Das Jahr 2027 steht im Zeichen der Internationalen Bauausstellung der StadtRegion Stuttgart. Die Vorbereitungen dafür laufen schon seit über einem Jahr. Jetzt hat der Aufsichtsrat der IBA 27 die ersten 13 Projekte präsentiert, die auf der Bauausstellung 2027 in Stuttgart gezeigt werden. Wir stellen ausgewählte Projekte in der Region Stuttgart in den kommenden Wochen vor. Den Anfang macht heute das Areal am Wiener Platz: „vom EDELMetall zum Quartier für ALLE“ heißt es dazu auf der Website der IBA. Lesen Sie mehr über Stuttgarts neues Quartier im beliebten Stadtteil Feuerbach.
Das Neubau-Quartier mit rund 165 neuen Wohnungen, Gewerbe, einer Kita, Büros und gastronomischen Angeboten entsteht auf einem ca. 14.000 Quadratmeter großen ehemaligen Industrieareal. Um neuen und dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, hat die Stadt einige Industriebrachen ins Auge gefasst. Eines der zentralen Projekte im Rahmen der Stadterneuerung, welches auf einer früheren Industriefläche angesiedelt wird, ist das „Quartier am Wiener Platz“ gegenüber dem Feuerbacher Bahnhof.

Neben Eigentumswohnungen entstehen am Wiener Platz Miet- und Sozialwohnungen. Einheiten auf Erbpacht-Grundstücken sind dabei, ebenso Service-Wohnungen, Pflege-WGs und Cluster-Wohnungen. Dieses Quartier ist auch insofern etwas Besonderes, als dass es das erste Grundstück des „Bündnisses für Wohnen“ ist, welches zu einem integrierten Quartier entwickelt wird.
Rund 19,4 Millionen für Flächenrecycling
Bereits 2011 hat die Stadt Stuttgart das Gelände erworben. Bis zum Jahr 2004 befand sich hier das Galvanisierungsunternehmen Schoch. Beim Galvanisieren werden Oberflächen mit Edelmetallen wie Kupfer, Silber, Gold oder Chrom überzogen. Es handelt sich um einen elektrochemischen Prozess, bei dem einiges an gesundheitsschädlichen Stoffen ins Grundwasser gelangen kann. So auch bei der Firma Schoch, die bis 2004 auf dem Gelände nahe dem Bahnhof Feuerbach tätig gewesen ist. Stuttgarter Medien berichteten, dass die Beseitigung der unterirdischen Altlasten im Boden, das „Flächenrecycling“ zwischen 18 Millionen und 19,4 Millionen Euro gekostet habe. Der Betrag sei zum Teil mit Fördermitteln aus dem Altlastenfonds gestemmt worden, heißt es weiter.
Komplett unterschiedliche Baufelder
Beim „Quartier am Wiener Platz“ wird neben dem Schoch-Areal auch der benachbarte Bahnhofsvorplatz, das Gelände der Firma Klumpp, ein unter Denkmalschutz stehender Tiefbunker und ein ehemaliges Postgebäude einbezogen. Je nach Baufeld entstehen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Vielfältige Unternehmen sind an der Entwicklung und dem Bau beteiligt: unter anderem Neues Heim – Die Baugenossenschaft eG, die Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH und die Geiger & Co. Immobilien GmbH. Die Grundstücke werden sowohl zum Festpreis als auch im Erbbaurecht angeboten.

Das Baufeld Nord dominiert die ohnehin bereits auf dem Areal ansässige Firma Klumpp. Diese erhielt zusätzliche Flächen, um ihre Produktionsstandorte auszubauen. Ebenfalls im nördlichen Baufeld könnten sich gastronomische Angebote, Pflegedienste und weitere öffentliche Dienstleistungen ansiedeln.
Im südlichen Baufeld sind eine Kita und eine Vielzahl der neuen Wohneinheiten geplant. Auch das Baufeld Ost wird vom Wohnungsbau geprägt sein.
Mit der Konzeption für das gesamte Quartier wurden je nach Bauträger oder Baugenossenschaft und je nach Baufeld unterschiedliche Architekturbüros beauftragt. Zum Beispiel blocher partners, upp Architekten und Thomas Schüler Architekten Stadtplaner.
Auch je nach Baufeld unterschiedlich ist der Baustart. Während im Nordteil des Geländes bereits im kommenden Frühjahr die ersten Bagger rollen werden, kann es in anderen Baufeldern Sommer 2021 werden, ehe mit dem Bau begonnen werden kann. Spätestens 2023 soll das „Quartier am Wiener Platz“ fertig zum Bezug sein.

Stöbern Sie in unserem Angebot an weiteren Neubauprojekten auf dem neubau kompass. Zum Beispiel das Bauvorhaben „Am Vogelsang“ mit 79 Eigentumswohnungen in Stuttgart-West.
Titelbild: Quartier am Wiener Platz (UP+ Architekten + Stadtplaner)