Tesla „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide – mit neuen Wohnstandorten im Umland

Tesla „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide – mit neuen Wohnstandorten im Umland

Mit Tesla kommt eines der innovativsten US-amerikanischen Unternehmen aus Palo Alto in Kalifornien nach Brandenburg. Die „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ entsteht auf einem 300 Hektar großen Gelände in Grünheide. Schon 2021 soll die E-Auto-Produktion in Brandenburgs Tesla-Werk anlaufen. Bislang hält Tesla trotz der Corona-Pandemie an dem ehrgeizigen Zeitplan fest. Doch die Pläne von CEO Elon Musk für seine „Giga Berlin“, wie der Tesla-Chef seine neue Tesla-Fabrik nennt, gehen weiter: von einem Mega-Techno-Club bis zur modernsten Lackiererei der Welt – in Grünheide.

Für den Mitgründer und CEO von Tesla, Elon Musk, ist die „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide nichts Geringeres als die nächste Phase von Tesla’s Präsenz in Europa. Rund 5.500 Mitarbeiter beschäftigt Tesla nach eigenen Angaben derzeit europaweit. Dazu kommt in Deutschland die Tesla Grohmann Automation GmbH in Prüm (Rheinland-Pfalz). Tesla Grohmann Automation ist ein zu Tesla gehörendes und nach Firmenangaben weltweit führendes Unternehmen für hochautomatisierte Produktionssysteme.

Tesla kommt nach Grünheide in Brandenburg, eine Schlagzeile, die bis heute hohe Wellen schlägt. Im nahen Berlin ist Tesla bei vielen Einheimischen durch seine drei Tesla Stores bekannt: am Kurfürstendamm, an der Mall of Berlin und in Schönefeld.

In den Showrooms wird Besuchern zum Beispiel das Model S präsentiert. Tesla verkündet stolz: Das Model S wurde auf Geschwindigkeit und Ausdauer ausgelegt – mit unglaublicher Aerodynamik, wahnwitziger Beschleunigung und kompromissloser Ästhetik. Tesla ist auch durch seine technischen Features bekannt: Die automatischen Türgriffe beispielsweise fahren sich beim Annähern aus und versenken sich wieder, wenn der Fahrer das Fahrzeug abschließt.

Das Model S von Tesla:

Das Model S von Tesla (Bild: Tesla).
Bild: Tesla

Tesla ist es gelungen, mit seinen Stores in stark frequentierten Einkaufsstraßen wie dem Kurfürstendamm in Berlin Kauf-Interessenten, Auto-Fans und Berlin-Touristen gleichermaßen anzuziehen und seine Elektro-Autos zu einem Besuchermagnet zu machen. Neben dem Schauen aus reinem Interesse beschäftigt Tesla in seinen deutschen Stores auch Mitarbeiter, die in den Stores für die Beratung und den Verkauf zuständig sind.

Einblick in einen Tesla Store (Bild: Tesla).
Einblick in einen Tesla Store (Bild: Tesla).

Die Phase 1 von Tesla in Grünheide

Die Zahl der Mitarbeiter von Tesla in Europa, insbesondere in Deutschland, wird sich durch den Neubau der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide deutlich erhöhen.

In der Phase 1 will Tesla in Grünheide das Model Y produzieren: ein mittelgroßes, vollelektrisches SUV (Sport Utility Vehicle, deutsch: Geländewagen). Die Zielkapazität in der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ beträgt 10.000 Fahrzeuge pro Woche. Nach eigenen Angaben schätzen die Verantwortlichen von Tesla, in der Phase 1 bis zu 12.000 Mitarbeiter zu beschäftigen – von lokalen Anwohnern bis zu Mitarbeitern aus Teilen Europas.

So sieht das Model Y aus, das ab 2021 in der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide vom Tesla-Band fahren soll, vollelektrisch versteht sich.

Das vollelektrische Mittelklasse-SUV Model Y von Tesla (Bild: Tesla).
Das vollelektrische Mittelklasse-SUV Model Y von Tesla (Bild: Tesla).

Aktuell hat Tesla übrigens auf seinem deutschen Karriere-Portal zahlreiche Jobs für Grünheide in Brandenburg ausgeschrieben. Gesucht werden neben vielen technische Fachkräften zum Beispiel auch ein „Bauleiter / Senior Construction Project Manager (m/w/d) – Gigafactory Berlin“ und ein „Talent Research Lead / Technical Sourcing Lead (m/w/d) – Gigafactory Berlin“. Damit steht Tesla vor der Herausforderung, erst seine eigenen Personal- und Talent-Research-Stellen besetzen zu müssen, damit die Personal-Recruiter im zweiten Schritt wiederum für Tesla die passenden Mitarbeiter finden.

Bei der Arbeit: Mitarbeiter in einem Tesla-Werk (Bild: Tesla).
Bei der Arbeit: Mitarbeiter in einem Tesla-Werk (Bild: Tesla).

Die Basis für die Ansiedlung von Tesla in Grünheide mit der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ war der Grundstücks-Verkauf des Landes Brandenburg an Tesla. Nach Angaben der Staatskanzlei wurde der Kaufvertrag am 27. Januar 2020 notariell beurkundet. Der gutachterlich ermittelte Verkaufspreis beträgt 43,40 Millionen Euro, das sind 14,35 Euro pro Quadratmeter in Grünheide.

Antragsunterlagen: 500.000 Tesla-Modelle pro Jahr

Die Staatskanzlei des Landes Brandenburg informiert auf ihrer Internetpräsenz über häufig gestellte Fragen zur Tesla-Ansiedlung. Aus den Tesla-Antragsunterlagen geht hervor, dass Tesla in der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide in den kommenden Jahren eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 500.000 Fahrzeugen des Model Y aufbauen will. Parallel dazu werde die Beschäftigtenzahl steigen und damit einhergehend schrittweise die Infrastruktur ausgebaut, zum Beispiel Straßen und der öffentliche Personennahverkehr.

Modernste Lackiererei der Welt und Mega-Techno-Club

Die jüngste Nachricht über die „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ ist vom 15. April und stammt von Tesla-Chef Elon Musk persönlich, der über Twitter verkündete:

„Giga Berlin wird über die modernste Lackiererei der Welt verfügen, mit mehr Schichten atemberaubender Farben, die sich mit der Krümmung subtil ändern.“

Was es genau mit der von Elon Musk verkündeten modernsten Lackiererei der Welt in Grünheide auf sich hat, bleibt abzuwarten.

Der Tesla-Chef Elon Musk, hier bei einer Rede anlässlich der Grundsteinlegung der Gigafactory 3 in Shanghai (Bild: Tesla).
Der Tesla-Chef Elon Musk, hier bei einer Rede anlässlich der Grundsteinlegung der Gigafactory 3 in Shanghai (Bild: Tesla).

Die Ankündigung von Elon Musk dürfte auch die Automobil-Hersteller mit Hauptsitz in Deutschland hellhörig machen, ob Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche oder Volkswagen. Denn längst hat sich Tesla zum ernstzunehmenden Konkurrenten im Automobilmarkt entwickelt – speziell was die E-Mobilität angeht. Während andere Hersteller noch immer überwiegend Autos mit herkömmlichem Verbrennungsmotor verkaufen, setzt Tesla zu 100 Prozent auf die Zukunft der E-Mobilität, einschließlich dem damit einhergehenden unternehmerischen Risiko.

Die E-Modelle von Tesla nehmen vollelektrisch Fahrt auf (Bild: Tesla).
Die E-Modelle von Tesla nehmen vollelektrisch Fahrt auf (Bild: Tesla).

Elon Musk versteht es, seine Follower über Twitter mit News zu versorgen. Oft gleichen seine Tweets einem Paukenschlag, wie am 10. März 2020. Musk postete „Tesla sollte eine Mega-Rave-Höhle unter der Berliner Gigafabrik haben“. Die User sollten mit ja oder nein abstimmen, ob unter der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ ein Mega-Techno-Club entstehen soll. Das Endergebnis: 772.987 Teilnehmer haben abgestimmt. Davon voteten 90,20 Prozent mit ja.

Nur einen Tag später kommentierte Elon Musk unter der Umfrage: „The people have spoken!“ Zuzutrauen wären die Pläne für eine Mega-Disco mit Elektro- und Techno-Beats dem Tesla-Chef allemal, denn Elon Musk hat noch ein Ziel auserkoren: den Mars.

Elon Musk: der Visionär

Elon Musk ist der Mitgründer und CEO von Tesla. Damit hat der Chef die Aufsicht über alle Produktentwicklungen, das Engineering sowie über die Herstellung von Elektrofahrzeugen, Batterieprodukten und Solardächern bei Tesla – zukünftig auch für die „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide.

Elon Musk ist der Mitgründer und Chief Executive Officer (CEO) von Tesla (Bild: Tesla).
Elon Musk ist der Mitgründer und Chief Executive Officer (CEO) von Tesla (Bild: Tesla).

Das erklärte Ziel von Tesla ist, den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu beschleunigen. Dafür stellt Tesla nicht nur seine bekannten Elektro-Autos her, sondern unter anderem auch Powerwall-Stromspeicher für Eigenheime, eine Option für die Neubau-Immobilie.

Das nachfolgende Bild stellt ein Beispiel dar: Die Powerwall von Tesla (installiert an der linken Wand in der Garage) ist mit dem Solardach verbunden und wird über die Sonnenenergie aufgeladen. Über den nachhaltig erzeugten Strom wird das Tesla Model 3 in der Garage aufgeladen.

Bild: Tesla
Bild: Tesla

Neben seiner Funktion bei Tesla ist Elon Musk auch Mitgründer, CEO und Chefdesigner von SpaceX (Space Exploration Technologies). Bei dem privaten US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX ist Elon Musk für die Entwicklung und die Herstellung von Raketen und Raumfahrzeugen für Missionen in der Erdlaufbahn und darüber hinaus zuständig ist. Dabei greift Musk nach den Sternen und ihm ist kein Ziel zu weit. Das Ziel ist eine autarke Siedlung auf dem Mars.

Gigafactory mit Solardach und Bahnverbindung

Vom Mars zurück auf den Boden der Tatsachen in Grünheide, was die „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ betreffen. Bislang hält sich Tesla bedeckt, was die Pläne für die Gigafactory angehen. Fest steht nach Unternehmensangaben, dass auf dem Dach der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ mittels einem installierten Solardach Strom erzeugt werden soll.

Die Vogelperspektive zeigt eine ähnliche Gigafactory von Tesla in Nevada, in der unter anderem Elektromotoren und Batterieaggregate entstehen:

Die Gigafactory 1 von Tesla in Nevada, USA (Bild: Tesla).
Die Gigafactory 1 von Tesla in Nevada, USA (Bild: Tesla).

Bei dem Bau der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide wird zudem die Verkehrsanbindung berücksichtigt. Das erklärte Ziel von Tesla ist, die Passagier- und Güterbahnverbindungen zu erweitern. Beispielsweise soll in Grünheide ein Schienengüterverkehrsplatz errichtet werden.

Die Anbindung von Grünheide an Berlin

Grünheide liegt weniger als 50 Kilometer außerhalb von Berlin. Hier gibt es noch große Freiflächen, die in vielen Metropolen längst nicht mehr zu finden sind.  Zudem sind im nahen Berlin viele Forschungs-, Innovations- und Gründerzentren, aber auch Start-ups und Universitäten ansässig. Auch das dürfte für Tesla eine entscheidende Rolle bei der Standortwahl gespielt haben. Ein weiterer Pluspunkt: um die „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ lässt sich von Grund auf eine neue Infrastruktur aufbauen, mit Zufahrten und Straßenanbindungen.

Die entstehende „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide ist nicht nur namentlich mit Berlin verbunden, sondern auch was die Infrastruktur betrifft. Grünheide befindet sich mit dem Güterverkehrszentrum (GVZ) Freienbrink in der Nähe der Bundesautobahn 10 (östlicher Berliner Ring) und der BAB 12 (Berlin – Frankfurt (Oder) – Polen).

Das Güterverkehrszentrum Freienbrink ist über die Schiene an den Güterverkehr angeschlossen. Für Pendler ist der Bahnhof Fangschleuse an den Regionalverkehr angebunden, während der Bahnhof Erkner sogar eine Anbindung an die Berliner S-Bahn ermöglicht. Vom Hauptbahnhof Berlin dauert die Fahrt mit der S 3 rund 45 Minuten bis Erkner, optimal für Pendler aus dem Großraum Berlin.

Chance für die Schaffung von Wohnstandorten

Wie bei anderen Automobilherstellern auch, reicht bei der „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ von Tesla der Einzugsbereich für die Beschäftigten weit über Grünheide hinaus. Das Land Brandenburg sieht die Tesla-Ansiedlung als Chance und Herausforderung für die Städte und Gemeinden im Umfeld von Grünheide, um attraktive Wohnstandorte und ausreichend Infrastruktur zu schaffen.

Großes Potential für attraktive neue Wohnungen besteht zum Beispiel in Fürstenwalde und dem Oberzentrum Frankfurt (Oder). Auch in den kleineren Städten und Gemeinden im Umfeld von Grünheide gibt es Möglichkeiten für Neubau-Projekte, beispielsweise im rund 15 Kilometer von Grünheide entfernten Schöneiche bei Berlin.

Neubau von Eigentumswohnungen: „KÄTHE Schöneiche“

In Schöneiche bei Berlin vermarktet die ACCENTRO GmbH 18 Eigentumswohnungen. Die 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen entstehen mit Wohnflächen von 55 Quadratmeter bis 85 Quadratmeter.

Die Gemeinde Schöneiche bei Berlin im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg schließt direkt an die östliche Stadtgrenze Berlins an. Die Wohnlage in der Nähe zu Berlin dürfte durch die „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ in Grünheide an Attraktivität gewinnen.

In einem ehemaligen Schulhaus in Schöneiche bei Berlin entsteht das Neubau-Projekt „KÄTHE Schöneiche„:

Neubau von 18 Eigentumswohnungen: "KÄTHE Schöneiche" (Bild: ACCENTRO GmbH).
Neubau von 18 Eigentumswohnungen: „KÄTHE Schöneiche“ (Bild: ACCENTRO GmbH).

Weitere Neubau-Vorhaben in Berlin und dem Großraum finden Sie auf dem neubau kompass.


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