Kaum eine Stadt in Deutschland verbucht aktuell so viele Hochhaus-Entwicklungen wie Frankfurt. Eben war noch der Grand Tower mit insgesamt 401 Eigentumswohnungen in aller Munde, nun macht ein weiteres Neubauprojekt im Frankfurter Bankenviertel von sich reden. „Omnipower“ ist der Projektname und der Turm ist einzigartig. Nicht nur wegen seiner Hüftschwung-Architektur.
Entworfen hat das 45 Stockwerke umfassende Bauwerk der dänische Architekt Bjarke Ingels. Im Vorjahr gewann er den von der Stadt Frankfurt gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank alle zwei Jahre ausgelobten internationalen Hochhauspreis für ein Objekt in New York (Preisgeld: 50.000 Euro). Nun ist er in der Mainmetropole mitten in der Stadt präsent: mit seinem Entwurf für den Omniturm. Projektentwickler Tishman Speyer, in dessen Portfolio sich unter anderem das Rockefeller Center in New York befindet und der Opernturm in Frankfurt, hat mit dem Projekt ehrgeizige Pläne.
Neue Formen der Mischnutzung in Deutschland
Der Turm vereint Wohnen, Büro, Gastronomie und Einzelhandel auf bislang einzigartige Weise. Zudem soll es Gemeinschaftsflächen geben, Fahrradstationen und Ladestellen für E-Mobility. Ergänzt um Büroräume für innovative Technologie-Startups.
Der Mischnutzung verdankt das Gebäude, welches 183 Meter hoch werden soll, auch seinen Namen. „Omni“ bedeutet im Lateinischen „alle“, „alles“ oder „ganz“: und dieser Turm soll folglich für vieles gut sein bzw. unterschiedlichste Nutzer- und Käuferinteressen abdecken.
Gebaut wird an der Großen Gallusstraße 16-18. Neuesten Informationen zufolge wird die Fertigstellung 2019 sein. Der Turm ist das erste Hochhaus in Deutschland, wo eine derart umfassende Mischnutzung avisiert ist.
150 Eigentumswohnungen geplant
Geplant sind auch 150 Eigentumswohnungen auf insgesamt acht Etagen. Diese werden sich allerdings im Gegensatz zu vergleichbaren Türmen nicht „on Top“ befinden, sondern in der Mitte des Bauwerks entstehen. Da Wohneinheiten im Hochhaus kaum ohne Terrasse oder Balkon verkauft werden können, sorgen die eigens für die Wohnungen angebrachten versetzten Terrassen dafür, dass ein „Hüftschwung“ im Turm entsteht. Das wird zum Wahrzeichen und macht das Hochhaus zu einem der außergewöhnlichsten Projekte in Frankfurt in den letzten Jahren.
Nicht wenige dürften dem Bau auch mit einem skeptischen Auge begegnen, denn nicht alles, was groß begonnen hat in der Mainmetropole wurde auch gut zu Ende gebracht. Ein Beispiel dafür ist der Wohnturm „Onyx“, in dessen Innerem eine der teuersten Wohnungen von Frankfurt veräußert wurde. Aktuell geriet das Bauwerk in die Schlagzeilen, denn die Projektgesellschaft kann Medienberichten zufolge die komplette Fertigstellung dieses Turms aktuell nicht gewährleisten.
Nichtsdestotrotz ist das in Frankfurt bislang eine Seltenheit und sollte folglich nicht allzuoft vorkommen. Für den Omniturm jedenfalls gibt es ehrgeizige Pläne: er soll nach der Fertigstellung eine Platin-Zertifizierung gemäß LEED erhalten. Dieses Zertifikat kennzeichnet die Nachhaltigkeit eines Gebäudes in punkto ökologisches Bauen.
Wir halten Sie auf dem Laufenden, wie es mit den Eigentumswohnungen im Omniturm weitergeht.
Verschaffen Sie sich einen Überblick zu interessanten Neubauprojekten in Frankfurt auf dem neubau kompass.