„Ein Ufo in der Lehrter Straße“ nannte die Berliner Zeitung das von Groth Development geplante neue Wohnviertel in der Lehrter Straße in Moabit. Ungewöhnlich ist er schon der Entwurf, mit dem jüngst das Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton den städtebaulichen Wettbewerb für die Bebauung des ca. 3,7 Hektar großen Areals für sich entscheiden konnte.
Noch ist was dieses Neubauprojekt betrifft, allerdings nichts „in trockenen Tüchern“: das Baurecht wurde noch nicht erteilt. Die Groth Gruppe, für die Realisierung des neuen Wohnquartiers verantwortlich, geht davon aus, dass erst Ende 2014 die Bebauungspläne ausliegen. Ehrgeizig sind die Ambitionen auf dem Gelände nahe dem Hauptbahnhof in jedem Fall.
600 Neubauwohnungen in Moabit
Rund 600 Neubauwohnungen sollen zwischen Hauptbahnhof und Europacity entstehen, die Hälfte davon ist als Eigentumswohnungen gedacht. Die das Neubauprojekt realisierende Groth Gruppe nennt das Vorhaben „eine behutsame Reurbanisierung des Mittelbereichs der Lehrter Straße“. Skeptisch zeigen sich einige Moabiter insbesondere, was die gehobene Kategorie der Neubauwohnungen betrifft. Berlin brauche mehr „bezahlbaren Wohnraum“, heißt es. Diese Diskussion ist nicht neu. Und der Projektentwickler will dem unter anderem einen lebendigen Stadtteil für die Bedürfnisse unterschiedlichster Zielgruppen entgegen setzen.
Ein neues Quartier im Kiez
Geplant sind neben hochwertigen Eigentumswohnungen auch Studentenwohnungen, Einheiten für betreutes Wohnen und soziale Einrichtungen, zum Beispiel eine Anlaufstelle der Caritas. Eine Kita mit 80 Plätzen und eigenen Freiflächen, kleine Geschäfte und Dienstleister sollen dazu beitragen, ein neues Quartier in den bestehenden Kiez zu integrieren. „In Arbeit“ ist derzeit ein Erschließungskonzept für den Auto-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr.
Zickzack-Anordnung der Häuser
Rund 250 Millionen Euro Investitionsvolumen sind für das neue Wohnviertel an der Lehrter Straße veranschlagt. Bei der Betrachtung des architektonischen Entwurfes fällt auf, dass die Häuser versetzt – nahezu im Zickzack – angeordnet sind. Lücken zwischen Häusern sollen zum Teil mit Glaswänden geschlossen werden, um einen bestmöglichen Lärmschutz zu erzielen. Das hat seinen Grund: Nicht weit weg vom Standort befindet sich der Hauptbahnhof mit dem ihm eigenen Lärmpegel.
Ebenfalls geplant sind Stadtplätze, davon soll einer als „räumliches Gelenk“ über eine Grünanlage und eine Brücke mit direkter Verbindung zur Europacity verfügen. Ein zweiter Stadtplatz ist dreieckig konzipiert – mit umfangreichem Baumbestand.
Noch gibt es im Bezirksparlament zum Teil heftige Diskussionen um dieses Neubauprojekt. Wir halten Sie darüber auf dem Laufenden, wie es auf dem Gelände in der Lehrter Straße weiter geht.
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