Die Umgestaltung des Deutzer Hafens in Köln schreitet voran. Am 10. Juni stellten nun die fünf von der Stadtverwaltung beauftragten internationalen Teams ihre Entwürfe vor. 4500 Wohnungen sind auf dem Areal geplant. Dazu gehören 1500 Sozialwohnungen und 5000 Arbeitsplätze. Der Baudezernent Franz-Josef Hönig legt Wert auf ein „charaktervolles, markantes Quartier“ mit Einzigartigkeit.
Interessierte Bürger konnten am Samstag, den 11. Juni, in einer öffentlichen Diskussion in der Essigfabrik die Entwürfe kennenlernen und in Workshops eigene Vorschläge einbringen.
Und so sehen die Entwürfe der Planungsteams Cobe (Kopenhagen), Lorenzen Architekten (Berlin / Kopenhagen), Diener und Diener (Basel), Scheuvens und Wachten (Dortmund) und Trint+Kreuder d.n.a. (Köln) aus:
Das Konzept des Kopenhagener Büros Cobe ist außergewöhnlich. Sie möchten mit verschiedenen, aneinandergereihten Gebäudetypen für kontrollierte Unordnung sorgen. Der Anblick ist einzigartig, verspricht aber jede Menge Lebendigkeit. Die Lagerhalle aus Holz wird zu einem Marktplatz für Street Food. Kräne und andere Hafengeräte bleiben erhalten und eine Radbrücke soll über den Rhein führen.
Die Lorenzen Architekten aus Berlin/Kopenhagen planen einen grünen Ring am Ende des Hafenbeckens. Sie möchten zum Teil in das Hafenbecken hineinbauen, so dass große Übergänge Platz schaffen für einen Park in der Mitte. Für Freizeitaktivitäten soll das Ufer freigehalten werden.
Eine autofreie Zone sieht der Kölner Planer Trinkt + Kreuder vor mit zwei großen Parkhäusern außerhalb des Deutzer Hafens. Häuser am Hafen sollen als „Pegelhäuser“ den Wasserstand abbilden. Schwimmende Garten-Pontons lockern das Hafenbecken auf.
Das Baseler Team Diener und Diener möchte neben den Poller Wiesen den Poller Volksgarten errichten. Dafür soll die Bebauung am Hafenbecken verdichtet werden. Höfe zwischen den Gebäuden sorgen für Auflockerung. Bei diesem Konzept ist die finanzielle Tragfähigkeit kritisch.
Ein Spiel mit Enge und Weite beabsichtigen Scheuvens und Wachten aus Dortmund. Das Hafenbecken soll parallel bebaut werden mit einem Park an der Spitze des Areals. Eine Brücke ist zu den Rheinauhafen geplant.
In den darauffolgenden Workshops diskutierten die Bürger die Nutzungen. Eine urbane Mischung aus Wohnen, Arbeiten sowie kultureller und sozialer Nutzung ist das Ziel.
Die Aurora Mühle soll komplett unter Denkmalschutz gestellt werden. Vorstellbar sind hier Wohnungen und Atelierlofts. Die benachbarte Essigfabrik könnte zu einer überregionalen, kulturellen Attraktion und z.B. zu einer Musical-Spielstätte umgebaut werden.
Ende September 2016 findet die Abschlusspräsentation im Kölner Rathaus mit Bekanntgabe der Juryempfehlung statt.
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