Die Einwohnerzahl Kölns steigt. Bis 2030 erwartet die Domstadt am Rhein einen Bevölkerungszuwachs von rund 9,5 Prozent. Doch Wohnflächen für Neubauprojekte sind knapp. In Köln-Mülheim ermöglicht das Flächenrecycling eines alten Industriegeländes ein Neubauvorhaben mit knapp 500 Eigentumswohnungen.
Köln ist nach Berlin, Hamburg und München die viertgrößte Stadt Deutschlands und zugleich die bevölkerungsreichste in Nordrhein-Westfalen. 1.084.795 Einwohner hatte die Rheinmetropole 2017 nach Angaben des Amts für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln. Um der steigenden Nachfrage nach Wohnraum und der Bevölkerungszunahme gerecht zu werden, unterzeichneten Vertreter der Stadt Köln, der Wohnungswirtschaft und von Verbänden Ende 2017 das „Kölner Wohnbündnis“. Unterschrieben haben das Bündnis unter anderem der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein von 1888, der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen und der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen.
Das „Kölner Wohnbündnis“ hat das Ziel, statt bisher 3.000 neue Wohneinheiten pro Jahr 6.000 Neubauwohnungen im Jahr zu realisieren. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte anlässlich der Unterzeichnung, dass die Attraktivität Kölns, die ihren Ausdruck in steigenden Einwohnerzahlen finde, zu Engpässen in der Wohnraumversorgung führe. Dies sei kein Luxusproblem, im Gegenteil: Der Druck, schnell zu agieren, sei groß.
Urbanes Flächenrecycling schafft 484 Neubau-Eigentumswohnungen
Doch für mehr Wohnungen braucht es Platz. In Köln sind Flächen für Neubauvorhaben in Innenstadtnähe rar. Eine Ausnahme findet sich im Stadtbezirk Mülheim circa 5 km im Norden von Köln auf der rechten Seite des Rheins. Auf dem Gelände, wo Ende des 18. Jahrhunderts 33.000 Mitarbeiter Industrieanlagen, Motoren und Maschinen für Klöckner-Humboldt-Deutz fertigten, wird jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Dort realisiert die CG Gruppe bis voraussichtlich 2021 das „Cologneo I“. Neben 484 Wohnungen von 30 m² bis 170 m² sind in dem Quartier ein Hostel, Gastronomie, Regional- und Kunstmärkte sowie Galerien und Designläden, Coworking-Spaces für Start-ups und ein Parkhaus inklusive Flächen für Urban Gardening eingeplant. Die Quartiersentwicklung erhielt 2017 den polis Award für Stadt- und Immobilienentwicklung in der Kategorie „urbanes Flächenrecycling“.
Das Neubau-Vorhaben in Köln-Mülheim ist neben weiteren dringend nötig. In den kommenden zwei Jahrzehnten rechnet die Domstadt mit einem Einwohnerplus von etwa 140.000. Ob die Neubauwohnungen mit dem Bevölkerungszuwachs Schritt halten können, wird die Zukunft zeigen.
Weitere aktuelle Neubau-Projekte in Köln finden Sie im neubau kompass.
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