Hochhäuser sind kein neues Thema. Doch in Zeiten von steigenden Wohnraumpreisen und fehlenden Neubauflächen rückt die Nachverdichtung in den Mittelpunkt – auch in die Höhe. Darüber hinaus sind Hochhäuser optisch anziehende Leuchttürme im Stadtbild einer Metropole. In Berlin ist derzeit unter anderem ein Hochhaus-Projekt in der Diskussion und ein weiteres, das höchste Wohngebäude Berlins, entsteht bereits. Die Details im Überblick.
200 Meter: Hardenberg Berlin
Architekt Christoph Langhof, Gründer der LANGHOF GmbH (Berlin), sorgt aktuell mit seinem seit Jahren diskutierten Projekt (Projektvision) „Hardenberg Berlin“ für Aufmerksamkeit. Das Studio für Architektur-Design kommuniziert folgende Fakten zu dem Entwurf: Die Bruttogeschossfläche beträgt 75.000 m². Geplant ist eine Gebäudenutzung mit Büros, Einzelhandel, Gastronomie, Hotel und Wohnungen.
In dem Projekt-Entwurf des Architektur-Büros ist zu lesen, dass auf dem Hardenbergplatz, in direkter Nachbarschaft zu bereits umgesetzten Hochhäusern wie dem „Upper West“, das höchste Gebäude Berlins mit einer Höhe von über 200 Metern in den Himmel ragen solle. Angeregt durch den Wandel, sollten weitere Hochhausprojekte in unmittelbarer Umgebung die Berliner Skyline transformieren. Der Fortschritt des Bauvorhabens, das sich aktuell in der Planungsphase befindet, lasse sich am besten von einer Dachterrasse des Hardenberg beobachten. Ganz nebenbei werde von den Aussichtsplattformen ein völlig neues Panorama von Berlin zugänglich werden, schließt der Text des Entwurfs ab. Als Standort für das „Hardenberg Berlin“ sei die Berliner City West vorgesehen.
118 Meter: Upper West Berlin
Dort in der City West hat sich der Architekt Christoph Langhof bereits mit dem Konzept für das realisierte „Upper West“ einen Namen gemacht. Im Mai 2017 ist das Gebäude am Berliner Breitscheidplatz eröffnet worden, dessen strahlend weißer Monolith mit seinem 118 Meter hohen Turm schon aus der Ferne leuchtet. Der Bauherr, die STRABAG Real Estate GmbH, hat 2013 mit dem Bau begonnen. Heute bietet das „Upper West“ 66.500 m² Bruttogeschossfläche. In dem Hochhaus sind Einzelhandel, Büros, Hotel und eine Skybar entstanden.
Nach Unternehmensangaben der LANGHOF GmbH hat der Bauherr Strabag Real Estate das Grundstück 2011 gekauft und das Gebäude bereits veräußert, bevor es fertiggestellt wurde. Im Sommer 2014 sei das Gebäude an den Immobilien-Investor RFR Holding GmbH (Frankfurt am Main) verkauft worden. Der RFR Gruppe gehören unter anderem das „Seagram Building“ in New York (Architekt: Ludwig Mies van der Rohe, * 1886 in Aachen; † 1969 in Chicago, USA).
Ende 2017 hat die Signa Gruppe das „Upper West“ am Kürfürstendamm erworben. Obwohl Berlins neuestes Hochhaus erst seit einem Jahr fertiggestellt sei, sei die Immobilie bereits zwei Mal mit deutlicher Wertsteigerung verkauft worden und trage damit maßgeblich zum positiven Image in der Berliner City West bei, teilt die LANGHOF GmbH mit.
Ein weiteres von der LANGHOF GmbH entworfenes und bereits fertiggestelltes Projekt in der Spree-Metropole sind zum Beispiel die „Paul-Lincke-Höfe Berlin“: Umnutzung einer Telefonfabrik zu Lofts mit 21.000 m² Bruttogeschossfläche. Der Bauherr ist die Realprojekt Bau- und Boden AG.
150 Meter: ALEXANDER – BERLIN’S CAPITAL TOWER
Neben dem geplanten „Hardenberg Berlin“ und dem errichteten „Upper West“ gibt es ebenfalls andernorts in der Hauptstadt einen Trend zu Hochhaus-Bauten in Berlin: Auch am Berliner Alexanderplatz wird nach oben gebaut: Die Bewocon Berliner Wohnbau Consult GmbH hat nach Unternehmensangaben den Zuschlag für die Exklusiv-Vermarktung des höchsten Wohngebäudes Berlins, den „ALEXANDER – BERLIN’S CAPITAL TOWER“ , erhalten. Bauherr ist die russische MonArch Gruppe, die mit ihrem Tochterunternehmen als MonArch Europe Verwaltung GmbH in Berlin firmiert.
Der Turm wird nach Angaben des Vermarkters Bewocon 35 Stockwerke inklusive Foyer umfassen. 29 davon sind für Wohnungen vorgesehen. Insgesamt sind 377 Wohnungen geplant, vom 30 m²-Appartement bis zu einer Wohnfläche von ca. 250 m². Auf zwei Etagen entstehen Club-Lounge, Kino, Pool mit Gym-Bereich, Wellness, Spa, ebenso Konferenz-Räume und Restaurant. Die unteren drei Etagen sind für Einzelhandelsflächen vorgesehen. Ein Fuhrpark mit Elektro-Pkws steht in der Tiefgarage zur Verfügung. Fahrzeuge können über den Concierge angemietet werden, gleiches gelte für E-Bikes. Die Wohnungen und Penthäuser verfügen laut der Projekt-Website unter anderem über bodentiefe Fenster, die aus dem 150-Meter-Turm je nach Wohnetage einen Blick über die Hauptstadt bieten. Die Fertigstellung an der Alexanderstraße/Ecke Gruner Straße ist für den Spätsommer 2021 vorgesehen. Die Vermarktung läuft. Doch schon vor dem Vertriebsstart seien Kaufanfragen eingegangen, verrät Bewocon-Geschäftsführer Karl J. Zeller. Die Nachfrage nach Hochhaus-Bauten am Alexanderplatz ist genauso wie in Berlin insgesamt gegeben. Es muss nur gebaut werden.
Im Bau befindet sich bereits der „Fritz Tower“ in Berlin-Mitte. Vermarkter ist die Jones Lang LaSalle Residential Development GmbH.
Auf dem neubau kompass finden Sie viele weitere Neubau-Projekte in Berlin.
Titelbild: LANGHOF GmbH, Studio für Architektur-Design / Berlin