In Rüsselsheim, knapp 30 Kilometer entfernt von Frankfurt, hat die Stadtverordnetenversammlung Mitte Januar den Bebauungsplan für das Areal der ehemaligen Opel-Werke gebilligt. Damit ist der Startschuss zur Entwicklung eines spannenden gemischt genutzten Quartiers gefallen. Im Zentrum des Stadtviertels, in dem Handel, Gastronomie und Wohnungen entstehen, steht die Motorworld Manufaktur Rüsselsheim/Rhein-Main. Konzepte wie dieses haben sich bewährt und es gibt sie bundesweit, zum Beispiel in Berlin, München und in Stuttgart. Lesen Sie mehr zum geplanten Quartier Motorworld in Rüsselsheim! Übrigens: die Anbindungen an die Mainmetropole Frankfurt sind exzellent, denn das „Motorworld Quartier“ entsteht unmittelbar am Bahnhof Rüsselsheim.
Um die 100.000 Quadratmeter Nutzfläche umfasst das Gelände, auf dem das neue Quartier entstehen soll. Rund 15 Prozent dieser Fläche entfallen voraussichtlich auf den Bau neuer Wohnungen. Ob diese zum Eigentum und/oder zur Miete realisiert werden, steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht fest. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Im Zentrum des neuen Stadtquartiers befindet sich das Automobil, genauer: ein Oldtimer- und Sportwagenzentrum. Insbesondere Autoliebhaber wissen diesen Fokus auf dem ehemaligen Opel-Areal zu schätzen. Wird hier doch auch ein Stück Kfz-Geschichte am Standort Rüsselsheim revitalisiert. Die denkmalgeschützten Gebäude auf dem Gelände bleiben Medienberichten zufolge erhalten. Hinzukommt allerlei Neues:
Im Fokus: Mobiles auf zwei und vier Rädern
Ein Herzstück des gesamten Areals wird die Motorworld Manufaktur Rüsselsheim/Rhein-Main werden. Auf rund 20.000 Quadratmetern können sich Besucher auf Glas-Einstellboxen für Oldtimer und Liebhaberfahrzeuge, Werkstätten, Handel und Dienstleistungen rund um das Thema Mobilität auf zwei und vier Rädern freuen. Zum Verweilen laden außerdem ein Café und weitere gastronomische Einrichtungen ein. Ausstellungsflächen und Veranstaltungsräume komplettieren das Angebot. Das gesamte Gelände wird frei zugänglich sein und städtebaulich mit der Innenstadt verzahnt.
Seit rund 20 Jahren liegt das Gelände des Opel-Altwerks nun brach. Nicht nur die Stadt Rüsselsheim dürfte sich freuen, dass hier, unmittelbar am Bahnhof, künftig neues Leben einzieht. Mit den hervorragenden Anbindungen in die Rhein-Main-Region könnte das „Motorworld-Quartier“ in Rüsselsheim ein bevorzugter Standort nicht zuletzt für Pendler werden. Denn der Bahnhof mit S-Bahn und allen überregionalen Anbindungen befindet sich direkt gegenüber. Wer in Frankfurt, Mainz oder Wiesbaden arbeitet, gelangt somit bestens ans Ziel. Rund 20 Minuten braucht die S-Bahn vom Bahnhof Rüsselsheim zur Messe Frankfurt und in die City, bis zum Flughafen sind es weniger als 15 Minuten.
Exkurs: von der Nähmaschine zum Automobil
Dem Anlass entsprechend starten wir an dieser Stelle einen kleinen Exkurs zur wechselvollen Geschichte der Opel Werke. Wussten Sie, dass die erste von Adam Opel gegründete Werkstatt gerade einmal 20 Quadratmeter groß war? Aus dem Boden gestampft 1862, wurden damals jedoch keine Fahrzeuge, sondern Nähmaschinen produziert. Opel, geboren 1837 in Rüsselsheim, ging nach dem Abschluss seiner Schlosserlehre als Handwerker auf Wanderschaft und landete für drei Jahre in Paris in einer Nähmaschinenproduktion. Das dort erworbene Wissen nahm er mit zurück in die Heimat und nach der Heirat mit der reichen Fabrikantentochter Sophie Scheller konnte er es sich leisten, die Produktionsfläche seiner Nähmaschinen-Manufaktur zu erweitern. Direkt an der Bahnlinie Frankfurt-Mainz entstand ein zweigeschossiges Fabrikgebäude. Die Produktion von Nähmaschinen florierte, weitere Fabriken entstanden und 1886 startete Opel mit der Herstellung von Fahrrädern.
Über die folgenden knapp fünfzig Jahre entwickelte sich dieser Zweig so erfolgreich, dass Opel 1937 als größter Fahrradhersteller der Welt galt. Erst nach dem Tod von Adam Opel 1895 startete die Firma, später geleitet von Sophie Opel und ihren fünf Söhnen, mit der Produktion von Automobilen. Als erste deutsche Firma führte Opel 1924 die Fließband-Produktion ein, die den Erfolg um ein weiteres ankurbelte.
Bewährte Kombination aus Alt & Neu im Motorworld-Quartier
Das „Altwerk“ Adam Opels am Bahnhofsplatz in Rüsselsheim gilt als industriegeschichtliche Sehenswürdigkeit, von der weite Teile auch im neuen Quartier „Motorworld“ erhalten bleiben. Das historische Ensemble aus Verwaltungsgebäuden, Fabrikhallen und freien Plätzen wird neu belebt und zu einem modernen Quartier mit einer hohen Wohn- Arbeits- und Aufenthaltsqualität ausgebaut. Das umfassende Revitalisierungskonzept beschäftigt sich mit der Neuordnung einer Bruttogrundfläche von über 115.000 Quadratmetern unter Beibehaltung zahlreicher denkmalgeschützter Gebäude.
Aktuell befindet sich das neue Stadtquartier noch in der Konzeptionierungsphase. Baubeginn ist voraussichtlich 2022/2023.
Projektentwicklerin des gemischt genutzten Quartiers ist die ACTIV-Group, eine Tochter der Unternehmensgruppe Dünkel Holding mit Sitz im Kreis Biberach. Spezialisiert ist die Gruppe auf die Entwicklung von standortorientierten Quartierskonzepten in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden. Laut einer Studie von bulwiengesa zählt die ACTIV-Group zu den Top 5 Entwicklern und Investoren im Handelsbereich.
Wie bereits oben erwähnt, betreibt die ACTIV-Group ähnliche Projekte wie die Motorworld in Rüsselsheim bereits in Berlin und in Metzingen. In Berlin saniert die Gruppe am Ufer der Havel Gebäude auf dem ehemaligen Industrieareal der Berliner Produktionsstätte der Auto Union AG. In Metzingen revitalisierte das Unternehmen für die Motorworld-Manufaktur das ehemalige Henning Industrie und Schmiedeareal.
Zurück in den Großraum Frankfurt: Während derzeit noch die Konzepte für die Wohnbebauung auf dem ehemaligen Opel-Gelände in Rüsselsheim erarbeitet werden, entsteht in Frankfurt-Eckenheim das Neubauprojekt „VIS A VIS Eckenheim“ mit 20 Eigentumswohnungen.
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Bild: ACTIV-Group