Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie zur Kapitalanlage zu erwerben, dem sei ein Tipp von führenden Immobilien-Experten ans Herz gelegt: „Manchmal ist die zweite Reihe die erste Wahl“. Meint: Es sind nicht immer die A-Städte wie München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin, wo der Erwerb einer Wohnung zur Kapitalanlage Sinn macht.
Clevere setzen gerade aktuell verstärkt auf kleinere Städte in Deutschland, um langfristig gewinnbringend zu investieren. Der Grund: an B-Standorten stimmen häufig noch die Renditen und die Preise sind nicht überhitzt wie in zahlreichen A-Lagen. Und das Angebot in B-Städten zeigt sich in der Regel umfangreich. Hier macht Auswählen mitunter richtig Spaß.
Dabei muss auch gesagt werden, dass es eine klare Definition von B-Städten definitiv gar nicht gibt. Die gängige Differenzierung gegenüber A-Standorten stammt vom Marktforschungsinstitut Bulwiengesa. Dort heißt es im Immobilienindex: „B-Standorte sind Großstädte mit 250.000 bis 650.000 Einwohnern, denen eine nationale und regionale Bedeutung zukommt“. Beliebte B-Städte derzeit sind Dresden und Leipzig, Bonn, Bremen und Augsburg. Anfang des Jahres haben 36 Prozent der Immobilienkäufer gesagt, dass sie beabsichtigen, sich verstärkt in B-Lagen nach Wohneigentum umzusehen. Dort sind nicht nur die Renditen vielversprechender, sondern häufig fallen auch die Nebenkosten beim Kauf geringer aus als in A-Metropolen.
Insbesondere Erstkäufer erhalten häufig den Rat, ihre Immobilie in Städten zu erwerben, die als „B-Standort“ gelten. Dort sind die Preise nicht so überhitzt und nicht wenige Experten gehen hier von stabilen Wertsteigerungen mit geringerer Blasengefahr aus.
Dennoch gibt es auch Gegenstimmen die meinen, dass angesichts des extremen Zustroms in A-Städte die kleineren B-Städte langfristig an Boden verlieren. Deshalb ist es wichtig, bei der Wahl der B-Stadt auf einige Dinge zu achten. Beliebt sind Städte mit eigener Universität. Regensburg zum Beispiel gehört zu den „Hidden Perls“ (verborgenen Perlen) auf dem Immobilienmarkt und wächst seit Jahren. Speziell in Süddeutschland gehört die Stadt mit ihren zahlreichen unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden und der alten Universität zu den beliebtesten B-Standorten. Ähnlich sieht es in Freiburg aus. Ein weiterer Faktor für B-Städte ist die Anzahl der Seniorenwohnungen. Bremen liegt hier gut im Rennen, aber auch Leipzig und Dresden.
Schlüsselfaktoren für erfolgreiche B-Städte
Wer sich für den Immobilienkauf in einer B-Stadt interessiert, kann anhand von Schlüsselfaktoren untersuchen, ob die Stadt zur Kapitalanlage lohnenswert scheint. Als positiv gelten neben der beliebten Universität oder Hochschule eine durchmischte Wirtschaft, am besten mit erfolgreichen Unternehmen aus der Automobilbranche, dem Maschinenbau und der Elektroindustrie. Die Durchmischung spielt bei der Klassifizierung der Städte eine große Rolle: eine Stadt, in der sehr viele Arbeitsplätze von nur einem Großunternehmen abhängen, ist ein wesentlich risikoreicheres Investment als eine City mit mehreren attraktiven Arbeitgebern.
Ein weiterer Faktor ist ein hoher Freizeitwert, der sich aus einer schönen Landschaft mit vielen Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten und kulturellen Möglichkeiten speist. Auch die Nähe zu einer Metropole wirkt sich auf die Klassifizierung von B-Städten positiv aus.
Bevölkerungsentwicklung und Arbeitslosenquote untersuchen
Und ganz wichtig: Prüfen Sie intensiv, wie sich die Bevölkerung in der Stadt, die Sie ins Auge gezogen haben, entwickeln wird. Auch die Einkommensentwicklung in der betreffenden Stadt ist unbedingt zu berücksichtigen, ebenso wie die Arbeitslosenquote. Städte, wo die Einkommensentwicklung zurückgeht, weil die größten und wichtigsten Arbeitsgeber in der Region wirtschaftlich ins Straucheln geraten, sind für Kapitalanleger ein Risiko. Stimmen dann auch weitere Schlüsselpunkte nicht, zum Beispiel keine beliebte Hochschule, wenig Erholungsmöglichkeiten im Umfeld und gestiegene Wegzug-Statistiken, gilt insbesondere für Erstkäufer: Finger weg. Sie investieren mit einem langfristigen Ziel, nutzen Sie deshalb so viele Ausblicke und Perspektiven auf Ihren potenziellen Standort wie möglich.
Checkpunkte für lukrative B-Städte
- Anerkannte Universität / Hochschule
- Beliebter Seniorenwohnsitz
- Hoher Freizeitwert
- Niedrige Arbeitslosenquote
- Gestiegene Einwohnerzahlen