In der Platensiedlung in Frankfurt-Ginnheim entstehen durch die Aufstockung von 19 Bestandsgebäuden und durch Neubau-Häuser 680 Wohnungen. Die 19 dreistöckigen bestehenden Häuserzeilen werden durch vorgefertigte Wohnmodule in Holzbauweise – die in einer temporär eingerichteten Feldfabrik entstehen – um zwei Etagen aufgestockt. Das neue Stadtquartier in der Ginnheimer Platensiedlung ergänzen Geschäfte, Gewerbeflächen und Kindertagesstätten. Wir von neubau kompass Frankfurt stellen Ihnen das Projekt vor – als ein Beispiel, wie neuer Wohnraum in Frankfurt entstehen kann.
Das Nachverdichtungs-Projekt liegt im nördlichen Teil der Ginnheimer Platensiedlung in Frankfurt. Ziel der Nachverdichtung durch Aufstockung mit Holzmodulen ist es, preisgünstigen Wohnraum in Frankfurt am Main zu schaffen – schneller als in konventioneller Bauweise mit Beton. Denn die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in der Main-Metropole ist größer als das Angebot.
Um die Module zu fertigen, entstand in Frankfurt-Heddernheim eine temporäre Montagehalle. Nach Angaben der Stadt Frankfurt erfolgt innerhalb eines Jahres in der „Feldfabrik“ die Montage von rund 1.100 bis zu zehn Meter langen Holzmodulen, mit denen die 19 Bestandsbauten in der Ginnheimer Platensiedlung um zwei Geschosse aufgestockt werden. Dadurch sollen 380 neue Wohnungen entstehen. Die Holzmodule werden von der Montagehalle in die Platensiedlung geliefert, einschließlich der bereits eingerichteten Bäder, was nochmals Zeit beim Innenausbau spart.
Das folgende Bild zeigt ein Holzmodul, mit der die bestehende Ginnheimer Platensiedlung aufgestockt wird:
Die Nachverdichtung durch Aufstockung in der Platensiedlung realisiert die LiWooD Management AG aus München. Das Unternehmen erklärt, dass nachhaltiges Bauen mit einer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur einhergehen müsse – wie beim Werkstoff Holz.
Neues Stadtquartier
In der Platensiedlung entstehen neben der Aufstockung der bestehenden Gebäude auch Neubau-Häuser. Die neu errichteten Tor- und Brückenhäuser sollen 300 Wohnungen schaffen.
Neben den insgesamt 680 neuen Wohnungen in den aufgestockten Bestandsgebäuden und in den neuen Tor- und Brückenhäusern beinhaltet das Projekt auch Infrastruktureinrichtungen: beispielsweise zwei Kindertagesstätten, Gewerbeeinheiten und fünf Tiefgaragen.
Die Brückenhäuser entstehen in der Sudermannstraße, während in der entlang der südlich verlaufenden Platenstraße die Torhäuser realisiert werden. In der Platenstraße finden außerdem kleine Ladengeschäfte für die Nahversorgung der Siedlungsbewohner Platz.
Die folgende Visualisierung zeigt, wie die Brückenhäuser in der Sudermannstraße aussehen sollen:
Neu gestaltete Freiräume
Das Um- und Neubau-Projekt haben die Architekten der Stefan Forster GmbH aus Frankfurt am Main geplant. Der Bauherr, die ABG FRANKFURT HOLDING, startete 2017 mit der Realisierung, die in den 2020-er Jahren abgeschlossen wird. Das Bauprojekt beinhaltet auch eine Aufwertung der bereits bestehenden Freiräume. Konkret: in den Vorgärten und in den Innenhöfen erhalten die Erdgeschosswohnungen private Freiflächen. Die meisten Innenhöfe sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Öffentliche Freiräume ergänzen das Straßenbild der Platensiedlung, zum Beispiel an der Ecke Stefan-Zweig-Straße / Platenstraße:
Die Hintergründe der Ginnheimer Platensiedlung
Das Online-Portal „Frankfurtbaut“ der Stadt Frankfurt am Main berichtet, dass die Ginnheimer Platensiedlung in den 1950er-Jahren entstand. Errichtet wurde die Siedlung einst für Angehörige der US-Streitkräfte. Seit 1996 ist die Ginnheimer Siedlung im Bestand der ABG FRANKFURT HOLDING. Diese ist als Bauherr für das Nachverdichtungs-Projekt verantwortlich.
Nach eigenen Angaben bietet die ABG FRANKFURT HOLDING GmbH, der Wohnungs- und Immobilienkonzern der Stadt Frankfurt am Main, mit rund 52.500 Wohnungen Wohnraum für fast ein Viertel der Frankfurter Bevölkerung.
Von der Platensiedlung in Frankfurt-Ginnheim ins Ostend: verteilt auf drei Gebäudeteile mit bis zu 17 Etagen – und wie die Aufstockung in der Ginnheimer Platensiedlung ebenfalls platzsparend – entstehen 208 neue Eigentumswohnungen. Das Projekt „GREAT EAST“ besteht aus zwei anliegenden Gebäuden und einem Wohnhochhaus. Die 1- bis 4-Zimmer-Eigentumswohnungen in der Ferdinand-Happ-Straße vermarktet die Mattheußer Immobilienvertriebsgesellschaft mbH.
Weitere Neubau-Vorhaben in Frankfurt am Main finden Sie auf dem neubau kompass.
Unser Titelbild (Quelle: Pixabay) zeigt eine Ansicht der Frankfurter Innenstadt.