Capital investment in care home properties: pros and cons. An example: "Seniorenwohn- und Pflegezentrum Leimen“, offered by developer WirtschaftsHaus Gruppe.

Kapitalanlage in Pflegeimmobilien: Pro und Contra

Laut einer Hochrechnung des Barmer Pflegereports wird bis zum Jahr 2030 die Anzahl der Pflegebedürftigen auf rund 6 Millionen ansteigen. Die „Baby-Boomer“, geboren in den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, werden alt. Gebraucht werden bereits heute zahlreiche neue Pflegeheime und Seniorenimmobilien. Immer mehr Privatanleger stellen sich nun die Frage, ob sie in eine Pflege-Immobilie investieren sollen. Bislang galt der Markt vorrangig als interessant für institutionelle Investoren. In diesem Beitrag lesen Sie, was es bei einem Investment in Pflegeimmobilien zu beachten gibt.

Ein Pluspunkt für die Geldanlage in Pflegeimmobilien ist die nach wie vor vielversprechende Rendite. Sie beträgt nach Angaben der Anbieter zwischen 4 und 5,5 Prozent. „Langfristig“ ist ein wichtiges Stichwort für potenzielle Erwerber einer Pflege-Immobile. Diese Geldanlage ist für einen längeren Zeitraum mit einem über Jahrzehnte avisierten Anlagehorizont geplant, sonst lohnt sie sich nicht. Kurzfristige Gewinne sind hier nicht möglich und es dauert Jahre, bis sich die Kosten amortisiert haben.

Ein weiterer Pluspunkt ist der geringe Verwaltungsaufwand des Käufers. Während er sich beim Kauf einer „herkömmlichen“ Eigentumswohnung als Kapitalanlage oft um die Auswahl eines geeigneten Mieters kümmern muss, übernimmt das bei der Pflegeimmobilie ein Betreiber. Genau hier sollte man jedoch genau prüfen, um wen es sich dabei handelt, denn wenn das Betreiber-Unternehmen nicht gut wirtschaftet oder sich verkalkuliert, läuft man Gefahr, dass das Pflegeheim länger leer steht oder im Worst Case pleite geht. Das ist in den vergangenen Jahren einigen Seniorenheimen so gegangen, die auf einen nicht gut am Markt agierenden Betreiber setzten. Prüfen Sie als Käufer der Pflegeimmobilie immer, ob es sich bei der Betreibergesellschaft um ein renommiertes und erfahrenes Unternehmen handelt. Ist das der Fall, kann man davon ausgehen, dass das Heim erfolgreich geführt wird und sich das Investment langfristig gut entwickelt.

Checkpunkte für Pflegeimmobilien

Ebenso beim Bauträger: prüfen Sie, ob das Unternehmen bereits erfolgreiche Projekte realisiert hat. Denn bei Pflegeimmobilien gibt es rechtliche Risiken, die mit politischen Entwicklungen zusammenhängen. Immer wieder werden Rahmenbedingungen für das Betreiben von Pflegeheimen geändert und wenn der Betreiber dem nicht nachkommen kann, weil das Gebäude bereits nicht mehr aktuellen Anforderungen entspricht, sieht es mit der erfolgreichen Bewirtschaftung schlecht aus. Ein Indiz für den modernen Bau ist die Energieeffizienz. Entspricht eine Pflegeimmobilie bereits einem Effizienzhaus Standard, ist derzeit wenig Trouble zu befürchten. Das Thema „Regulierung“ auf dem Markt für Pflegeimmobilien beschäftigt zahlreiche institutionelle Investoren ebenso. Das Immobilienberatungsunternehmen Cushman & Wakefield fordert dringend weniger regulatorische Eingriffe von politischer Seite, damit der Markt für Seniorenwohnungen und Pflegeheime sich freier entwickeln kann. Ebenso fordern Finanz- und Immobilienexperten, die sich mit dem Thema Seniorenwohnen beschäftigen, dass der Markt für Pflegekräfte angepasst werden sollte. Höhere Gehälter, bessere Sozialleistungen für Altenpfleger und Betreuungskräfte und somit mehr qualifizierte Arbeitsstellen sind Voraussetzungen für die dringend gebrauchten Arbeitskräfte. Ohne genügend qualifiziertes Personal lässt sich keine Pflegeimmobilie erfolgreich langfristig betreiben.

Experten empfehlen auch, vor dem Kauf auf die Größe des Pflegeheims zu achten. Als vielversprechend gelten Einrichtungen zwischen 80 und ca. 120 Plätzen. Ist die Anlage zu klein, wirft sie womöglich nicht genügend ab, zu große Pflegeheime laufen schnell Gefahr, zu einem „Massenbetrieb“ zu werden, der als weniger attraktiv gilt und nicht gut belegt wird.

Auch hier: Standortfaktor Lage zählt

Wie immer bei Kapitalanlagen zählt auch im Bereich Pflegeimmobilie die Lage. Eine Faustregel lautet, dass das Einzugsgebiet des Seniorenheims/der entsprechenden Apartmentanlage mindestens 25.000 Einwohner umfassen sollte. Insellagen auf dem platten Land kommen also besser nicht in Frage. Wer ganz sicher gehen möchte, kann beim Einwohnermeldeamt nachfragen, wie viele Einwohner um die 50 Jahre es bereits gibt. Denn diese möchten in aller Regel auch im Alter lieber in gewohnten Gefilden wohnen und kommen daher als potenzielle Bewohner für eine Senioreneinrichtung in Betracht.

Einige Kaufinteressenten checken vorab, welchen Bedarf an Pflegeimmobilien es in einzelnen Bundesländern gibt. Dazu gibt es zum Beispiel den „Pflegeheimatlas“ von Wüst und Partner. In dem Buch werden Nachfragepotenziale ermittelt und Gebiete prognostiziert, wo Pflege-Immobilien fehlen. In der Regel haben Bauträger im Vorfeld des Neubauvorhabens bereits diese Erkundigungen eingezogen.

Auch die Mikrolage, die nähere Umgebung der Pflegeimmobilie, sollte genauer untersucht werden. Gibt es im nahen Umkreis Ärzte und Apotheken, Geschäfte, Parks und Haltestellen? Von solchen Faktoren hängt nicht zuletzt ab, ob die Einrichtung erfolgreich und langfristig am Markt bestehen kann.

Ein Investment in eine Pflegeimmobilie für Privatanleger ist noch stärker als eine „klassische“ Eigentumswohnung in einen großen Zusammenhang aus politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen eingebunden. Stimmen der Betreiber, der Bauträger und die Größe sowie Lage der Immobilie, stehen die Anzeichen für eine langfristiges erfolgreiche Kapitalanlage auch für private Investoren nach wie vor gut. Auf dem neubau kompass finden Sie eine Anzahl von Seniorenapartments und Pflegeimmobilien im Bundesgebiet.

Wer eine Pflegeimmobilie erwerben möchte, tut das in der Regel aus Gründen der Altersvorsorge. Lesen Sie, wie das Immobilien-Investment für den Ruhestand funktioniert.

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