Die Wahl des Bodenbelags gehört genauso zur Einrichtung eines Neubaus wie die Auswahl der Möbel – mehr noch: Im Idealfall passt der Fußboden zur Einrichtung und dem Stil der Neubau-Immobilie und vermittelt als eine stimmige Einheit eine wohnliche Atmosphäre. Ein Überblick über Fußboden aus Echtholz, Laminat, Fliesen und Naturstein sowie PVC beziehungsweise Vinyl.
Echtholzboden
Besonders oft kommt in Neubauten Parkett als Echtholzboden zum Einsatz, besonders in den Wohnräumen. Parkett vermittelt eine gemütliche Atmosphäre mit natürlicher Note, fasst der Verband der deutschen Parkettindustrie e.V. (VdP) zusammen. Zudem ist Holz fußwarm. Verglichen mit Parkett sind Fliesen beispielsweise im Winter spürbar kälter. Je nach Holzart sind Parkettböden auf einer Fußbodenheizung verlegbar, erklärt der VdP. Ob dem so ist, erfahren Sie aus den Angaben oder der Beschreibung des Herstellers oder vom Handwerker, der den Boden in der neuen Immobilie verlegt.
Um sich langfristig an einem Parkettboden zu erfreuen, gilt es bei der Pflege des Echtholzbodens insbesondere auf folgende Punkte zu achten, klärt der Parkettindustrie-Verband auf: Kleine Steinchen, die unter den Schuhen klebend in den Wohnraum getragen werden, sollten mit einem Handfeger oder Besen aufgefegt werden, um Kratzer zu vermeiden. Die häufigsten Schäden entstehen nach Angaben des VdP beim Möbel verschieben. Denn häufig sind Stuhl- und Tischbeine eckig und kantig ausgeführt. Das kann zu Kratzern im Boden führen. Ein Gegenmittel sind Möbelgleiter, eine Art Filzpantoffel für die Beine von Stühlen und Tischen, rät der Parkett-Verband.
Parkettboden kann versiegelt oder gewachst beziehungsweise geölt sein. Die Versiegelung, beispielsweise aus Wasserlack, schützt die Oberfläche des Parkettbodens und erleichtert deren Reinigung und Pflege. Der Verband der deutschen Parkettindustrie betont, dass durch die Versiegelung nicht Nässeschutz, sondern lediglich Feuchteschutz erreicht wird. Das bedeutet, dass versiegelter Parkettboden nicht nass gewischt werden darf, anstatt dessen nebelfeucht.
Verglichen mit der versiegelten Variante bieten Öl-Wachs-Systeme geringeren Schutz vor Schmutz und Feuchtigkeit und erfordern einen erhöhten Pflegebedarf. Für die Reinigung eignen sich Pflegeöle.
Die Reinigung und Pflege von Parkett und Dielen ist vergleichbar. Unterschiedlich ist das Format: Verglichen mit Parkett sind Dielenbretter massive, großformatige Holzelemente, teils bis zu Raumlänge. Dadurch vermitteln Holzdielen einen gröberen, rustikaleren Eindruck.
Laminatboden
Laminatboden (lat. lamina, Schicht) besteht aus miteinander verpressten Schichten, erklärt der EPLF Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller e.V.: Melaminharz-Overlay, Dekorschicht, Trägerplatte und Gegenzug.
Die hochabriebfeste Deckschicht aus Melaminharz-Overlay ist die Laufschicht des Bodens. Melaminharz ist ein widerstandsfähiges und besonders hartes Kunstharz und macht den Laminatboden strapazierfähig. Durch die geschlossene Oberfläche, die verhindert, dass Schmutz und Bakterien eindringen können, ist Laminatboden hygienisch. Die Trägerplatte aus stark verdichteten Holzfasern trägt die bedruckte Dekorschicht und das Overlay und stellt die Basis des Laminatbodens dar. Die Trägerplatte besteht aus stark verdichteten Holzfasern, entweder mit dem hohen Dichtegrad HDF (High Density Fibreboard) oder dem mittleren MDF (Medium Density Fibreboard). Als unterste Schicht dient der Gegenzug, ein festes, formbares Papier. Dieses verleiht dem Boden seine abschließende Stabilität.
Bei der Produktion werden die Schichten des Laminatbodens unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen miteinander verpresst. Durch die Klick-Mechanik ist Laminat geschickt zu verlegen. Daher eignet sich Laminat auch gut für Hobby-Handwerker zum selbst verlegen. Ein weiterer Vorteil ist die große Auswahl an Farben, Mustern und Formen.
Für die Pflege rät der europäische Laminatbodenhersteller-Verband, mit einem Besen oder für Hartböden geeigneten Staubsauger Schmutz zu entfernen. Von Zeit zu Zeit sollte man mit einem gut ausgewrungenen Tuch nebelfeucht wischen.
Fliesenboden
In vielen Neubauten, ob als Eigentum oder zur Miete, sind Fliesen der Klassiker, wenn es um die Wahl des Bodenbelags geht, zum Beispiel für das Bad und die Küche. Keramikfliesen bestehen aus natürlichem Ton, gebrannter Erde. Fliesen haben die Eigenschaft, dass sie widerstandsfähig, wasserfest und unempfindlich sind – insbesondere in Sanitärräumen und Küchen ein entscheidender Pluspunkt.
Doch ein Bodenbelag aus Fliesen ist nicht nur praktisch, sondern kann auch individuell ausgewählt werden. Fliesen gibt es von kleinen, detailreichen Mosaikfliesen bis hin zu großformatigen Fliesen, häufig ist zum Beispiel das Format 30 x 60 Zentimeter. Ob im kleinen oder großen Format: Fliesen haben im Sommer einen angenehmen Vorteil und im Winter einen Nachteil – zumindest sofern keine Fußbodenheizung verlegt ist: sie sind kühl.
Natursteinboden
Ein Boden aus Natursteinen verbindet Natürlichkeit mit exklusiver Optik. Die Steine wirken elegant und sind je nach Steinsorte in vielen Farben und Musterungen erhältlich. Ein weiterer Vorteil von Natursteinboden ist seine Langlebigkeit. Ebenfalls sind die meisten Steinböden leicht zu reinigen. Beispiele für Natursteine, die in Neubauten verlegt werden können, sind Marmor, Granit und Sandstein. Besonders edel und repräsentativ wirken Natursteine auf großen Bodenflächen, etwa in Eingängen und Treppenaufgängen oder Fluren.
PVC- oder Vinylboden
Vinyl- beziehungsweise PVC-Boden besteht aus Kunststoff. Umgangssprachlich ist die chemische Abkürzung PVC für Polyvinylchlorid geläufig. Das Online-Lexikon Baunetz Wissen schreibt, dass der Belag in Form von Bahnen, Fliesen und Platten beziehungsweise Planken erhältlich ist. PVC gilt als strapazierfähig, leicht verlegbar, wasserfest und kostengünstig. Deshalb eignet sich PVC besonders gut für Kinderzimmer. Gleichzeitig müssen keine Abstriche bei der Optik in Kauf genommen werden. Vinylboden ist in vielen Farben, Texturen, Mustern und Effekten verfügbar. PVC ist strapazierfähig und leicht zu pflegen. Er kann nass oder feucht gewischt werden.
Bevor Sie sich für einen Bodenbelag entscheiden, sollten Sie sich überlegen, wie belastbar und strapazierfähig der Fußboden sein muss und wie pflegeaufwändig der Boden ist. Mit entscheidend ist aber auch der Preis als Auswahlkriterium. Für welchen Boden Sie sich auch entscheiden: Er sollte zu den Wohn- und Lebensumständen passen, besonders wenn zum Beispiel Kinder oder Haustiere im Haushalt wohnen. Nicht zu vergessen ist die Wohlfühlatmosphäre im Zuhause. Die Auswahl des passenden Bodens ist dafür eine gute Basis.
Erfahren Sie außerdem, worauf es bei einer Fußbodenheizung in Immobilien ankommt, warum Hausstauballergiker von einer Fußbodenheizung profitieren und was der Wärmestau für Ihre Einrichtung bedeutet.
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