markise am Neubau: variantenreiche Sonnenblocker
- Gelenkarmmarkise: günstig und flugs in der Kassette versteckt
- Markise plus Glasdach: flexibler Sonnenschutz am Neubau
- Vorteile und Besonderheiten der Gelenkarmmarkise
- Senkrechte Beschattung: auch für Markisen
- Pluspunkte textiler Schattenspender am Neubau
- Minuspunkte von textilen Schattenspendern
- Noch ein paar Gedanken zur Stoff-Wahl bei der Markise
- Pergola: ein Tausendsassa beim Sonnenschutz am Neubau
- Holz für schattige Plätzchen
- Vorteile von festen Überdachungen und Pergolen
- Nachteile von festen Überdachungen und Pergolen
- Sondervariante Lamellenpergola
- Vorteile der Lamellenpergola
- Sonnenschutz am Neubau: Freistehende Pergola oder Wandmontage?
- Sonnenschutz am Neubau: Wo haben wir uns umgesehen?
- Pergola am Neubau: Baugenehmigung oft nicht nötig
Kaum ein Neubau wird heute ohne Rollläden oder Außenjalousien fertiggestellt. Der Sonnenschutz für die Terrasse, Dachterrasse oder den Balkon ist aber häufig nicht mit im Kaufpaket oder kann nur als Zusatzleistung gebucht werden. Dafür hast du je nach Neubau-Immobilie eine große Wahlfreiheit zwischen einer festen Überdachung mit Wandmontage, einer Gelenkarmmarkise, einem Sonnensegel oder einer Pergola, die es in verschiedenen Varianten gibt.
Aber welche Materialien kommen infrage: Alu, Stahl oder Holz, Stoff, Kunststoff oder Glas? Ist eine frei stehende oder an die Wand geschraubte Variante besser und brauchst du eine Baugenehmigung? Wir haben uns mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Sonnenschutz-Modelle beschäftigt und beleuchten in unserem Beitrag auch Aspekte, die du kennen solltest, um bei deiner Kaufentscheidung Risiken aus dem Weg zu gehen. Ob Haus oder Eigentumswohnung: Wenn es darum geht, den Neubau vor Sonne zu schützen, gibt es für alles eine Lösung – sogar zur Selbstmontage.
Pergola und Markise am Neubau: variantenreiche Sonnenblocker
Wer die Entscheidung, welche Überdachung für die eigene Immobilie am geeignetsten ist, erst einmal vertagen möchte, findet inzwischen auf dem Markt eine große Range an Sonnenschirmen in XXL-Größe, die erst mal Schatten schenken. Gegen einen Regenguss oder bei windigem Wetter können Schirme aber meist wenig ausrichten und auch in puncto Sichtschutz ist ein Schirm nur die zweite Wahl.
Eine Terrassenüberdachung in Form einer Pergola verbindet Sicht- und Sonnenschutz – je nach Ausführung – mit dem Schutz vor Regen. Auch eine Markise leistet gute Dienste, um den Essplatz auf der Terrasse mit Schatten zu versorgen.
Gelenkarmmarkise: günstig und flugs in der Kassette versteckt
Zur flexiblen Variante der Terrassenüberdachungen gehört die Gelenkarmmarkise: Ihr Tuch gibt es in unzähligen Farbnuancen, Designs und wasserabweisenden oder luftdurchlässigen Eigenschaften, es ist aufrollbar und versteckt sich, wenn es nicht gebraucht wird, in seiner Kassette. Eine Sonderform der Markise ist die Pergolamarkise, die zusätzlich mit Stützpfosten daherkommt. Durch die Pfosten gewinnt die Markise an Robustheit. Dadurch werden auch größere Ausfahrlängen möglich als bei der normalen Markise.
Obwohl Sonnenmarkisen zu den Hitze- und Sonnenschutz-Varianten gehören, die preislich eher moderat angesiedelt sind, machen die Unterschiede zwischen einer eleganten, eher kleinen Vollkassette, bei der die Gelenkarmmarkise vollständig in der Kassette verschwindet, und einer ohne oder mit halboffener Kassette einige Euro aus. Auch die Qualität und Eigenschaft des gewählten Tuchs ist preisentscheidend. Unter den Lösungen für den Sonnenschutz am Neubau hat die Markise, wenn es um den Preis geht, die Nase vorn. Weinor, Warema und Markilux gehören dabei zu unseren ersten Anlaufstellen, um sich ein Bild vom Angebot zu machen. Aber auch Baumärkte und Online-Verkäufer verkaufen Modelle mit vielen Wahlmöglichkeiten.
Man muss allerdings auch die Nachteile einer Markise kennen: Kündigt sich windiges Wetter oder gar Regen an, sollte eine Gelenkarmmarkise schleunigst eingefahren werden. Starkregen und heftige Windböen können das Tuch und die Konstruktion im schlimmsten Fall zerstören. Grundsätzlich sind Markisen aber ja auch eher für sonniges Wetter gedacht: Bleibt die Markise ausgefahren, wenn es tröpfelt, ist das nicht schlimm. Viele Tücher sind für dieses Wetter gerüstet. Du solltest deiner Markise jedoch auf jeden Fall genug Zeit geben, gut zu trocknen, um nicht zu schimmeln, bevor du sie in ihre Kassette zurückschickst.
Markise plus Glasdach: flexibler Sonnenschutz am Neubau
Die Frage Kassette oder nicht ist keine reine Geschmacksfrage. Ohne Kassette bleibt das Tuch der Markise Wind und Wetter ausgesetzt. Mit einer Kassette kaufst du einen gewissen Schutz mit. Viele Eigentümer setzen auf eine Kombination aus Glasdach und Gelenkarmmarkise. Es gibt Aufdachmarkisen und solche, die unter dem Glas installiert werden. Die Kombination hat Vorteile: Das Glas schützt die Markise darunter vor Feuchtigkeit und Vogelkot. Ohne Markise über dem Glas oder darunter erwärmt sich der beschattete Bereich je nach Himmelsrichtung bzw. Stärke der Sonneneinstrahlung sehr.
Wem eher an einem guten Sonnenschutz und einem kühlen Bereich darunter gelegen ist, wählt besser die Aufdachmarkise. Wer die Optik der Markise bewahren und diese vor Nässe schützen möchte, wählt die Variante unter Glas. Die Kombination ist ein Dreamteam, das allein schon wegen des Glasdachs seinen Preis hat. Bei einer Kombi, die eine 3 m x 3 m große Terrasse beschatten bzw. schützen soll, ist man preislich schnell bei mindestens 12.000 €, bei einigen Herstellern sogar weit drüber.
Vorteile und Besonderheiten der Gelenkarmmarkise
Mit einer Gelenkarmmarkise lassen sich Dachterrassen und Balkone ebenso beschatten wie Gartenterrassen. Wenn sie nicht benötigt werden, verschwinden sie – je nach Kassettengröße – fast ganz aus dem Blickfeld. Darum erlauben auch viele WEG (Wohnungseigentümergemeinschaften) die Montage und Verwendung. Oft machen sie den Eigentümern aber hinsichtlich der Größe und des Designs Vorschriften. Daran solltest du dich auch halten, sonst hat die WEG das Recht, dir die Verwendung zu verbieten und die Demontage auf deine Kosten zu veranlassen. In der Teilungserklärung findest du die entscheidenden Angaben.
Auch wenn du komplett frei entscheiden kannst, wie deine Markise aussehen soll, sind einige Punkte zu beachten. Dabei geht es um Statik und die zu beschattende Fläche. Möchtest du eine große Terrassenfläche versorgen, könnte eine Gelenkarmmarkise nämlich nicht die beste Wahl sein. Denn eine herkömmliche Gelenkarmmarkise hängt quasi freischwebend an deiner Hauswand.
Zwar sind laut Angaben der führenden Hersteller auf dem Markt 2 m bis 7 m breite Markisen möglich. Wichtig ist es aber auch, die mögliche Ausfalllänge zu beachten. Diese fällt deutlich kürzer aus und muss zur Tiefe deiner Terrasse passen oder zumindest zum Bereich, der unbedingt beschattet sein soll. Die meisten Gelenkarmmarkisen erreichen eine maximale Ausfalllänge von 1,50 m bis 4 m.
Ohne zusätzliche Stützpfosten kann eine normale Gelenkarmmarkise nicht mehr stemmen. Ab einer gewissen Größe wird nämlich die Angriffsfläche für Wind zu hoch. Dann kann eine Hebelwirkung entstehen, die die Markise aus ihren Verankerungen in der Wand reißt. Alle größeren Hersteller haben inzwischen auch Spezialausführungen, beispielsweise in Form einer Kipparmgelenkmarkise, die größere Ausfalllängen möglich machen. Preislich fallen diese Markisen aber auch deutlich preisintensiver aus.
Senkrechte Beschattung: auch für Markisen
Die Sonne kommt nicht immer nur von oben, darum haben die Hersteller von Markisen auch passende vertikale Sonnenschutzelemente, beispielsweise in Form von herunterziehbaren Zip-Rollos mit Gewebe im Programm, die die Schattenfläche und den Sichtschutz vergrößern. Braucht man sie gerade nicht, werden sie einfach eingerollt. Ihre Geschwister, horizontal ausziehbare Sichtschutz-Elemente, funktionieren in gleicher Weise. Diese kommen oft an den Seiten eines Balkons zum Einsatz. Ein besonderes Plus für Balkone oder Dachterrassen, die nur temporär einen seitlichen Schutz benötigen.
Pluspunkte textiler Schattenspender am Neubau
- Markisenstoff bietet dir sehr viel Flexibilität
- farblich individuell an deine Fassade und deinen Geschmack anpassbar
- guter bis hoher UV-Schutz, abhängig von Luft- bzw. Wasserdurchlässigkeit des Gewebes
- verhältnismäßig preisgünstig
- bei passender Stoffwahl geringes Risiko von Hitzestau
- guter Sichtschutz
- variable Erweiterungsmöglichkeiten durch vertikale Elemente
- auch bei leichtem Regen einsetzbar
- manche Markisenstoffe sind wasserdicht und somit regenundurchlässig
- Kassettenmarkise maximaler Schutz des Tuchs während der „Verstau-Phase“
- Tuch meist austauschbar und wieder nachrüstbar
- hohe Wahrscheinlichkeit, dass WEG eine Markise genehmigt
Minuspunkte von textilen Schattenspendern
- nicht bei starkem Regen, Hagel, Schnee und Wind einsetzbar, dann hohes Beschädigungsrisiko
- Stoffdächer weniger stabil als feste Überdachungen
- freischwebende Wandvariante benötigt bei Neubau-Häusern in der Regel Spezial-Dübel
- Vogelkot, Blütenstaub, Blätter, Früchte und Samen von Bäumen können dauerhafte Verunreinigungen auf dem Tuch erzeugen.
- mit der Zeit kann die Farbe des Tuchs verblassen
- benötigt als idealen Regenschutz zusätzlich ein Glasdach darüber
Noch ein paar Gedanken zur Stoff-Wahl bei der Markise
Die Wahl des richtigen Stoffes für deine Markise hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist es bei dir sehr hell und sonnig oder brauchst du eher einen Regenschutz – und ist es oft windig oder wird dein Garten maximal von einem lauen Lüftchen verwöhnt? Je nach Bedürfnis und Witterung fällt die richtige Wahl unterschiedlich aus. Luftdurchlässige Stoffe sind ideal für windige Standorte, lassen aber nicht nur Luft, sondern auch Wasser durch. Eigentlich klar! Wasserdichte Stoffe sind dann keine idealen Schattenkünstler mehr, wenn viel Wind und Sonneneinstrahlung zu meistern sind.
Vorteile luftdurchlässiger Stoffe
- offenporige Gewebe verringern Wärmeentwicklung unter dem Tuch
- luft- und wasserdurchlässig
- ideal für Standorte mit viel Wind
- minimieren Belastung von Ösen und Ankern bzw. Montageteilen an Fassaden und Pfosten
Nachteil luftdurchlässiger Stoffe
- UV-Schutz weniger ausgeprägt als andere Varianten
Vorteile wasserdichter Stoffe
- dank PU-Imprägnierung sehr wasserdicht
- robust gegenüber Blättern und Vogelkot
- UV-stabil, darum hohe Farbbeständigkeit
Nachteile wasserdichter Stoffe
- Risiko von Wärmestau unter Tuch
- erhöhtes Verschleißrisiko, wenn nicht fachkundig gespannt
- bei Wind Risiko des Einreißens gesteigert
Sonnensegel haben wir bei unserer Übersicht bewusst ausgespart, um diesen Beitrag kompakter zu halten. Beim Tuch gelten aber ähnliche Regeln wie bei der Markise. Sehr wichtig ist zu bedenken, dass die Pfosten und Ösen, in die das Segel eingehakt wird, äußerst stabil sind und dass besonders die Befestigung am Haus durchdacht und sachkundig mit Spezialdübel-Systemen, auf die wir weiter unten eingehen, vorgenommen wird. Bei Sturm und nicht eingerolltem Sonnensegel fehlt bei einem Neubau mit dicker Thermoschicht vor den Ziegeln sonst schnell mal ein Stück Fassade. Von der Spannung des Segels bis zur Befestigung gilt es vieles zu beachten: Die Planung und am besten die Installation gehört in die Hände von Fachleuten.
Pergola: ein Tausendsassa beim Sonnenschutz am Neubau
Unter den Sonnen- und Hitzeschutz-Spezialisten steht die Pergola mit ihrer großen Bandbreite an Varianten an zweiter Stelle der Beliebtheitsskala unserer Redaktion. Aber nur deshalb, weil sie den Punkt „auf Wunsch fast unsichtbar“ nicht bieten kann. Denn Wahlmöglichkeiten gibt es auch hier mehr, als du wahrscheinlich benötigst.
Unterschiedliche Varianten einer Pergola
Es stellen sich vor: Die Markisenpergola mit Textil-Tuch, die du oben schon kennengelernt hast. Dazu kommen Pergolen mit festem Dach oder mit verstellbaren Lamellen und die mit grünem Blätter- und Blütendach. Sie erscheinen meist in einer Konstruktion aus Holz, verzinktem Stahl oder Aluminium – von der Selbstbauvariante in festen Größen oder auf Maß bis hin zum Luxus-Modell ist alles gut erhältlich.
Eine Pergola wird häufig auch als Terrassendach bezeichnet. Mit ihren Stützpfeilern hebt sie sich vom normalen Terrassendach, das nur an der Wand hängt, ab. Als freistehende Variante steht die Pergola mindestens auf vier Pfosten, bei größeren Maßen werden in der Regel weitere Pfosten nötig. Es gibt auch Pergolen, die über einen Querbalken direkt an der Fassade angebracht werden und nur über Stützpfosten in Richtung Garten verfügen. Als Dach kommt heutzutage häufig Sicherheitsglas, alternativ Plexiglas oder eine andere Kunststoffvariante zum Einsatz. Pergolen aus Alu, Stahl oder Edelstahl verbinden eine gewisse Pflegeleichtigkeit und Eleganz.
Holz für schattige Plätzchen
Naturliebhaber setzen oft lieber auf die Holzvariante. Soll diese ein Blätterdach haben, brauchst du dafür etwas Geduld, weil das Grün in der Regel etwas Zeit benötigt, um ein dichtes, möglichst regenfestes Dach zu erzeugen, und vor allem den Willen, sich um die Pflege der Holzkonstruktion zu kümmern. Spätestens nach einigen Jahren sieht man, dass Sonne, Wind und Kälte auch dem widerstandsfähigsten Holz zusetzen. Ein Schutzanstrich ist früher oder später Pflicht. Dann hält die Holzpergola beim richtigen Holz sowie einer günstigen Lage und Konstruktion mindestens 15 bis zu 30 Jahre. Seilspannmarkisen aus Stoff können zum Zweck der Beschattung ein festes Dach ersetzen.
Zum Bau einer Pergola aus Holz bietet sich Lärchen- und Eichenholz, Robinie, Douglasie und Zeder an. Lärche und Douglasie sollten gegen Pilzbefall gerüstet sein. Auch Bangkirai ist ein geeignetes Holz, man muss sich allerdings bewusst sein, dass es sich hierbei um ein Tropenholz handelt – nicht die nachhaltigste Variante. Diese Hölzer erweisen sich als sehr robust, qualitativ hochwertig und zeichnen sich durch eine hervorragende natürliche Widerstandsfähigkeit aus.
Schäden durch Insekten, Feuchtigkeit und Fäulnis treten vor allem dann auf, wenn konstruktiv schlecht gearbeitet oder die Pflege vernachlässigt wird. Du möchtest eine fertige Pergola mit Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern kaufen? Dann sind die Siegel von FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC (Pan European Forest Certification) für dich wichtige Kaufargumente. Und achte am besten auch darauf, dass die Pfosten genug Stabilität mitbringen: 10 cm x 10 cm sollten sie schon mitbringen.
Vorteile von festen Überdachungen und Pergolen
- Materialien wie Holz, verzinkter Stahl und Aluminium robust und wetterunempfindlich
- Terrassendachkonstruktion aus Sicherheitsglas schützen zuverlässig vor herabfallenden Blättern, Ästen oder Vogelkot
- Außenbereich ist bei entsprechender Dachgröße das ganze Jahr über nutzbar
- Holzterrassen und Terrassenmöbel werden geschützt
- Ganzglaselemente seitlich oder auch Falt- und Schiebeglaselemente sorgen für Wintergarten-Atmosphäre
- Insektenschutz und Beleuchtung optional per Fernbedienung steuerbar
- bei einer Pergola oft keine Baugenehmigung nötig
- freistehende Pergolavariante auch sehr nah am Haus möglich – so entfällt Wandmontage
- Seilspannmarkisen zur Beschattung können günstig auf Maß gefertigt oder im Set mit festen Maßen erworben werden.
Nachteile von festen Überdachungen und Pergolen
- deutlich preisintensiver als eine Beschattung mit einer elektrischen Markise
- feste Glasüberdachungen mit zusätzlicher Markise häufig genauso teuer oder teurer als Pergolen mit Lammellendach und Falttüren an den Seitenwänden
- Pergolen mit Gründach oder geschlossenen, nicht zu öffnenden Dächern können den Räumen im Inneren Licht nehmen
- Pergolen und Überdachungen mit Wandankern benötigen bei Neubau-Häusern oft spezielle Befestigungslösungen
- bei festem Terrassendach oder Wintergarten vielerorts Baugenehmigungen erforderlich
Sondervariante Lamellenpergola
Eine Variante der klassischen Pergola ist noch verhältnismäßig jung, aber bereits sehr etabliert auf dem Markt: die Lamellenpergola aus Aluminium mit verstellbaren Dachlamellen. Ganz nach Wunsch lassen sich ihre Lamellen senkrecht oder schräg stellen oder sogar so drehen, dass sie ein geschlossenes Dach erzeugen, das keinerlei Feuchtigkeit von oben durchlässt.
Wie die Varianten mit ohnehin geschlossenem Dach verfügen diese Pergolen über Dachrinnen und – meist in den Stützpfosten verborgene – Fallrohre, die Regen in den Boden ableiten. Wer mit dem Gedanken spielt, einen Kalt-Wintergarten zu kaufen, erhält mit einer Lamellenpergola ein fast gleiches Feeling. Ganzglaselemente für die Seiten und Schiebe- oder Faltglastüren für die Front sind ebenso erhältlich wie Insektenschutzgitter und Beleuchtungsleisten. Sogar die Bausatz-Pergolen aus dem Internet sind optional mit Glastüren erhältlich. Der Vergleich lohnt sich.
Vorteile der Lamellenpergola
- Wenn die Sonne gerade nicht so stark scheint, kann man die Lamellen senkrecht oder schräg stellen (oder auch im Winter, wenn es schneit).
- Wer die Innenseite des Lamellendachs weiß lackiert wählt, gewinnt zusätzlich Helligkeit.
- versehen mit Regenrinnen und Wasserableitungskanälen in den vorderen Pfosten
- Lamellen mit manueller Kurbel oder Fernbedienung steuerbar (je nach Budget ist die Variante mit Fernbedienung vorzuziehen
- viele Zusatzelemente möglich: feste oder bewegliche Seitenelemente aus Glas, Gewebe, Holz und Aluminium, Lichtleisten mit steuerbarer Lichtatmosphäre
- für den kleineren Geldbeutel: mit Lichterketten oder Lichtelementen selbst ausstattbar
- Montage: freistehend oder Wandmontage, durch Handwerker oder in Eigenarbeit
Tipp: Besonders dort, wo der Wind auch mal böig wird, ist es besser, beim Einsatz von Glastüren für das Wintergarten-Feeling auf eine Kombination mit festen Ganzglaselementen zu setzen. Wenn alle Glaselemente mobil zusammenfaltbar sind, geht das auf Kosten der Stabilität. Wichtig ist es auch, nicht nur auf die potenziellen Windlasten in deiner Region zu gucken, sondern auch die Schneelasten im Auge zu behalten. Ein Experte wird dich gern beraten, die Daten richtig zu interpretieren und auf ein geeignetes Beschattungsprodukt zu übertragen. Auch wenn du dir nicht sicher bist, welche Seitenelemente dir am meisten Nutzen bringen und zugleich dem Wind standhalten, solltest du dich beraten lassen.
Sonnenschutz am Neubau: Freistehende Pergola oder Wandmontage?
Neubauhäuser verfügen in der Regel über eine spezielle Wärmedämmung. Vor den Ziegeln oder dem Beton kommt noch eine Isolierschicht. Klar, dass es da schwierig mit Schrauben wird. Der Hersteller Fischer bietet mit „Fischer Thermax“ ein Spezialsystem für die Befestigung von schweren Elementen an Wänden mit Wärmedämmung (WDVS) an, die es in jedem Baumarkt gibt.
Dieses System ist nicht nur speziell für hohe Belastungen konzipiert, sondern verhindert auch Kältebrücken zwischen der Wand und der Außenseite der Dämmung. Es ist für Beton, Voll- oder Hohlblockziegel geeignet und in zwei Größen erhältlich: für Dämmungen von bis zu 110 mm Dicke oder bis 170 mm Dicke. Wenn du deine Pergola an der Wand montieren lassen möchtest, werden die Handwerker ganz sicher ein Befestigungssystem wie dieses verwenden.
Bei der freistehenden Variante kann die Pergola sogar im Garten entstehen. Viele Käufer von Neubau-Immobilien wählen aber auch dann die freistehende Pergola, wenn sie die Pergola direkt am Haus errichten wollen. Das ist die Lösung B, um Kältebrücken und hohe Belastungen am Haus zu vermeiden. Oft kommt sie auch zum Einsatz, wenn Rollladenkästen eine Verankerung des Querbalkens in der Wand erschweren oder unmöglich machen.
Der Kundenservice des Herstellers Pergolux rät: Freistehende Variante wählen, nah an der Fassade aufstellen und die Pergola mit einem Wandanschlussprofil aus Alu mit der Fassade verbinden. Das Profil kann man im Baumarkt oder online bestellen. Auf diese Weise regnet es durch den Spalt zum Haus nicht durch und es kommt kein Loch in die Mauer. Wenn der Spalt bei Regenwetter nicht stört, kann man auf das Anschlussprofil auch verzichten.
Wichtig: Ohne stabile Punktfundamente oder solide Streifenfundamente sollte keine Pergola errichtet werden. Nur auf dem Holzbelag deiner Terrasse angeschraubt, können bei starkem Wind schlimmste Schäden entstehen, bei denen eingeknickte Stützpfosten und kaputte Pergoladächer nur der Anfang sind.
Sonnenschutz am Neubau: Wo haben wir uns umgesehen?
Unsere Recherchen haben wir vor Ort bei einem Münchner Händler und auch online betrieben. Markilux, Weinor und Warema sind nur drei von vielen Herstellern, die qualitativ hochwertige Produkte zur Beschattung herstellen. Wir erwähnen gerade sie, weil sie auch online für uns zu den ersten Adressen gehören, um sich ein Bild davon zu machen, in welche Richtung es beim Wunsch nach Sonnenschutz gehen könnte.
Design und Qualität haben dort einen deutlich höheren Preis als die Angebote im Baumarkt. Das sollte klar sein. Bei Warema finden wir auch den Konfigurator sehr gelungen, weil es unter anderem eine Simulation des Schattenverlaufs möglich macht, sodass du ziemlich realistisch nachvollziehen kannst, wie deine potenzielle Sonnenschutzlösung für dich künftig arbeitet.
Das sind jetzt auf einen Schlag drei Anbieter, die je nach Produkt ein größeres Loch ins Budget reißen. Viele Menschen werden aber auch mit Modellen zum Selbstaufbau aus dem Baumarkt glücklich. Wir haben uns auch eine Art Zwischenlösung angesehen. Erst wenige Jahre am Markt ist die Firma Pergolux, die in den sozialen Medien und auf ihrer Website mit eleganten Pergola-Lösungen und attraktiven Preisen – oft mit Rabattaktionen – wirbt. Wir haben uns auch von diesem Anbieter nicht nur über die Präsentation der Produkte im Internet ein Bild gemacht, sondern auch eine Pergola vor Ort angesehen. Facebook macht es möglich und wir bedanken uns bei Familie S.
Wir konnten so die Funktion und Optik der Pergolux Pergola Sundream S2 testen. Sie präsentierte sich elegant und komfortabel – die Lamellen und das Licht wurden in Sekundenschnelle per Fernbedienung gesteuert. Wie langlebig dieses Modell im Vergleich zu denen der großen Hersteller ist, darüber lässt sich noch keine Aussage treffen. Familie S., die uns ihre Pergola vorgestellt hat, ist aber sehr zufrieden damit und lobt auch den verhältnismäßig einfachen Aufbau. Man muss allerdings dazu sagen, dass die Dame des Hauses Handwerkerin ist und sich nicht so leicht von Aufbauanleitungen und gefühlt unzähligen Schrauben schrecken lässt.
Wer sich den Eigenaufbau nicht zutraut, kann den Aufbauservice einer mit Pergolux kooperierenden Firma, die bereits viel Erfahrung mit dem Aufbauen der Modelle hat, setzen. Die Preise und das Design der Pergolen sind vor allem für Eigentümer von Neubau-Immobilien attraktiv, die für den Sonnenschutz auf der Terrasse nur ein begrenztes Budget haben und nicht nach dem absoluten High End-Produkt suchen.
Pergola am Neubau: Baugenehmigung oft nicht nötig
Ob du eine Baugenehmigung für deine Terrassenüberdachung einholen musst, hängt vom Bundesland ab, in dem du lebst – und von deinen Vorstellungen der gewünschten Pergola, Markise oder anderen Überdachung. Fest installierte Dächer benötigen tendenziell eher eine Baugenehmigung als solche zum Einrollen oder Einklappen. Auch wenn es bei dir keine besonderen Vorgaben gibt. Mindestabstandsflächen (meist 3 m) zum Nachbarn müssen eingehalten werden. Wenn das nicht geht, solltest du deinen Nachbarn auf jeden Fall um die schriftliche Zustimmung bitten. Das ist keine Kann-Option, sondern ein großes Muss.
Bundesland | Räumlicher Freibetrag | ||
Fläche | Tiefe | Volumen | |
Baden-Württemberg | 30 m² | – | – |
Bayern | 30 m² | 3 m | – |
Berlin | 30 m² | 3 m | – |
Brandenburg | 30 m² | 4 m | – |
Bremen | 30 m² | 3,50 m | – |
Hamburg | 30 m² | 3 m | – |
Hessen | – | – | – |
Mecklenburg-Vorpommern | 30 m² | 3 m | – |
Niedersachsen | 30 m² | – | – |
Nordrhein-Westfalen | 30 m² | 4,50 m | – |
Rheinland-Pfalz | – | – | 50 m² |
Saarland | 36 m² | 3 m | – |
Sachsen | 30 m² | 3 m | – |
Sachsen-Anhalt | 30 m² | 3 m | – |
Schleswig-Holstein | 30 m² | 3 m | – |
Thüringen | 30 m² | 4 m | – |
Welche Terrassenüberdachung wählst du? Die bei Bedarf unsichtbarste Lösung ist in unseren Augen die Markise. Kommt ein Glasdach drüber, schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir haben uns aber in die Lamellen-Pergola verliebt. Und selbstverständlich gibt es auch tolle Sonnenschirme und Sonnensegel, die in unserer Übersicht diesmal nicht zum Zuge gekommen sind. Vorteile bietet jede Variante. Nur eines ist klar: Wer einmal einen Sommer ohne nennenswerten Schatten auf der Terrasse verbracht hat, wird mit seiner Entscheidung pro Sonnenschutz am Neubau bestimmt schnell sein.
Text: | Kerstin Funke |
Titelbild: | KangeStudio / iStock |