Neubau-Quartier in Bremen: „Hanse-Kogge“

Neubau-Quartier in Bremen: „Hanse-Kogge“

Die „Hanse-Kogge“ in Bremen hat schon eine Handbreit Wasser unterm Kiel und bekommt nun Schritt für Schritt mehr Tiefgang. Von diesem geplanten neuen Stadtteilzentrum, das in der Nähe des Großmarkts auf einem 6100 Quadratmeter großen Areal entstehen soll, versprechen sich die Planer viel, soll doch das Neubau-Ensemble einer der wichtigsten Nahversorgungsstandorte in der Überseestadt werden. Geschossflächen von circa 19 000 Quadratmetern bekommen dabei für die Heimat der Stadtmusikanten bedeutende Nutzungsmöglichkeiten. Auch attraktive neue Wohnungen sind geplant.

Ein Neubau-Ensemble mit „Decks“

Den Zuschlag für die große Fläche erhielt bereits die Ten Brinke-Gruppe Bocholt, das Planungsbüro SSP AG aus Bochum legte das Entwurfskonzept vor. An der Ecke Konsul-Schmidt-Straße und Marcuskaje entsteht ein Gebäude, das sich in seiner optischen Gestaltung mit der Geschichte der Überseestadt vermählt. Denn: Der Neubau ist angelehnt an die Bremer Kogge – Schiffe, mit denen die Hansen, die Zusammenschlüsse der Schiffer und Kaufleute, ihre Waren transportierten. Das Handelswarenschiff, gebaut mit gestaffelten Decks, ist damit das Leitbild für das neue Stadtteilzentrum, das außen die Silhouette der Kogge nachempfindet und auch im Inneren mit verschiedenen „Etagen“ ausgestattet wird.

Bremer Kogge. Bild: pixabay/ Georg Luczak

Nutzungsmöglichkeiten flexibel gestaltet

So bekommt die neue Bremer Kogge im Erdgeschoss einen Lebensmittelmarkt, weitere kleinere Einzelhandelsbetriebe, Dienstleister und Gastronomie sind dort möglich. Es gesellen sich zum Verbrauchermarkt eine Bäckerei und ein Café im Außenbereich. Parkmöglichkeiten sind für das 1. und 2. Geschoss geplant. Die 200 Parkplätze sind erreichbar über eine Rampe, die an der Konsul-Schmidt-Straße entsteht.

Diese 3 unteren Etagen bilden den Sockel für die obere Gestaltung, durch die die optische Anlehnung an den Schiffskörper sichtbar wird: Vier dreigeschossige Baukörper bilden die oberen Geschosse, in denen Wohnungen und Büros angesiedelt werden. Durch die sogenannte „modulare Gliederung“ sind flexible Nutzungsmöglichkeiten nicht nur oben möglich: Auch im Erdgeschoss mit den Geschäften ist die Anpassungsfähigkeit groß genug, um neuen kleinen Einzelhandel mit einem Lotto-Geschäft oder einem Blumenladen zu realisieren.

50 Wohnungen an der Plaza

Die oberen zwei Wohntürme und 2 Bürogebäude belegen eine Fläche von rund 5 000 Quadratmetern. Wohnen in der Hanse-Kogge heißt, zwischen 50 Einheiten mit 1 bis 4 Zimmern zu wählen, wobei Dachgärten, Loggien und Balkone für schöne Stunden im Freien sorgen sollen – und das ganz nah bei allem, was für den täglichen Bedarf nötig ist. Auch die Büros werden ihre Mieter finden, ist doch Überseestadt eines der wichtigsten Projekte der Stadt, das sich stetig weiterentwickelt. Der Bremer Vorort hat ganz zurecht die Auszeichnung „Immobilienmanager Award 2020“ erhalten, entsteht hier doch gekonnt Neues neben Altem in einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Visualisierung Hanse Kogge / Copyright SSG / Loomn

Nun zum Bummeln und einkaufen: Die Einzelhandelsfläche wird circa 3 400 Quadratmeter groß. Eine Marktanalyse soll den Bedarf der künftigen Mieter vorab klären. Aufzugsanlagen sichern ein bequemes Rauf und Runter. Ergänzt wird das neue und für Bremen wichtige Stadtteilzentrum durch eine Plaza. Der Platz soll zum Verweilen und Kennenlernen einladen und mit vielen Gemeinschaftsflächen die Kommunikation fördern.

Nachhaltig und ressourcen-schonend bauen, energieeffizient und mit Fokus auf erneuerbare Energien: So sehen die Pläne für die Kogge aus. Viel Glas, Stahl und Ziegel sind die Hauptkomponenten für den Bau, der durch seine „Gestalt“ den Bezug zum Ort bekommen soll, indem bei der Planung die Geschichte zum Hafen noch einmal neu erzählt wird. Ein Investitionsvolumen von 37 Millionen Euro ist im Gespräch. Beginnt der Bau im Sommer 2022, könnte er nach zwei Jahren fertig sein.

Überseestadt – moderne Architektur und historische Speicher

Der Bremer Ortsteil Überseestadt hat in den letzten Jahren einen Wandel durchlebt, der die Hansestadt Bremen als Wirtschaftsstandort wichtiger macht. Gleich am Hafen gelegen und damit an der Weser, kann sich die „Hanse-Kogge“ zu einem spannenden Wohnort entwickelt, denn Teile des Hafens werden immer noch bewirtschaftet. Schiffe schlagen ihre Güter nach wie vor im Getreide-, Fabriken- und Holzhafen um.

Überseestadt/ Bild: pixabay/andidrea

Singles, Paare, Familien: Bei der Wohnungsgröße von 1 bis 4 Zimmern ist die Auswahl groß genug. Und attraktiv allemal, denn Wohnen in Überseestadt heißt auch, in einem historisch interessanten und derzeit aufstrebenden Stadtteil zu leben. Die Nähe zum Leben im Hafen und zur Weser, Hotels, norddeutsche Gastronomie, das Hafenmuseum und so viele Dinge mehr: Wer ein außergewöhnliches Wohnerlebnis sucht mit viel Ambiente und Flair, wird es hier finden.

Der Weser-Tower bildet den Eingang zu Überseestadt und ist eines der Bauwerke neuerer Architektur, gebaut 2010. Gleichzeitig schafft Altes im Hafen neue Impulse, denn die Hafen-Speicher werden genutzt für Gastronomie, Kultur, Startups. Ein Stadtteil also, der sich immer noch im Wandel der Zeit befindet. Mit der „Hanse-Kogge“ bekommt der Ort der Stadtmusikanten nun ein modernes Gebäude in einem historischen Ambiente, das sich durch seine Dachform und seine Silhouette eindeutig von der Nachbarbebauung unterscheiden wird. Es wird kein Zufall sein: Die vier Tiere mit dem Hahn an der Spitze sind schließlich ein Bremer Symbol für Wandel und Veränderungen.

Text: Andrea Hunkemöller

Nicht nur in der Überseestadt geschieht einiges in Sachen Neubau. Auch in weiteren Stadtteilen von Bremen wird gebaut, zum Beispiel in Schwachhausen. Hier entsteht das Neubauprojekt „Gravelottestraße“ mit nur noch wenigen verfügbaren Eigentumswohnungen.

Titelbild: SSG/Loomn


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