Nachverdichtung reicht nicht in Hamburg. Zu diesem Ergebnis kam die Handelskammer, als sie in den vergangenen Monaten nach Flächen für neue Wohngebiete in der Hansestadt gesucht hat. Die werden auch dringend gebraucht, denn Statistiken zufolge werden in den kommenden zehn Jahren ca. 10.000 mehr Menschen in Hamburg leben als heute.
Jetzt gibt es ein neues Strategiepapier der Handelskammer zum Thema: „Leben und Arbeiten entlang der Bille-Achse“ heißt es. Im Gebiet zwischen Hammerbrook und Bergedorf sucht man nach potenziellen Wohnflächen. Die Gegend entlang der Bille-Achse wird zum Stadterweiterungsgebiet erklärt. Rund 166 Hektar Wohnbauflächen könnte man hier in den nächsten 25 Jahren ausweisen. Die meisten davon auf Ackerfläche und Wiesen. Die entsprechenden Genehmigungen natürlich immer vorausgesetzt.
Ruhige Wohnlagen am Stadtrand
Insbesondere für Familien sind diese ruhigen Wohnlagen nicht uninteressant. Während es in den Citylagen zunehmend schwieriger wird, an Häuser für die Familie zu kommen, sind es die Stadtrand-Lagen, wo so etwas noch vergleichsweise leicht ist. Ca. 166 Hektar Wohnfläche und ca. 143 Hektar Gewerbefläche sollen in den kommenden Jahren im Osten der Stadt neu ausgewiesen werden.
Entwicklungsschwerpunkt Billerhuder Insel
Ein wichtiges Entwicklungsgebiet in den nächsten Jahren soll die Billerhuder Insel werden. Auf einer Fläche von ca. 38 Hektar befinden sich auf dem Eiland derzeit zahlreiche Kleingartenanlagen. Geht es nach dem Willen der Stadtentwickler, so sollen diese Schritt für Schritt nach Mümmelmannsberg umgesiedelt werden. Auf der Horner Marsch zum Beispiel könnten so ca. 7.300 neue Wohneinheiten für insgesamt 13.200 Menschen realisiert werden.
Gefragt künftige Bauflächen: Äcker und Wiesen
Das bislang größte Potenzial an neuen Wohnflächen findet sich auf den Wohndörfern auf den Billwerder Wiesen zwischen der S-Bahnhaltestelle Allermöhe und dem Billwerder Billdeich. Hier wären laut Stadt Hamburg ca. 2.800 Wohneinheiten auf einer Fläche von ca. 90 Hektar möglich. Das würde insgesamt Platz für ca. 4.700 Einwohner bieten. Potenzial für ca. 1.000 Einfamilienhäuser besteht auch nahe der S-Bahn-Haltestelle Mittlerer Landweg.
So ambitioniert die Ideen der Handelskammer auch sind, ob sie mittelfristig zu realisieren sind, steht auf einem anderen Papier. Denn es ist auch in Hamburg nicht ohne Weiteres möglich, Grünflächen für den Wohnungsbau zu nutzen. Besonders, wenn diese wie auf der Billerhuder Insel und der Horner Marsch in klaren Absprachen bereits vor längerer Zeit dem Landesbund der Gartenfreunde überlassen wurden. Was von den Ideen Realität wird, zeigt also auch hier die Zukunft. Klar bleibt: der Hamburger Osten ist weiterhin im Visier der Hamburger Wohnungsbaupolitik.
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Aktuelle Neubauprojekte in Hamburg finden Sie regelmäßig aktualisiert auf dem neubau kompass.