Die Landeshauptstadt Stuttgart spricht bei der Entwicklungsfläche Rosenstein vom derzeit größten Bauprojekt, das in naher Zukunft in Stuttgart verwirklicht wird. Mit dem Rosenstein-Quartier in Nachbarschaft zum Großprojekt Stuttgart 21 soll ein neuer Stadtteil für zukunftsorientiertes Wohnen und Arbeiten entstehen. So sehen die Pläne für das Stuttgarter Rosenstein-Quartier aus:
Das Rosenstein-Quartier soll auf dem Gleisvorfeld, das nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 und dem anschließenden Gleisrückbau frei wird, entstehen. Das 85 Hektar umfassende Areal hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof befindet sich zwischen dem Nordbahnhofviertel, dem Rosensteinpark und dem Schlossgarten. Das Areal, auf dem das Rosenstein-Quartier entsteht, erwarb die Stadt Stuttgart bereits 2001 von der Deutschen Bahn AG.
Aus vier Teilen bestehend: das Rosenstein-Quartier
Die Architekten teilen den Siegerentwurf von asp Architekten für das Rosenstein-Quartier in vier Abschnitte auf: hinter dem Hauptbahnhof ist das urbane Europaquartier mit lebendiger Nutzungsmischung aus Wohnen, Arbeiten und kulturellen sowie sozialen Einrichtungen zu finden.
Dahinter befindet sich der Übergang zum Gleisbogenpark. Der Park soll sich als grünes Band durch den gesamten neuen Stadtteil erstrecken.
An den Gleisbogenpark knüpft das Rosenstein-Viertel mit dem Rosensteincampus an. Dieses Quartier mit städtischer Lebensqualität im Grünen entsteht mit begrünten Dächern und ist nahezu autofrei konzipiert. Photovoltaikanlagen sollen Energie erzeugen und speichern.
Auf dem Gebiet neben dem Kulturzentrum Wagenhallen Stuttgart ist die „Maker City“ angedacht – ein neues Kreativquartier.
Der Siegerentwurf für das Rosenstein-Quartier
Der „1. Preis Überarbeitung internationaler städtebaulicher Wettbewerb Rosenstein in Stuttgart“ ging an die asp Architekten GmbH (Stuttgart) in Zusammenarbeit mit der Koeber Landschaftsarchitekten GmbH (Stuttgart), ee Concept GmbH (Darmstadt) und Philipp Bouteiller (Berlin) sowie Koehler & Leutwein – Ingenieurbüro für Verkehrswesen (Karlsruhe).
In einer Veröffentlichung der Landeshauptstadt Stuttgart ist zu lesen, dass der Entwurf den klassischen Städtebau einer dichten europäischen Stadt mit einer spannenden Dramaturgie entlang der Parkkante widerspiegelt.
Die Planer der asp Architekten GmbH aus Stuttgart erklären die Überarbeitung des Entwurfs:
durch das Zusammenwirken von Freiräumen, Wegeverbindungen und stadträumlichen Bezügen einerseits sowie Lagequalitäten, Nutzungen und Typologien andererseits, entsteht aus dem Stuttgarter Nordbahnhofviertel und seinen neuen Quartieren ein zusammenhängender Stadtteil mit dem Gleisbogenpark als gemeinsame Mitte und einer Abfolge vernetzter Freiräume auf Quartiersebene.
Die Schwammstadt und der lange Parksee
Das dichte und durchgrünte Rosenstein-Quartier soll nach den Vorstellungen der Architekten städtische Lebensqualität mit Wohnen im Grünen verbinden. Während die Erdgeschosse dem Arbeiten vorbehalten sind, entstehen in den Obergeschossen die Wohnungen.
Neben Gewerbeflächen und sozialer Infrastruktur ist eine Bruttogeschossfläche von 289.650 Quadratmeter als Wohnfläche vorgesehen.
Die Dächer des neuen Stadtquartiers sollen bepflanzt und dadurch intensiv begrünt werden. Außerdem sind auf den Dächern ein hoher Anteil an Photovoltaik-Anlagen vorgesehen. Vom Dach auf den Boden: hier sollen wenig versiegelte Innenhöfe und Bepflanzungen als „grüne Fenster“ in den Baukörpern zu einem angenehmen Klima in dem Quartier beitragen. Der Parkrand als attraktivste Wohnlage in dem neuen Rosenstein-Viertel soll als Experimentierfeld für Gemeinschaft und soziales Zusammenleben freigehalten werden.
Die höhengestaffelte Bauweise, unter anderem mit einem Gebäude-Hochpunkt zur Orientierung, soll die Freiraumqualitäten des Stuttgarter Schlossplatzes auf die Terrassen und Dächer der Gebäude transportieren. In der „Schwammstadt“ dienen Wasserrückhalte- und Verdunstungsflächen im Straßenraum und im Innenhof der Wasseraufnahme. Das Rückhaltebecken des Langen Parksees dient zum Baden.
Der Gleisbogen als urbaner Park
Hervorzuheben sind die konzipierten Radschnellwege entlang der nördlichen Bahntrasse beziehungsweise parallel zur Platanenallee im Rosensteinpark, die das Rosenstein-Quartier vernetzen. Das flächendeckende Angebot an Elektro-Fahrzeugen soll die Anzahl an Pkws und die dafür benötigten Pkw-Stellplätze reduzieren. Die Dach- und Fassadenflächen des Rosenstein-Quartiers erzeugen mittels gebäudeintegrierter Photovoltaiksysteme über das Jahr gesehen mehr Energie, als verbraucht wird.
Zum städtischen Rückgrat der erweiterten Innenstadt soll der Gleisbogen als urbaner Park beitragen. Als Gelenk soll die Grünanlage die Stuttgarter Stadtteile Nord und Ost verbinden sowie als gesamtstädtische Entwicklungsachse dienen.
Eigentumswohnungen im „LIVING | O“ in Dürrlewang
Vom geplanten urbanen Stadtteil Rosenstein-Quartier in unmittelbarer Nähe des Großprojekts Stuttgart 21 an den Stadtrand der Landeshauptstadt: in Dürrlewang errichtet die Bietigheimer Wohnbau GmbH einen Neubau mit 30 Eigentumswohnungen. Das Projekt „LIVING | O“ entsteht mit 2- bis 4-Zimmer-Einheiten mit Wohnflächen von 49 Quadratmeter bis 98 Quadratmeter. Das Grundstück befindet sich in fußläufiger Nähe zur S-Bahn-Station Stuttgart-Rohr.
Weitere Neubau-Vorhaben in Stuttgart finden Sie auf dem neubau kompass.
Unser Titelbild (Quelle: asp Architekten GmbH) zeigt die Parkkante des neuen Rosenstein-Quartiers mit dem See.