Wie es auf dem aktuellen Wohnungsmarkt in Stuttgart aussieht, verrät der zweimal jährlich erscheinende CityReport, herausgegeben vom IVD, dem Verband der Immobilienmakler, Sachverständigen, Immobilienberater und Verwalter.
Wie nicht anders zu erwarten: die Nachfrage nach Neubauwohnungen ist hoch in Stuttgart. Und sie übersteigt nach wie vor erheblich das Angebot. Immobilienexperten gehen davon aus, dass sich die immens hohe Nachfrage mittelfristig nicht ändern wird. Käufer sind sowohl Kapitalanleger als auch Eigennutzer. Wobei – und auch das geht aus dem aktuellen CityReport hervor – beide Gruppen in unterschiedlichen Stadtgebieten nach ihren Immobilien suchen.
Eigennutzer und Kapitalanleger suchen in unterschiedlichen Stadtgebieten
Während Kapitalanleger in der Mehrzahl hohe Quadratmeterpreise in Kauf nehmen und Anlage-Immobilien im teuren Innenstadtbereich suchen, konzentrieren sich mittlerweile immer mehr Eigennutzer auf Randgebiete und vergleichsweise einfache Lagen im Umland. Wenn die Quadratmeterpreise und die Qualität der angebotenen Immobilie stimmen, verliert der Faktor „Lage“ sogar an Bedeutung.
Niedrige Zinsen und wenig Anlagealternativen
Ein Grund für die wachsende Zahl an Kapitalanlegern sind die mangelnden Anlagealternativen auf dem deutschen Finanzmarkt. Nach wie vor gelten Immobilien als sichere Anlage und die niedrigen Zinsen derzeit sprechen für sich. Allein aus diesem Grund wird es auf absehbare Zeit keine Entspannung auf der Nachfrageseite geben, so die Immobilienmarkt-Experten. Gut für Bauträger und Projektentwickler – mitunter anstrengend für alle, die dringend ein eigenes Haus oder eine neue Eigentumswohnung suchen.
Preise in 2014 erneut gestiegen
Parallel zur Nachfragesituation sind auch die Preise für Eigentumswohnungen im Verlauf des Jahres 2014 in die Höhe geschnellt. So kostet eine Neubauwohnung in einer guten Stuttgarter Wohnlage zurzeit durchschnittlich ca. 5.150 EUR/qm. Im Spitzensegment sind Preise bis zu ca. 9.350 EUR/qm auch in der Schwabenmetropole keine Seltenheit mehr.
Hauskäufer lassen sich Zeit
Ebenso wie bei Neubauwohnungen sieht es aktuell auch für Käufer von Neubau-Häusern aus: wenig Angebote stoßen auf ein hohes Preisniveau. Allerdings spielt insbesondere bei diesem Immobilientyp mehr noch als bei Wohnungen der persönliche Geschmack des Käufers eine ausschlaggebende Rolle. Gekauft wird erst, wenn „alles passt“. Deshalb lassen sich Interessenten für Häuser derzeit viel Zeit, ehe sie „zuschlagen“ und sich ein neues Eigenheim im Großraum Stuttgart kaufen.
Gesucht: Lösungen für den Stuttgarter Immobilienmarkt
Wenig Immobilien, steigende Preise – was tun? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit Immobilienexperten „im Ländle“. Um die Situation speziell in Stuttgart zu entschärfen, schlagen die Verantwortlichen vor, das Stuttgarter Umland für Investoren attraktiver zu machen. Auch wurden verbesserte Serviceleistungen beim Bauamt gefordert.
Rückgang bei Baugenehmigungen in Stuttgart
Was die Baugenehmigungen betrifft, muss die baden-württembergische Landeshauptstadt einen klaren Rückgang verzeichnen. Im Gegensatz zum ersten Halbjahr 2013 sind in den ersten sechs Monaten 2014 rund 19,7 Prozent weniger Wohneinheiten genehmigt worden. Von Januar bis Juni 2014 liegen insgesamt 607 Genehmigungen für neue Wohnungen und Häuser in Stuttgart vor. Im Vorjahreszeitraum waren es immerhin 756.
Apropos „Wohnen in Randlagen der Stadt“: Unser Foto zeigt eine Luftaufnahme des Bauvorhabens „Wohnen mit Perspektive – Feuerbach“ von NCC. Mehr lesen Sie hier:
Über aktuelle Bauvorhaben in Stuttgart und im Großraum lesen Sie auf dem neubau kompass.