Neubau-Quartier Siemensstadt Square in Spandau nimmt Gestalt an

Wenn es darum geht, ein neues Stadt-Quartier mit rund 2.800 neuen Wohnungen, Technologie-Centern, Büros, Flaniermeile und neuen Mobilitätskonzepten zu realisieren, scheint es manchmal so, als ginge einige Zeit lang nichts voran. Bis wie aus dem Nichts der Bauzaun verschwindet und ein komplett neues Viertel – quasi über Nacht – aus dem Boden geschossen ist. Ganz so wird es in der ehemaligen Siemensstadt in Berlin-Spandau kaum verlaufen, dazu ist die Gesamtzeit der Realisierung eindeutig zu lang. Allerdings gibt es Neuigkeiten zu einem der spannendsten künftigen Quartiere Berlins. Zum Beispiel steht fest, wie wesentliche Teile künftig aussehen werden und erfahren Sie in diesem Beitrag auch, wie es zu dem neuen Namen für das früher als „Siemensstadt 2.0.“ bezeichnete Viertel gekommen ist.

Aus Siemensstadt 2.0 wird künftig Siemensstadt2. Das haben rund 7.500 Berlinerinnen und Berliner im Rahmen einer öffentlichen Online-Abstimmung so entschieden. Die hochgestellte „2“ (das Projekt wird Siemensstadt Square ausgesprochen) hat zwei Bedeutungen. Zum einen wird auf die Plätze hingewiesen, die das neu gestaltete Areal auflockern werden, und zum anderen steht die 2 für die Hoffnung, in dem gemischt genutzten Viertel, wo auch Forschungseinrichtungen, Gewerbe und Büros beheimatet sein werden, exponentielles Wachstum zu erzielen.

Visualisierung: ROBERTNEUN/Siemens

Zurück zur baulichen Gestaltung. Hier konnte das Berliner Büro ROBERTNEUN™ in Kooperation mit Bollinger + Grohmann (verantwortlich für das Tragwerk) sowie Transsolar aus Stuttgart (für Nachhaltigkeit und Haustechnik), den Realisierungswettbewerb für die ersten drei Gebäude für sich entscheiden. Begeisterung bei Siemens „Wir haben einen weiteren wichtigen Meilenstein unseres Projekts erreicht. Der Entwurf von ROBERTNEUN ist sehr intelligent, bedient sich einer neuen, zukunftsweisenden Architektursprache und liefert ein überzeugendes Nachhaltigkeitskonzept. All das bietet auch für die weiteren geplanten Gebäude auf dem Areal großes Potential. Mit dem Siegerentwurf geben wir der Siemensstadt ein neues Gesicht.“, erklärt der General Manager des Projekts Stefan Kögl von der Siemens AG. 

Neubau-Quartier auf 70 Hektar

Für die Gestaltung der weiteren Gebäude auf dem insgesamt rund 70 Hektar großen Areal liefert der Entwurf von ROBERTNEUN™ eine architektonische Vorlage und wesentliche Impulse. Der Ansatz, die historischen und denkmalgeschützten Bestandsgebäude um markante Neubauten zu ergänzen, dürfte sich somit durch das gesamte künftige Quartier ziehen. Im Mittelpunkt des prämierten Entwurfs befindet sich ein ca. 60 Meter hohes Hochhaus, ein neues Hofgebäude mit intensiver Verglasung und einem weitläufigen Atrium – „Campus Center“ heißt es bei ROBERTNEUN – sowie ein Info-Pavillon. Das Hofgebäude ebenso wie der Turm erhalten eine öffentlich zugängliche Dachterrasse und ein ebenfalls öffentlich zugängliches „Stadtgeschoss“. Dieses Stadtgeschoss, im Erdgeschoss beider Bauten angesiedelt, wird der Öffentlichkeit den Zugang zum Gesamtprojekt „Siemensstadt2“ erleichtern. Gemeinsam mit dem Hochturm und dem „Campus Center“ wird der Info-Pavillon das Entree zur neuen Siemensstadt2 bilden.

Erwähnenswert im Entwurf von ROBERTNEUN™ ist der Fokus auf Nachhaltigkeit, der wesentlichen Einfluss auf das Gesamtkonzept genommen hat. Neue Maßstäbe setzen begrünte Dächer und die nachhaltige Holzhybrid-Bauweise. Auch werden für den Siemensturm materialsparende bzw. recycelte Baustoffe eingesetzt. Das Konzept fand sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene Anklang und wurde mit doppeltem Platin für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

Mit den Vorlagen von ROBERTNEUN wird der Entwurf des ursprünglichen „Siemens-Architekten“ Hans Hertlein weitergeführt und in eine vielversprechende Zukunft transferiert.

Der Stadtteil der Zukunft

Im Rahmen von Siemensstadt2 wird in den kommenden Jahren aus einem bislang geschlossenen Areal ein offener, hochmoderner und urbaner Stadtteil entstehen. Im Jahr 2030 soll die Wohn- und Arbeitswelt komplett fertiggestellt sein. Die voraussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf 600 Millionen Euro. Für Siemens ist dies nach eigenen Angaben die größte Summe in ein Projekt und einen Standort, den das Unternehmen je investiert hat.

Die Umgestaltung zum offenen Wohn- und Technologieviertel erfolgt schrittweise in mehreren Modulen. Zudem plant das Land Berlin, die stillgelegte Siemens-Bahn bis zum Jahr 2029 zu reaktivieren. Die unterschiedlichen Quartiere innerhalb des neuen Viertels sollen durch den Siemens Boulevard miteinander verbunden werden. Nördlich des Boulevards, unweit eines Parks, entstehen die Neubauwohnungen.

Mit einer Mischung aus Gastronomie, Handel und Dienstleistungen wird der zentrale Platz das Zentrum des Quartiers bilden. „Multimodal“ (Siemens) wird die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. So wird die Fahrt ins Zentrum mit Bus oder der U-Bahn ca. 20 Minuten dauern. Rund 40 Fahrminuten werden bislang für die Fahrt zum Flughafen BER veranschlagt.

Der Standort Spandau ist derzeit gefragt wie selten zuvor. Hier findet sich nicht nur eine ausgezeichnete Infrastruktur mit guten Anbindungen in die City, sondern zugleich auch viel Wasser und entsprechende Freizeitmöglichkeiten. Während in der künftigen neuen Siemensstadt noch einiges passieren wird, bis die ersten Wohnungen bezugsfertig sind, entstehen weitere Projekte im Stadtteil, zum Beispiel BUWOG SPEICHERBALLETT Havelkiesel.

Gefragter Standort und hochwertiger Neubau: BUWOG SPEICHERBALLETT Havelkiesel. Bild: BUWOG

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Titelbild: ROBERTNEUN/Siemens

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