Fragt man Bauträger nach den größten Herausforderungen ihrer Tätigkeit in München, fällt durchweg eine Antwort: „Wir müssen geeignete Baugrundstücke finden“. In der am dichtesten besiedelten Stadt Deutschlands ist das ein Riesenproblem.
Über 122.000 Neubauwohnungen müssen hier in den nächsten 15 Jahren aus dem Boden gestampft werden – fragt sich nur: wo?
Hinzukommt, dass im Rahmen des Nord-Süd-Gefälles in Deutschland immer mehr Menschen in die Isarmetropole ziehen wollen. Hier locken eine hohe Lebensqualität und zahlreiche Arbeitgeber.

Die Münchner Stadtverwaltung geht von über 210.000 „Zugeroaste“ bis 2030 aus. Menschen, die hier für sich und ihre Familie eine Wohnung oder ein Haus suchen. Auf Baugrundstücken, von denen momentan noch niemand weiß, wo sie sein werden.
München braucht über 7.000 Wohnungen jährlich
Bauamt und Stadtregierung sind sich der Brisanz der Situation bewusst und haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: über 7.000 Neubauwohnungen sollen pro Jahr in München gebaut werden. Zum Vergleich: die 1,8-Millionenstadt Hamburg hat sich 6.000 Wohnungen per anno auf die Fahnen geschrieben und ist aktuell mehr als skeptisch, dieses Ziel erreichen zu können. Immerhin konnte München im letzten Jahr einen absoluten Rekord verzeichnen: rund 8.000 neue Wohnungen wurden realisiert.
Verdichtung von Wohnraum – eine realistische Option?
Eine Option zum Schaffen neuen Wohnraums ist die Möglichkeit, bestehenden Wohnraum zu verdichten. Dies bezieht sich jedoch weniger auf den Neubau-Bereich, sondern vielmehr auf den Bestandswohnungsbau. Das Konzept der „Nachverdichtung“ stößt nicht überall auf Begeisterung. Wie würden Sie es finden, künftig enger mit den Bewohnern Ihres Stockwerkes – vorausgesetzt, Sie wohnen in einer Etagenwohnung – auf Tuchfühlung zu gehen?
Gewerbegebiete umnutzen
Da das Prinzip der Nachverdichtung derzeit nicht überall geschätzt wird, sind weitere Alternativen im Gespräch, zum Beispiel die Umnutzung von Gewerbegebieten. Darauf setzt etwa Frankfurt: mit der Umstrukturierung von bislang gewerblich genutzten Räumen sollen in der Mainmetropole in den kommenden Jahren ca. 6.000 Neubauwohnungen realisiert werden. Die Bebauungspläne dazu sind bereits auf den Weg gebracht.
Neue Staffelgeschosse müssen her
Gemäß aktuell vorliegender Daten können in München derzeit ca. 54.000 Flächen Bauland genutzt werden. Das reicht nicht für die benötigte Anzahl neuer Wohnungen.
Deshalb arbeitet man im Rathaus derzeit fieberhaft an neuen Konzepten. Eins davon sieht die Erweiterung bestehenden Wohnraumes durch das Hinzufügen neuer Staffelgeschosse vor. Theoretisch ist es möglich, auf bereits realisierte Häuser zwei Stockwerke aufzusetzen. Wenn es die Statik des jeweiligen Gebäudes zulässt.
Eins ist klar: München muss das Problem der Wohnungsknappheit in den kommenden Jahren in den Griff bekommen. Wie die Lösung dieser Herausforderung konkret aussehen wird, steht derzeit noch in den Sternen. Experten gehen von einem Mix aller genannten Konzepte aus – parallel mit einer permanenten Erweiterung des Stadtraumes. Letzeres zieht einen Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes und vorhandener Infrastrukturen in den Nachbargemeinden nach sich. Die Isarmetropole befindet sich damit wie zahlreiche Großstädte in Deutschland in einem permanenten Wandel.
Lesen Sie mehr über aktuelle Bauträgerprojekte und Neubauwohnen in München und im Großraum auf dem neubau kompass.
Das auf unserem Foto dargestellte Neubauprojekt „Hermann-Ling-Straße“ befindet sich in der zentralen Ludwigvorstadt. Damit ist das Bauvorhaben ein „Bonbon“ in der Innenstadtlage für alle, die nicht auf Wohnen in der City verzichten möchten. Erfahren Sie mehr über das Neubauprojekt „Hermann-Ling-Straße“.