Im vergangenen Jahr verzeichnete Frankfurt so viele Baugenehmigungen wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Insgesamt 5.581 Wohnungen haben die städtischen Mitarbeiter durchgewunken. Luxuswohnungen ebenso wie Studentenapartments und Wohneinheiten für Menschen mit mittlerem Einkommen. Von den letztgenannten Wohnungen gibt es jedoch bei weitem noch nicht genug in der Mainmetropole. Dafür ragt die Zahl der Eigentumswohnungen, die in Wohntürmen entstehen, stolz empor.
Preissteigerungen von 12 Prozent
Aus dem Bericht des Gutachterausschusses für Immobilienwerte Frankfurt geht hervor, dass im Vergleich zu 2015 die Preise im Neubaubereich erneut gestiegen sind. Um ganze 12 Prozent zeigen es die entsprechenden Säulendiagramme des Gutachterausschusses. Das hängt vor allem mit dem Bau der hochpreisigen Wohnungen in exklusiven Hochhäusern zusammen, meinen Immobilien-Experten. Betrachtet man sich die Standorte der Wohntürme, die aktuell entstehen, dann fällt auf, dass die Anzahl der in sehr guten Wohnlagen errichteten Hochhäuser seit 2013 um 11 Prozent gestiegen ist.
Deutsche kaufen im Wohnturm
Auch mit der Frage, wer die teuren Luxuswohnungen im Turm erwirbt, hat sich der Gutachterausschuss in seiner aktuellen Pressemeldung zum Frankfurter Immobilienmarkt beschäftigt. Die Antwort dürfte nicht wenige überraschen: mehr als 81 Prozent aller Käufer stammen aus Deutschland. Nur 6 Prozent aus Asien und 4 Prozent aus Osteuropa. Von den 81 Prozent, die in Deutschland eine Wohneinheit im exklusiven Wohnturm kaufen, stammt mehr als die Hälfte sogar aus Frankfurt und 27 Prozent aus dem Einzugsgebiet Rhein-Main.
Schön, dass es in Frankfurt so viel hochwertigen Wohnraum in trendigen Immobilientypen gibt – sagen die einen. Auf der anderen Seite wächst die Stadt jährlich um rund 15.000 Bewohner. Und die müssen untergebracht werden. Noch ist nicht klar, wo das sein wird – unken die anderen.
Riedberg und Europaviertel: Hier wird gebaut
Die meiste Bautätigkeit vermeldet aktuell der Riedberg, gefolgt vom Europaviertel. Das Europaviertel hat mit 44 Prozent den höchsten Anteil an hochpreisigen Wohneinheiten (Quadratmeterpreise ab 7.000 Euro). Gefolgt vom Westend (21 Prozent) und Sachsenhausen (16 Prozent).
Superlative am Frankfurter Immobilienmarkt
Auch in 2016 konnten Immobilienmakler und Bauträger wieder mit einigen Superlativen aufwarten, was die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt betrifft. Die größte veräußerte Eigentumswohnunge umfasste eine Wohnfläche von 401 Quadratmetern; rund 15 Quadratmeter war die kleinste im Vorjahr verkaufte Wohneinheit groß. Die teuersten Quadratmeterpreise in Frankfurt betrugen 18.000 Euro (absoluter Kaufpreis: 5,5 Millionen Euro).
Gespannt, was dieses Jahr auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt bereithält? Verschaffen Sie sich einen Überblick zu Neubauprojekten in Frankfurt und im Großraum auf dem neubau kompass.
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