Im aktuellen Demografiebericht für München gehen Statistiker davon aus, dass in den kommenden 14 Jahren in der gesamten Metropolregion München (dazu gehört das Gebiet von Garmisch bis hinter Ingolstadt und von Kaufbeuren bis Traunstein) um die 6,5 Millionen Menschen leben werden. Das bedarf einiger neuer Wohneinheiten: um die 10.000 Neubau-Wohnungen pro Jahr müssen in der genannten Region entstehen, damit für alle künftigen Bewohner Wohnraum da ist.
Auch in München wird es eng: hier dürfte die 1,6 Millionen Grenze bereits Ende 2018 überschritten sein. Es gibt noch freie Grundstücke für ca. 54.000 neue Wohneinheiten, danach ist erst mal Schluss mit der Bebauung von freien Flächen. Möglich wäre, weitere Wohnungen mit Nachverdichtung zu schaffen. Aber auch da sind die Kapazitäten irgendwann erschöpft.
Schlechtes Viertel? Gutes Viertel!
Schaut man sich an, wo die Münchnerinnen und Münchner heute wohnen, lässt sich ein Imagewandel einzelner Stadtteile und Bezirke klar erkennen. Zum Beispiel Berg am Laim. Der Stadtteil hatte vor rund sieben Jahren nicht unbedingt den besten Ruf. Heute reißen sich potenzielle Käufer bei Besichtigungsterminen nahezu die Klinken aus der Hand. Oder der Westen: Pasing erfährt eine permanente Aufwertung und wem Allach damals zu weit weg war, steigt heute freudig in die S-Bahn und fährt vom Domizil im Grünen in kurzer Zeit in die Innenstadt. Im Zuge der Wohnungsknappheit entfallen Begriffe wie „gutes Viertel“ oder „schlechtes Viertel“. Es kann nicht mehr jeder in Schwabing wohnen oder auch nur in Innenstadtlagen. Deshalb rücken auch Gebiete in städtischen Randlagen wie zum Beispiel Feldmoching immer stärker in den Fokus von Bauträgern und Käufern.

Zwei Neubaugebiete in Feldmoching
Das Viertel ist gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden und ermöglicht ruhiges Wohnen und eine intakte Infrastruktur. Allerdings gibt es bei der Erschließung neuer Baugebiete einige Schwierigkeiten. So sind in Feldmoching zwei neue Wohngebiete geplant. Nahe dem Bahnhof, in der Ratoldstraße, sollen 600 neue Wohneinheiten entstehen und ein weiteres Neubaugebiet ist im Norden des Viertels geplant. Ebenfalls mit dem Potenzial für 600 neue Wohnungen. Den Feldmochingern gefällt das gar nicht. Sie sehen den Charakter ihres Viertels bedroht und fürchten Verkehrsstaus und schlechte Luft.
Bei den Bauträgern für beide Projekte handelt es sich um renommierte Unternehmen, die bereits einen Großteil des Münchner Marktes für sich erschließen konnten. Wowobau ist zum Beispiel dabei, HI Wohnbau und DEMOS, um nur einige zu nennen.
Klar ist: die Bürgerinnen und Bürger sollen in Feldmoching von Anfang an eingebunden werden bei der Entwicklung des Viertels. Es wird um Schallschutz gehen, um öffentliche Plätze und vor allem um eine angemessene Verkehrsführung. Im Frühling gab es eine erste Beteiligungsveranstaltung für die Feldmochinger. Für Ärger sorgte, dass niemand aus dem Viertel im Gremium über die Entscheidung des Architekturwettbewerbs sitzen durfte. Das sehen die entsprechenden Verordnungen der Stadt nicht vor. Für die künftigen Anwohner gibt es Podiumsdiskussionen mit den Bauträgern, wo Belange angehört und zentrale Fragen beantwortet werden.
Das Beispiel Feldmoching zeigt, dass es nicht leicht ist, ein Viertel städtebaulich zu erschließen. Es bedarf einiger Kompromisse und man braucht den Willen, Konzepte neu zu durchdenken. Auch das ist ein Bestandteil dessen, was es heißt, in München und Umgebung neuen Wohnraum zu schaffen.
Unser Foto zeigt ein Mehrfamilienhaus im Bauvorhaben „Gartenstadt Trudering“. Angeboten werden 8 Eigentumswohnungen mit 2 bis 4 Zimmern.
Aktuelle Neubauprojekte in München finden Sie auf dem neubau kompass.