Altersgerechte Wohn-Immobilien

Altersgerechte Wohn-Immobilien

Wer heute eine neue Eigentumswohnung oder ein neues Haus kauft, sollte von Anfang an darauf achten, dass die Immobilie auch im Alter noch nutzbar ist. Selbst dann, wenn Sie gar nicht planen Ihre Immobilie länger als fünf bis zehn Jahre selbst zu bewohnen, so kann der Punkt altersgerecht beim Wiederverkauf oder bei einer späteren Vermietung dennoch eine gewichtige Rolle spielen.

Leider gibt es bislang nur wenige Bauträger/Projektentwickler, die diesem Thema die nötige Aufmerksamkeit schenken. Und oftmals erweisen sich Schlagworte wie seniorengerecht eher als Mogelpackung. Das mag sicher daran liegen, dass die klassische Zielgruppe der Käufer von Neubau-Immobilien junge Familie in der Altersgruppe von 30 bis 40 ist. Ein Alter – in dem sich die meisten Menschen, über Themen wie körperliche Gebrechen und chronische Krankheiten keine Gedanken machen.

Altersgerechte Wohn-Immobilien

Dennoch ist dieses Thema – vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft – nicht zu vernachlässigen. Und schon jetzt ist die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum am Immobilienmarkt höher als das Angebot – gerade in den Ballungsräumen. Ihre Neubau-Immobilie sollte daher zumindest mit geringem Aufwand so umgebaut werden können, dass sie grundsätzlich auch für ältere Menschen nutzbar ist. Nur dann ist die Immobilie wirklich eine geeignete Form der (eigenen) Altersvorsorge!

Zentrale Lage
Gerade im Alter spielt die Lage der Immobilie eine noch wichtigere Rolle. Während in jungen Jahren größere Distanzen mit Auto oder Fahrrad meist problemlos überwunden werden können, kann dies im vorgerückten Alter mit entsprechenden körperlichen Einschränkungen zu einem echten Problem werden. Alle Dinge des täglichen Bedarfs sollten im Idealfall fußläufig erreichbar sein: Ärzte, Apotheken, Bank, Einkaufsmöglichkeiten, Post, Bank und öffentliche Verkehrsmittel.

Parkplatz
Im Idealfall verfügt das Objekt über überdachte, eigene Parkplätze, am besten in einer Tiefgarage. Eine lange Parkplatzsuche und lange Wege vom Parkplatz zur Wohnung bei „Wind und Wetter“ sind im Alter niemandem mehr zuzumuten.

Aufzug
Für alle Wohnungen, die nicht im Erdgeschoss liegen, ist ein Aufzug wichtig. Niemand quält sich im Alter über die Treppen – vollgepackt mit schweren Einkaufstaschen – in den 5. Stock zu seiner  Dachgeschosswohnung hinauf.

Kein Schwellen / kein Spilt-Level
Die Nutzbarkeit einer Wohnung im Alter hängt vor allem von der sog. Barrierefreiheit ab. Unnötige Schwellen,  Treppenabsätze und lose Teppiche sind zu vermeiden, da sie im Alter schnell zur Stolperfalle oder zum unüberwindbaren Hindernis werden. Auch die beliebten Split-Level-Lösungen sind alles andere als altersgerecht – und nicht nur für Senioren eine echte Gefahrenquelle.

Breite Türen und Treppen
Breite Türen, Flure und Treppen erleichtern das Leben im Alter erheblich. Türen und Flure sollten mit einem Rollstuhl befahrbar sein, Treppen mit einem Treppenlift nachgerüstet werden können.

Großes Badzimmer/WC
Badzimmer, Dusche und WC sollten von Anfang so dimensioniert sein, dass sie auch mit einem Rollstuhl oder einer Gehilfe nutzbar sind. Zubehör wie spezielle Haltegriffe kann später einfach und kostengünstig nachgerüstet werden – eine Vergrößerung der Grundfläche ist hingegen meist sehr aufwändig bzw. im Einzelfall gar nicht mehr möglich. Ganz ähnliche Grundsätze gelten auch für Küchen. Unser Tipp: Lieber beim Wohnzimmer auf ein paar Quadratmeter verzichten – zugunsten einer größeren Küche und eines größeren Badzimmers!

Überdachter/beleuchteter Hauseingang
Ein Hauseingang, der seine Bewohner beim Aufschließen der Haustüre vor Wind und Wetter schützt und nachts ausreichend hell beleuchtet ist, sollte bei allen Neubau-Immobilien eigentlich Standard sein. Spätestens im Alter erweist sich ein Mangel in diesem Bereich als echtes Ärgernis.

Türöffner mit Videokamera
Gerade ältere Menschen werden häufig Opfer von Trickbetrügern. Hier sollte die Wohnungseingangstür mit entsprechenden Sicherheitseinrichtungen ausgestattet sein. Im Idealfall eine Gegensprechanlage mit Video, so dass das Öffnen der Eingangstür zunächst gar nicht nötig ist.

Elektrischer Rollladen
Elektrische Rollläden und andere elektronische Hilfsmittel vereinfachen das Wohnen im Alter und werden auch von jüngeren Bewohnern als komfortabel empfunden.

Unterhalt/Pflege
Nicht zu unterschätzen ist die Bedeutung des Unterhaltsaufwands. Die Pflege eines großen Gartens, die Reinigung von großzügigen Wohnflächen und mehrere Bäder kann im Alter schnell zur Last werden. Und nicht jeder kann und will sich von seiner Rente dann noch Putzfrau, Gärtner und andere Helfer leisten.


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