Das ehemalige Karstadt-Gelände in Esslingen bekommt noch in diesem Jahr neues Leben eingehaucht. Wo sich im Januar 2025 endgültig die Türen zum Shoppen und Stöbern geschlossen haben, sollen im 3. Quartal 2025 wieder die Bagger rollen. Ein gemischt genutztes Quartier entsteht in der historischen Altstadt von Esslingen. Mit bis zu 140 Neubauwohnungen und einer Tiefgarage.
Was geschieht mit leer stehenden Kaufhäusern in Deutschland? Was aus Kaufhof und Co. wird, ist vielerorts noch offen. Nicht so in Esslingen. Das ehemalige Karstadt-Kaufhaus im Herzen der Altstadt erfährt noch in diesem Jahr den Startschuss für eine Revitalisierung. Danach wird es mit neuen Gewerbeflächen im Energieeffizienzstandard bis KfW 40 (QNG) erstrahlen. Auf dem angrenzenden Parkplatz, ebenfalls längere Zeit ungenutzt, entstehen rund 140 Neubauwohnungen, auch sie sollen hohen Energiestandards entsprechen.
Erste Fertigstellungen in 2028 geplant
Die Entwürfe für das neue gemischt genutzte Quartier stammen von der WOLFF GRUPPE Holding GmbH. Die Baugenehmigung liegt bereits seit September 2023 vor, damals gehörte das Gelände noch der BPI Esslingen S.à.r.l. Dieses Jahr Ende Februar erwarb die STRABAG Real Estate dann den Komplex. Der Zeitplan ist straff: Bereits 2028 ist die (Teil) Fertigstellung des Projektes avisiert.

Nicht wenige in Esslingen atmeten auf, denn mehr oder weniger zeitgleich mit der Übernahme stand fest, dass die Bauarbeiten bereits im 3. Quartal 2025 starten werden. So Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer in einer Pressemeldung: „Mit der Übernahme des ehemaligen Karstadt-Areals durch STRABAG Real Estate ist für Esslingen der sprichwörtlich große Wurf gelungen. Eine Schlüssel-Immobilie an zentraler Stelle in der Stadt wird nun endlich zukunftsfähig entwickelt.“
Für den Hochbau wird die STRABAG-Konzernschwester Ed. Züblin AG als Generalunternehmer zuständig sein.
Einzelhandel, Fitness und Nahversorger im ehemaligen Kaufhaus
Im Bestandsgebäude des früheren Warenhauses entstehen nach der Revitalisierung Einzelhandelsflächen, Flächen für Supermärkte (Nahversorger), Arztpraxen und ein Fitnessstudio (im 3. OG). Auch eine Tiefgarage mit Ladestellen für E-Fahrzeuge findet sich im Konzept.
140 Neubauwohnungen auf dem Parkplatz
Zu den 140 neuen Wohneinheiten, die auf dem heutigen Parkplatz des Areals realisiert werden, sind noch wenig Gestaltungsideen bekannt. Balkone wird es geben, dazu voraussichtlich einen begrünten Innenhof. Die Wohnungen verteilen sich auf vier Neubauten in modern-eleganter Architektur. Auch die komplett neuen Gebäude werden dem energetischen KfW 40 QNG Standard entsprechen.
Das Quartier in der Esslinger City fügt sich städtebaulich in die Umgebungsbebauung ein und verbindet über die Martinstraße die beiden Fußgängerzonen Bahnhofstraße und Pliensaustraße.

STRABAG Real Estate will im Raum Württemberg verstärkt bei Wohnprojekten aktiv werden. Aktuell arbeitet das Entwicklungsteam am ehemaligen Postareal in Leonberg (IBA’27 Projekt) und einem reinen Wohnbauprojekt in Bad Friedrichshall. Mit den Projekten sollen in den kommenden Jahren ca. 400 Wohnungen entstehen. Durch Zukauf von neuen Projekten soll dieses Volumen noch deutlich ausgebaut werden.
Der Immobilienmarkt im Großraum Stuttgart
Die Wohnlagen rund um die Metropole Stuttgart bleiben auch 2025 eine Wachstumsregion. Dafür sorgen international renommierte Arbeitgeber wie Porsche und Daimler, damit verbunden sind eine große Wirtschaftskraft und die hohe Lebensqualität im landschaftlich reizvollen Baden-Württemberg. Während in Stuttgart die Bauflächen aufgrund der Kessellage begrenzt sind, bieten sich Immobilienkäufern Perspektiven im Umland. Hier ist ein weiterer Pluspunkt, dass die Quadratmeterpreise moderat niedriger sind als in der Landeshauptstadt.
Neubaupreise in Esslingen
So kostet der Quadratmeter für eine Eigentumswohnung in sehr guten Wohnlagen in Esslingen im 1. Quartal 2025 an der Spitze rund 6.600 EUR. Der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen betrug ca. 3.900 EUR/qm. Zum Vergleich: Quadratmeterpreise in Stuttgart rangieren aktuell in sehr guten Lagen zwischen 6.500 und 12.000 EUR/qm.
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