Homeoffice wertet ländliche Wohnlagen auf

Bislang wollten viele Berufstätige und junge Familien direkt in der Isarmetropole oder zumindest möglichst nah dran wohnen. Ländliche Standorte, von wo aus man erstmal zehn oder mehr Kilometer zur nächsten S-Bahn fahren musste, erschienen wenig attraktiv. Das hat sich in diesem Jahr nach Ansicht von Marktbeobachtern geändert. Seit die Möglichkeit zum regelmäßigen Homeoffice besteht, steigen sehr ruhige Wohnlagen in der Gunst von Immobilienkäufern an. Lesen Sie mehr zur Preisentwicklung im Umland und dem neuen Aspekt „Homeoffice“ bei der Immobiliensuche.

Vor Kurzem stellte der Immobilienverband Deutschland (IVD Süd) seinen Bericht für das Münchner Umland vor. Wen überrascht es, dass nach wie vor der Kreis Starnberg für Immobilienkäufer die beliebteste Region im Umland darstellt? Allerdings rangieren hier die Immobilienpreise nur knapp unter denen in der Stadt München.

Neubauprojekt in Berg am Starnberger See: Am Brunnenplatzl. Bild: SIS Immobilien – Hellweger & Partner.

Wer es etwas günstiger haben möchte, findet mit etwas Glück ein freistehendes Einfamilienhaus im Kreis Fürstenfeldbruck und Ebersberg. Wobei auch in Fürstenfeldbruck die Immobilienpreise sowohl für Häuser als auch für Eigentumswohnungen im Vergleich zum 3. Quartal des vergangenen Jahres um mehr als 4 Prozent anzogen. In Freising, das ebenfalls zu den beliebten Wohnlagen im Umland zählt, kletterten die Quadratmeterpreise für eine Doppelhaushälfte sogar um 6,7 Prozent in die Höhe.

Homeoffice erweitert den Such-Radius

Bislang suchten Immobilienkäufer im Großraum München vorwiegend in der Stadt, in Randlagen oder in Gebieten, die ans regionale Verkehrsnetz angeschlossen sind. Durch die Verlegung des Arbeitsplatzes nach Hause, den viele Firmen ihren Mitarbeitern nach wie vor anbieten, entfällt das Pendeln in die Stadt und zurück. Somit steigt nach Ansicht des IVD Süd momentan die Bereitschaft, bei der Immobiliensuche auch Regionen in Betracht zu ziehen, die mindestens 50 Kilometer von der City entfernt sind.

Angenehmes Arbeiten im Homeoffice. Bild: Andrea Piacquadrio/pexels.com

Kleine Gemeinden außerhalb jeglicher S-Bahn-Station ziehen mittlerweile weitaus mehr Kaufinteressenten an, als sich das vor rund einem Jahr noch jemand vorstellen konnte. Der Vorteil liegt auf der Hand: hier wohnt es sich weitaus günstiger – sowohl als Mieter, als auch als Eigentümer. In puncto Wohnen kann man in ländlicher Idylle im Vergleich zur Stadt noch richtig Geld sparen und wenn die Kosten für Benzin künftig auch wegfallen, weil man sich zuhause den Arbeitsplatz einrichten kann, umso besser.

Die Kehrseite: niemand weiß, wie lange der Trend zum Homeoffice anhält. Gesetzt den Fall, dass sich das Virus in den nächsten zwei Jahren komplett unter Kontrolle bringen lässt, wäre das neue Eigenheim in Hintertupfingen womöglich gerade dann fertig zum Bezug, wenn der Arbeitgeber wieder eine komplette Anwesenheitspflicht im Office vorschreibt. Somit würden die Fahrwege zum Arbeitsplatz wieder länger und die damit verbundenen Kosten sich in der Haushaltskasse ungünstig bemerkbar machen. Auch bliebe durch längere Fahrzeiten kaum genügend Raum, um die Vorteile des Landlebens entsprechend zu genießen.

Neu in Fürstenfeldbruck: Reihenhäuser im Bauvorhaben „Ulmenstraße – Traumhäuser Fürstenfeldbruck“. Bild: Wohnform Wohnbau GmbH

Leider weiß bislang niemand, wie sich die Situation angesichts des nach wie vor sehr präsenten Virus in den nächsten Jahren tatsächlich entwickeln wird. Daher empfiehlt es sich, langfristige Entscheidungen beim Wohnungskauf nicht allein von der Gegenwart abhängig zu machen. So verlockend die Preise sich gerade auf dem Land auch zeigen mögen – der Aspekt Homeoffice sollte kein Top-Kriterium bei der Immobilien-Auswahl darstellen. Suchen und finden Sie Ihre neue Eigentumswohnung oder das Eigenheim im Großraum München auf dem neubau kompass.

Unser Titelbild zeigt ein Dorf im Allgäu und ist bei pixabay zu finden.


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