Begrünung im Überblick und Tipps fürs Eigenheim

Sie dient nicht nur zur Verschönerung von Wänden, Mauern, Dächern und Hinterhöfen, sondern kommt auch der Umwelt zugute: Begrünung. Besonders in wachsenden Großstädten ist ein wichtig, etwas für ein gutes Mikroklima zu tun und vermehrt auf Grün zu setzen. Wir geben Ihnen einen Überblick, welche Begrünungsmöglichkeiten es gibt, und wie sich diese umsetzen lassen.

Fassadenbegrünung

Neben der optischen Aufwertung bietet sie jede Menge Vorteile, wie z. B. die Energieeinsparung dank der Kühlung durch Verschattung und Verdunstung und der Dämmwirkung durch Luftpolsterbildung. Zudem wird die Fassade geschützt – z. B. vor UV-Licht, Starkregen, Hagel, Schadstoffen und extremen Temperaturen. Außerdem wird die Luftqualität verbessert, Lärm reduziert und die Artenvielfalt bleibt erhalten. Und: Die Kostenersparnis (Energieeinsparung, Ersparnis durch Fassadenschutz) ist groß!

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TIPPS FÜR DIE BEGRÜNUNG

Einfach umzusetzen ist die bodengebundene Fassadenbegrünung – hier gibt es die beiden Pflanzen-Kategorien “Spreizklimmer“ und „Selbstklimmer“ mit Haftorganen. Der wohl typischste Selbstklimmer ist der pflegearme Efeu. Vor der Begrünung jedoch unbedingt die Fassade auf Risse und Hohlräume untersuchen, damit kein Efeu reinwachsen kann. Wer den Efeu ab einer Höhe von 10 m stutzt, verhindert das Einwachsen in Ziegel oder Lüftungen und den (Wind-)Bruch wegen zu hohem Eigengewicht. Spreizklimmer wie Blauregen, Kletterrosen, Geißblatt, Hopfen oder Clematis brauchen ein Ranksystem oder Spalier – entweder direkt an der Hauswand (Befestigung mit Spezialdübeln) oder über Spanndrähte zwischen Boden und Dach. Der große Vorteil: Spreizklimmer greifen die Fassade nicht an und hinterlassen keine Haus-Spuren. Schön ist auch die Kombination von Früh- und Spätblühern – für Mensch und Bienen. Eine weitere Möglichkeit sind Spalierbäume: An der Südwand wachsen Pfirsich, Aprikose, Birne und Wein – für die Nordfassade eignet sich nur Sauerkirsche.

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Dachbegrünung

Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 10 – 14 Millionen m² Dachflächen begrünt – von der Garagenbegrünung bis zum Dachgarten. Ob extensive oder intensive Begrünung: Ein begrüntes Dach ist aktiver Umweltschutz und gleichzeitig wichtig für die Verbesserung der eigenen Wohn- und Lebensqualität. Dabei macht sich die Anschaffung eines Gründaches durch Wärmedämmung, Regenwasserrückhalt und den Schutz der Dachabdichtung schnell wieder bezahlt. Auch die Verbesserung des Kleinklimas sowie die Hitzevorsorge durch Verdunstungsvorgänge und die Minderung der Eingriffe in die Natur ist bemerkenswert. Dank der optischen Aufwertung ist auch der Wiederverkaufswert erhöht.

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TIPPS FÜR DIE BEGRÜNUNG

Extensive Dachbegrünungen sind nicht genehmigungspflichtig, anders als bei genutzten, d. h. begehbaren Dachbegrünungen und Dachterrassen. Hier können Grenzabstände wie bei Balkonen zur Geltung kommen. Entscheidend ist auch die Dachtraglast: Dächer mit geringer Traglast wie viele Carports, eignen sich nur für eine extensive Begrünung, die eine Substratschicht von 5 – 15 cm vorsieht. Eine sehr niedrige Flächenlast wird dabei mit wenig Pflegeaufwand und einer naturnahen, robusten Begrünung kombiniert. Gepflanzt werden wasserspeichernde Pflanzen wie Sedum-Mischungen: Mauerpfeffer, Hauswurz oder Steinbrech. Ein Mix aus Lavendel, Grasnelken und Glockenblumen, Schafgarben und Schnittlauch bietet vor allem Bienen und Schmetterlingen ein schönes Zuhause. Dächer mit höherer Traglast vertragen eine Substratschicht von bis zu 25 cm Stärke. Hier können Gräser und Kräuter mit niedrig wachsenden Stauden gepflanzt werden. Die intensive Begrünung mit einer Substratstärke von bis zu 80 cm eignet sich vor allem für Tiefgaragendächer.

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Wichtig zu klären bei der Dachbegrünung ist z. B., ob die Dachabdichtung der Norm entspricht, die zusätzliche Last inklusive Schneelast tragbar ist, ob genügend Wasserabläufe vorhanden sind und ob das Dach zu Pflege- und Wartungsarbeiten gut erreichbar ist.

Grüne Hinterhöfe

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In vielen Orten wurden Hinterhöfe jahrzehntelang vernachlässigt. Nur selten verstecken sich hier grüne Oasen. Heute ist das anders: denn Urban Gardening wird immer beliebter und vermehrt geschätzt. Besonders der Raum hinter Wohnhäusern nimmt eine immer wichtiger werdende Rolle ein. Denn gerade in dichtverbauten Quartieren in wachsenden Großstädten sind Innenhöfe ein perfekter Ort, um einen Ausgleich für fehlende Grünflächen zu schaffen. Begrünte Höfe wirken sehr positiv auf das Mikroklima und sorgen für kühle Temperaturen, eine gute Luftbefeuchtung, fungieren als eine Art Schalldämpfer und filtern Schadstoffe. Außerdem verschönern sie das gesamte Stadtbild, liefern ihren Beitrag zum Bautenschutz (natürliche und ästhetische Wärmedämmung) und sind ein toller Ort zum Relaxen, Spielen und um mit Nachbarn ins Gespräch zu kommen.

TIPPS FÜR DIE BEGRÜNUNG

Eine spannende Begrünungsvariante für Hinterhöfe ist eine bepflanzte Hauswand. Sie wirkt repräsentativ und schafft eine angenehme Wohlfühl-Oase. LivePanel bietet z. B. ein System aus Pflanzenkassetten, die 40 mal 40 Zentimeter groß sind und an der Wand befestigt werden mit Aluminiumrahmen. So lassen sie sich von Hand abnehmen, sind leicht auszutauschen oder neu zu bepflanzen. LivePanel lässt sich in Höhe und Breite unbegrenzt erweitern. Das eingebaute Bewässerungssystem, das ohne Pumpe, allein durch Kapillarwirkung funktioniert, erspart das Gießen und minimiert den Wasserverbrauch.

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Weitere Möglichkeiten zur Hinterhof-Bepflanzung sind Sträucher, Stauden und Bäume. Oder: begrünte Fassaden mit Efeu und wildem Wein, die kühlend wirken und eine natürliche Wärmedämmung durch den Luftpolster zwischen Mauer und Pflanzenranken und Schutz der Bausubstanz vor Witterungseinflüssen wie Schlagregen bieten. Auch entsiegelte Bodenflächen (Rindenmulch, Erde, versickerungsfähige Pflasterbeläge) sind hervorrend für die Umwelt. Sie sorgen z. B. für eine Erhöhung des Grundwasserspiegels und der Bodenqualität und entlasten Kläranlagen. Besonders wichtig ist eine an die (Licht-)Verhältnisse angepasste Bepflanzung.

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Titelbild: pixabay

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