Berlin verfügt wie viele Metropolen dieser Welt nicht im Übermaß über brachliegende Flächen für Neubaugebiete. Umso vielfältiger gestaltet sich jedoch die Phantasie der Hauptstädter, wenn es darum geht, neue Wohnquartiere an ungewöhnlichen Orten zu entwickeln.
In loser Reihenfolge stellen wir in einer neuen Serie außergewöhnliche Standorte für neue Wohnquartiere vor. Heute geht es um Brauereigelände, die innovative Verwendungszwecke gefunden haben und um ein neues Areal entlang des Spandauer-Schifffahrtskanals.
Zum Beispiel das Viktoria Quartier in Kreuzberg: Hier entstanden ab 1999 auf dem Gelände der ehemaligen Schultheiss Brauerei in einer Kombination aus Neubau- und Bestandsgebäuden neben modernen Wohnanlagen wie dem Neubauprojekt Platanenhof auch Büros und Ateliers.
Wo einst in sperrigen roten Backsteingebäuden Bier gebraut und Exporte verwaltet wurden, entstehen hochmoderne Neubauwohnungen, welche in kürzester Zeit verkauft wurden, innovative Lofts und Bürokomplexe. Daneben sind zahlreiche Bestandsgebäude saniert worden, was dem Quartier einen eigenwilligen Charme verliehen hat.
Es tut sich Neues in Neukölln
Ein weiterer Vorreiter im Bereich innovative Stadtquartiere war und ist der Bezirk Neukölln. Im Rollbergkiez im Norden des Stadtteils entstehen über 100 Eigentumswohnungen auf einer Fläche, die früher der Kindl-Brauerei gehörte.
Zugleich wird auf dem Gelände von insgesamt rund 6.800m² im kommenden Jahr ein Zentrum für Zeitgenössische Kunst Quartier beziehen. Kein Zweifel, die Gegend ist „bunt“: um die Ecke befinden sich ein Schwulenzentrum, das Job-Center des Arbeitsamtes und das alte Sudhaus der ehemaligen Brauerei, das bereits als künftige „Kultstätte“ gehandelt wird. Noch vor zwei Jahren betitelte eine große deutsche Wochenzeitung diesen Kiez als „Gegend, wo niemand wohnen will“. Das ändert sich gerade, wie so vieles in Berlin.
Wer in den kommenden Jahren in eine der geplanten Eigentumswohnungen einzieht, wird sich aller Voraussicht nach nicht über Langeweile beklagen: bei Künstlern, Touristen – und auch Investoren – gilt der auch heute noch ohne Zweifel als „sozialer Brennpunkt“ bezeichnete Rollbergkiez bereits als ein künftiges „In-Viertel“.
Ausstellungen, Kunst- und Theaterprojekte und Kulturevents sollen die Trend-Location bei der Mainzer Straße in den nächsten Jahren zu einem Anziehungspunkt machen.
Die Rolle der Kunst für neue Wohnquartiere
Junge Kreative und innovative „Macher“ zieht die Hauptstadt nahezu magisch an. Die Kombination aus künstlerischem Raum mit modernen Wohnprojekten findet sich nicht nur im Kiez von Neukölln und Kreuzberg, sondern auch im „hippen“ Berlin-Mitte.
Das Neubauprojekt KunstCampus entsteht entlang des ehemals rauen Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanals. Hier, wo einst umgeben von einem eiskalten Wind Lastkähne ihre Bahnen zogen, schaffen jetzt hinter dem Museum für Gegenwart „Hamburger Bahnhof“ Architekten und Stadtplaner neue innerstädtische Räume. Das KunstCampus Gebäude mit 120 hochwertigen Apartments und Wohnungen, die ab 2016 bezugsfertig sind, versteht sich als neue Adresse inmitten einer avantgardistischen Kunst- und Kulturszene.
Im Gegensatz zu dem geplanten Projekt am Rollbergkiez, entsprechen diese Wohnungen der Kategorie „gehoben“: es wird einen „Doorman“ geben, die Türen erhalten einen speziellen Einbruchschutz, Böden bestehen aus Echtholzparkett und hochwertigem Feinsteinzeug in den Bädern. Wir stellen dieses Neubauprojekt in Kürze ausführlich vor.
Zum Weiterlesen:
Das Internetmagazin zum Viktoria Quartier
Der Szene-Blog Neuköllner
Lesen Sie auch, was sich zu diesem Thema in Frankfurt tut: http://neubau-frankfurt.de/2013/11/26/neues-stadtquartier-in-frankfurt-kulturcampus/
Aktuelle Neubauvorhaben in Berlin und bundesweit finden Sie auf dem neubau kompass.