Im zweiten Quartal dieses Jahres wird sich der Berliner Senat mit dem „Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030“ beschäftigen. Ein Fazit daraus lautet: 199.000 neue Wohnungen in der Hauptstadt sind bis zum Jahr 2030 möglich. Und: 14 neue Stadtquartiere können in den nächsten Jahren in Berlin entstehen. Allerdings werden diese weniger in den begehrten Wohnlagen, sondern eher im Außenbereich der City zu finden sein.
Entwürfe des Stadtentwicklungsplans 2030 sind im Web bereits einsehbar. Auch die Vielfalt der angestrebten Wohnprojekte wird deutlich: Neben der Entwicklung und Weiterentwicklung neuer Siedlungen liegt der Fokus auf Verdichtung. So sind nicht wenige Neubauwohnungen auf bestehenden Gebäuden und in Baulücken geplant. Eine wesentliche Aufgabe der Stadtentwickler wird in den kommenden Jahren sein, die „Wohnbaupotenziale zu aktivieren“, wie es im Entwurf des Konzeptes heißt. Dazu muss die Stadt Planungs- und Baurechte beschleunigen, Infrastrukturen weiterentwickeln und oft auch eine größere Akzeptanz für Neubaugebiete innerhalb der Gesellschaft schaffen. Was nicht immer einfach ist – insbesondere, wenn diese auf beliebten Grünflächen entstehen.
Laut Plan besteht das Neubaupotenzial aus den bereits im Wohnbauflächen-Informationssystem erfassten Flächen. Dieses weist Raum für 157.000 realisierbare Wohnungen auf und verzeichnet weitere Möglichkeiten für kleinteilige Neubauprojekte, wie sie etwa eine Aufstockung bietet. Als Wohnbauflächen für größere Projekte gelten Areale zur Nachnutzung großer Gewerbebrachen und Verkehrsflächen, mittelgroße Umstrukturierungs- und Neubaupotenziale, die Weiterentwicklung bestehender Siedlungen, das Nutzen von Stadterweiterungsflächen und das Schaffen von Bauland auf „sonstigen Freiflächen“.
Pankow bietet die meisten Standorte
Der bevölkerungsreichste Bezirk ist nach wie vor Pankow. Hier gibt es derzeit auch das meiste Potenzial für mittelgroße Wohnbauvorhaben (zwischen 200 und 2.000 Wohneinheiten). Wobei kurzfristig realisierbare, kleinere Bauvorhaben auch unter anderem in Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick und Lichtenberg möglich sind.
Bestehende Siedlungen weiterentwickeln
Ein weiterer Schritt in der Wohnraumentwicklung der Hauptstadt soll die Weiterentwicklung bestehender Siedlungen sein. Die modernsten von ihnen befinden sich in Stadtrandlagen, ältere Siedlungen aus den 1950er bis 1970er Jahren sind eher im Innenstadtbereich zu finden. Stadtplaner sehen im Weiterentwickeln dieser Siedlungen viel Potenzial für den gemeinwohlorientierten Wohnungsbau. Allerdings muss in einigen Lagen die bestehende Infrastruktur aufgewertet und das Wohnumfeld entsprechend angepasst werden. An Siedlungen mangelt es Berlin wahrlich nicht: 6 von ihnen fanden bereits Eingang in die Liste der UNESCO als Weltkulturerbe., unter anderem die Großsiedlung Siemensstadt.
Ein Beispiel dafür, wie der Siedlungsbau von ehemals wieder aufgegriffen und in ein gemischtes Wohn-Quartier weitergeführt wird, ist die Siemensstadt 2.0 in Spandau.
Auch dieses Bauvorhaben fand bereits Eingang in den „Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030“. Stadtentwickler, Politiker und Architekten wollen insgesamt bereits 30 Siedlungen in Berlin entdeckt haben, wo durch Nachverdichtung und Aufstockung neuer – größtenteils preisgünstiger – Wohnraum entstehen kann.
In den kommenden Monaten stellen wir zentrale Neubau-Quartiere in Berlin vor. Zum Beispiel „Vive la Rose“ im Norden Berlins. In Französisch-Buchholz entstehen 52 Eigentumswohnungen in gehobener Ausstattung.
Aktuelle Neubauprojekte, deren Fertigstellung zum Großteil bereits feststeht, finden Sie auf dem neubau kompass.
Das Titelbild stammt aus dem Wohnprojekt „Rooftop-Living Berlin“ (ZIEGERT – Bank- und Immobilienconsulting). Durch Aufstockung eines frisch sanierten Altbaus entstehen hochwertige Penthouses