Berliner Preisspiegel: 4 Bezirke im Schlaglicht

Wer als Münchner oder Hamburger Immobilieninteressent vor einigen Jahren auf die Berliner Kaufpreise für Wohnimmobilien blickte, wurde fast ein wenig neidisch. In Berlin schien die Welt im Januar 2015 noch in Ordnung zu sein. Den Preis für eine maximal 7 Jahre alte Eigentumswohnung in einer sehr guten Lage von Charlottenburg, mit 3 bis 4 Zimmern und ca. 70 bis 100 m² Wohnfläche setzte der Landesverband Berlin & Brandenburg des Rings Deutscher Makler in Berlin (RDM) in seinem Preisspiegel von Januar 2015 bei durchschnittlich 4.900 €/m² an. In München hingegen standen damals laut dem Münchner Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Bereich der Landeshauptstadt München die Durchschnittspreise für Neubauwohnungen schon in mittleren Lagen bei 5.900 €/m². In guten Wohnlagen wurden zum Zeitpunkt durchschnittlich 6.700 € für den Münchner Wohnquadratmeter bezahlt.

Wer die Entwicklung des Berliner Markts verfolgt hat, wird kaum überrascht sein, dass die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen – und nicht nur diese – in Berlin seither stark gestiegen sind. Der Kaufpreisspiegel des RDM, der die früheren 13 Bezirke Berlins abdeckt, zeichnet hier ein deutliches Bild. Wir haben einmal die Immobilien-Preisentwicklung von 2015 auf 2022 in Charlottenburg, Steglitz, Wilmersdorf und Zehlendorf, das lange als günstiger Geheimtipp gehandelt wurde, unter die Lupe genommen. Die Berichte wurden jeweils im Januar veröffentlicht und berücksichtigen die Verkaufszahlen der vorangegangenen 6 Monate. Das Ergebnis vom ersten Preisspiegel 2022 ist beeindruckend: Seit Januar 2015 haben die Preise für Wohnimmobilien in den von uns beleuchteten vier Teilen Berlins um bis zu 75 % zugelegt – und seit Anfang 2021 um 4 bis 32%.

Charlottenburg / A_M_D_photos / Pixabay

Mit den höchsten Preisanstieg verzeichneten Reihenmittelhäuser in mittleren Lagen: 74 %. Standen die Kaufpreise in Charlottenburg und Wilmersdorf im Preisspiegel von Anfang 2015 durchschnittlich bei 250.000 €, so trugen die Berichterstatter 2022 bereits 980.000 € als mittleren Kaufpreis in die Statistik ein. Ebenfalls ziemlich dramatisch war die Preisentwicklung bei den Einfamilienhäusern (59 bis 70 %) und Eigentumswohnungen (46 bis 63 %) in den vier untersuchten Bezirken. Und was ist nun mit der Eigentumswohnung in der sehr guten Lage von Charlottenburg? Seit 2015 wuchs der durchschnittliche Kaufpreis in diesem Wohnsegment um 63 %, sodass die durchschnittlichen Kaufpreise im Januar 2022 mit 13.200 €/m² in die Kaufpreissammlung eingetragen wurden. Im 2. Halbjahr 2021 kaufte man zum ca. 7 % teureren Preis als im Vorjahr.

Steglitz / Scholty1970 / Pixabay

Bei den Doppelhäusern und Reihenmittelhäusern in den vier Gebieten haben sich die Häuser in sehr guten Lagen von Charlottenburg am meisten verteuert. 2015 kostete ein Haus dort durchschnittlich 470.000 €. Im Preisspiegel von Januar 2022 steht schon ein Preis von 1.650.000 € – das sind 72 % höhere Kaufkosten als vor 7 Jahren. Gegenüber 2021 ist der Durchschnittspreis um 12 % gestiegen. Deutlich günstiger kaufte man im 2. Halbjahr 2021 in Steglitz (1.200.000 €) und Zehlendorf (1.300.000 €). Aber auch dort nahmen die Preise seit dem Vorjahr um 8 % und gegenüber 2015 um 63 % (Steglitz) bzw. 65 % (Zehlendorf) zu.

Zehlendorf / 12019 / Pixabay

Für alle vier Bezirke, die in diesem Beitrag im Fokus stehen, geht der RDM in seiner Prognose von moderaten Preiszuwächsen aus. Nur im Segment der Eigentumswohnungen erwarten die Analysten in Charlottenburg und Wilmersdorf einen starken Preisanstieg. Wie es in den anderen Bezirken aussieht, zeigt der Online-Auftritt des RDM unter www.immobilienpreise-berlin.de

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Text: Kerstin Funke

Titelbild: Florian Wehde / Unsplash


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