Jedes Jahr beleuchtet die Postbank gemeinsam mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) im Rahmen des „Postbank Wohnatlas“ den Immobilienmarkt in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die mehrteilige Studienreihe untersucht den Markt für Wohnimmobilien mit unterschiedlichen Fragestellungen. Im „Postbank Wohnatlas 2021“ widmeten sich die Marktforscher unter anderem der Frage, wie viel Einsparpotenzial im Jahr 2020 das Umland der großen Metropolen beim Kauf einer Wohnimmobilie brachte, wenn ein Haushaltsmitglied pendelte. Für viele Arbeitnehmer besonders interessant: Erstmals kommt bei dieser Rechnung auch der Aspekt „Homeoffice“ zum Tragen. Was die Studienmacher dazu im Detail herausfanden, beleuchtet für Sie unsere neubau kompass-Redakteurin Kerstin Funke.
Mit Bahn und ÖPNV sparen Pendler richtig
Am Anfang stellten sich die Forscher des HWWI die Frage, was für Immobilienkäufer über einen Zeitraum von mindestens 40 Jahren günstiger ist: der Kauf einer durchschnittlich teuren 70 m² großen Wohnung in einer der sieben großen deutschen Metropolen oder der Kauf einer gleich großen Wohnung im Speckgürtel dieser Städte. Bei der zweiten Wohnvariante wurden die jährlichen Kosten für die Fahrt zur Arbeit mit der Bahn bzw. dem ÖPNV oder dem Auto eingerechnet. Dazu gehörten beispielsweise Benzinkosten, aber auch der zeitliche Aufwand für die Fahrt zur Arbeit.
Die Macher der Studie ziehen ein klares Fazit: Man kann in einigen Speckgürteln rund um Deutschlands große Metropolen noch deutlich sparen. Wichtig ist allerdings eine gute und schnelle ÖPNV-Anbindung. Maximal 20 Minuten darf die Fahrt dauern, um von den Studienautoren als sinnvolle bzw. gut zu bewältigende Pendlerstrecke eingeordnet zu werden. In Berlin, aber auch in Stuttgart ist dieser Zeitaspekt nur schwer einzuhalten. Außerdem, so die Marktforscher, geht die Rechnung nur auf, wenn ein Familienmitglied pendelt. Brauchen alle ein ÖPNV-Ticket, schmilzt das Sparpotenzial natürlich deutlich.
Nach Frankfurt pendeln gefällt dem Konto
Besonders das Umland von Frankfurt am Main bietet Pendlern Vorteile. Wer von Langen in Hessen mit dem ÖPNV nach Frankfurt zur Arbeit fährt, lebt nach den Berechnungen aus dem Jahr 2020 über 75 Jahre lang sehr viel günstiger als in der Stadt. Mit dem Auto hat man in dieser Region am meisten Vorteile in Neu-Isenburg (50 Jahre lang) und in Dreieich (40,4 Jahre lang).
Auch in Hamburg kann man sparen: So leben Pendler, die regelmäßig mit der Bahn von Pinneberg nach Hamburg fahren, nach dem Datenstand von 2020 satte 45,3 Jahre lang deutlich günstiger als in der Stadt. Wenn diese für die Fahrt in die Stadt das Auto nehmen, ist der Preisvorteil innerhalb von 21,9 Jahren „verfahren“.
In und um München ist es nicht erst 2020 schwer geworden, eine Immobilie zum moderaten Preis zu finden. Hier lohnt jedoch der Blick auf Dachau. Auch dort ziehen die Preise seit Jahren an. Es gibt jedoch hier noch Immobilien, die sich Familien leisten können. Wer von Dachau aus mit der Bahn oder der S-Bahn, die allerdings für die Fahrt deutlich länger braucht, nach München pendelt, wohnt nach Stand von 2020 schöne 59,7 Jahre lang günstiger als in der Landeshauptstadt. Bei der regelmäßigen Fahrt zur Arbeitsstelle mit dem Auto schmilzt der Vorteil allerdings auf 21,9 Jahre. Weitere Wohnorte rund um München, in denen der Immobilienkauf auch nach mehr als 30 Jahren Pendeln mit dem ÖPNV günstiger bleibt als ein Immobilieninvestment im Münchener Stadtgebiet sind Karlsfeld, Vaterstetten, Fürstenfeldbruck, Olching, Germering, Eching, Freising, Neufahrn (bei Freising), Grafing und Poing. Mehr dazu können Sie in einer Pressemeldung der Postbank lesen.
Das Umland von Stuttgart gehörte 2020 zu den Kreisen, die Pendlern, die dort eine Immobilie gekauft haben, auf lange Sicht kaum finanzielle Vorteile bringen. Dort waren die Preise im Umland zum Beobachtungszeitpunkt nicht viel günstiger. Keine Stadt im Umkreis erreichte die 40-Jahre-Preisvorteil-Schwelle. Vielmehr brauchen die Pendler nach Stand 2020 die Wohnkosten-Ersparnis als Bahnfahrer in maximal 30 Jahren auf. Mit dem Auto ist das gesparte Geld nach Rechnung der Studienmacher spätesten nach 16 Jahren aufgebraucht.
2 Tage Homeoffice – was spart man damit?
Nun aber zum neu in die Studie eingeflossenen Aspekt: das Homeoffice. Die Studienmacher setzten voraus, dass Pendler zwei Homeoffice-Tage pro Woche nehmen dürfen und dafür ein extra Arbeitszimmer von 20 m² Größe benötigen. Mehr Quadratmeter bedeuten in der Regel auch höhere Wohnkosten. Darum schlugen die Forscher 2020 für das Arbeitszimmer beim durchschnittlichen regionalen Kaufpreis einer durchschnittlichen Immobilie 20 Prozent drauf. Anstatt 70 m² Wohnfläche wurden somit 90 m² als Durchschnittsgröße angesetzt.
Haben Sie in Ihrem Homeoffice auch Blumen am Schreibtisch? Wir bisher nicht, aber eine Topfplanze könnte bald einziehen. Bild von Anrita1705 auf Pixabay
Auf dieser Grundlage haben die Studienmacher die potenzielle Ersparnis in 32 Gemeinden und Städten berechnet. Das Fazit: Nur die Hälfte der Orte bot 2020 einen Preisvorteil. Eine Tabelle mit 20 Wohnorten, die die Postbank erstellt hat,zeigt deutlich, dass gerade die Gemeinden und Städte rund um München, die Pendlern nach Stand von 2020 ein gutes Sparpotenzial schenken, in Sachen Homeoffice kaum mehr Vorteile bringen. Für das zusätzliche Arbeitszimmer zahlten Käufer 2020 besonders in Dachau und Karlsfeld deutlich mehr als im regionalen Durchschnitt.
Die Zukunft gehört den Bahn-Pendlern
Der „Postbank Wohnatlas 2021“ zeigt Arbeitnehmern, die pendeln oder zum Teil im Homeoffice arbeiten wollen, bei den Immobilienkaufpreisen durchaus Licht, aber auch viel Schatten. Zumindest im Jahr 2020 gab es viele Regionen, die eine etwas längere Fahrtzeit zur Arbeitsstelle mit deutlich günstigeren Immobilienpreisen wettmachten.
Angesichts der steigenden Immobilienpreise wird das von den Studienmachern des „Postbank Wohnatlas 2021“ berechnete Einsparpotenzial in den nächsten Jahren allerdings erst mal in einigen Regionen deutlich zusammenschmelzen. Rund um München ist keine Entspannung in Sicht. Im Umkreis von Frankfurt wird es sich voraussichtlich auch in einigen Jahren noch lohnen, ein Zuhause im Umkreis zu suchen und zu pendeln. Wie wäre es mit dem Bauprojekt „Mainbogenvillage“ in Offenbach am Main? Es soll bei Ende 2022 bezugsfertig sein und bringt einen hohen Komfort mit. Aber das ist nur ein Beispiel, das Sie unter unseren Immobilien auf neubau kompass in dieser Region finden.
Es entstehen in ganz Deutschland gerade wunderschöne Bauprojekte. Schauen Sie immer mal wieder auf unsere Seite und abonnieren Sie den regionalen Newsletter unserer Region. Auf diese Weise verpassen Sie kein Projekt, das das Zeug hat, Ihr Traumzuhause zu werden. Viel Erfolg bei Ihrer Suche wünscht Ihnen das Team von neubau kompass.
Wenn Sie jetzt wissen möchten, in welchen Regionen Deutschlands der „Postbank Wohnatlas 2021“ am meisten Wertentwicklungspotenzial sieht, dann können Sie hier weiterlesen.
Das Titelbild stammt von User FunkyFocus auf Pixabay. Die Bilder in der Bildergalerie stammen von Karsten Bergmann auf Pixabay (Hamburg), Leonhard Niederwimmer auf Pixabay (Frankfurt am Main) und Michael Siebert auf Pixabay (München).