Seit 2009 stand das ehemalige Hertie-Gebäude im rechtsrheinischen Köln-Porz leer. Jetzt erhält die Porzer Innenstadt eine Revitalisierung. Nach dem Abriss des Hertie-Warenhauses entstehen drei neue Häuser. Am Friedrich-Ebert-Platz finden zukünftig Einzelhandels- und Gastronomieflächen sowie 130 Neubau-Wohnungen Platz. So sieht die „Neue Mitte Porz“ aus – ein Ausblick.
Die Stadt Köln erwarb das seit zehn Jahren leerstehende Hertie-Gebäude 2014, um nach eigenen Angaben der fortschreitenden Verödung der Porzer Stadtmitte entgegen zu wirken. Durch die Neubau-Maßnahmen im Porzer Zentrum soll dieses eine Aufwertung erfahren. Der Kölner Stadtrat hat deshalb beschlossen, das Hertie-Gebäude aus den 1970-er Jahren, die darunter verborgene Tiefgarage und weitere Bauten auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Köln-Porz abzureißen.
Apropos Köln: die selbstständige Stadt Porz wurde 1975 nach Köln eingemeindet. Zum gleichnamigen Stadtbezirk Porz gehören heute nach Angaben der Stadt Köln 16 Stadtteile. 113.670 Einwohner leben in dem Stadtbezirk Porz (Stand: 31. Dezember 2017).
Nun entsteht in Porz durch den Abbruch des Hertie-Warenhauses Platz für das städtebauliche Konzept „Neue Mitte Porz“. Der Baubeginn ist bereits dieses Frühjahr. Die Details:
Drei Gebäude und 130 neue Wohnungen
Das Konzept der JSWD Architekten GmbH & Co. KG aus Köln für den Friedrich-Ebert-Platz in Porz besteht aus drei Gebäuden. Neben Einzelhandels- und Gastronomieangeboten sind in dem Häuser-Ensemble auch circa 130 Neubau-Wohnungen, darunter 30 Prozent öffentlich geförderte, vorgesehen. Zum Beispiel entstehen in Haus 1 nach Angaben der JSWD Architekten GmbH & Co. KG rund 50 Wohnungen.
Die Grundlage für das städtebauliche Konzept stellt eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der Stadt Köln dar, die die moderne stadt mbH – ein Unternehmen der Stadtwerke Köln GmbH und der Stadt Köln – und die JSWD Architekten GmbH & Co. KG von 2015 bis 2016 durchführten. Das Ziel der Untersuchung: die Chancen und Risiken von dem Erhalt, der Sanierung und dem Abriss des Hertie-Gebäudes unter städtebaulichen, architektonischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu prüfen und gegeneinander abzuwägen. Das Ergebnis ist bekannt: seit Juli 2018 wurde der letzte oberirdische Teil des ehemaligen Hertie-Warenhauses abgetragen, teilt die moderne stadt mit. Die fertiggestellte Neubebauung der revitalisierten Innenstadt als „Neue Mitte Porz“ am Friedrich-Ebert-Platz 3 ist für 2022 geplant.
Baugenehmigung für Haus 1 erteilt
Wie einer Pressemitteilung vom 10. Januar 2019 zu entnehmen ist, hat die Stadt Köln der moderne stadt – Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH – als Bauherr die Baugenehmigung für die Errichtung des Hauses 1 der „Neue Mitte Porz“ erteilt. Der Bau des ersten Hauses einschließlich eines Verteilerbauwerks, das die Tiefgaragen der Häuser 1 bis 3 unterirdisch verbindet, soll dieses Frühjahr beginnen. Der Rohbau soll im Frühling 2020 stehen.
Unten einkaufen – oben wohnen
Das Haus 1 errichtet die JSWD Architekten & Co. KG an der Westseite des Friedrich-Ebert-Platzes. Um die Porzer Innenstadt zu beleben und diese für Einwohner und Besucher zum Einkaufen und Verweilen attraktiver zu gestalten, ist im Erdgeschoss ein Lebensmittel-Vollsortimenter geplant. Ergänzende gastronomische Angebote sollen Treffpunkte schaffen. Dies ermöglicht den zukünftigen Bewohnern der neuen Wohnungen in den Obergeschossen kurze Wege zu dem Supermarkt und den gastronomischen Angeboten unten auf der Fußgänger-Ebene. Wohnungen mit 2 bis 4 Zimmern sollen entstehen. Im Satteldach sind darüber hinaus zwei 3-Zimmer-Wohnungen geplant.
„Neue Mitte Porz“ wirkt als Ensemble
Für die Gestaltung der Häuser 2 und 3 wurde im Frühjahr 2018 ein mehrstufiges Qualifizierungsverfahren durchgeführt. Resultat: Haus 2 wird vom Bauherrn, der Sahle Wohnen GmbH & Co. KG aus Greven, nach dem Entwurf der Molestina Architekten GmbH aus Köln, erstellt.
Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH übernimmt die Realisierung von Haus 3, welches von der Kaspar Kraemer Architekten GmbH aus Köln entworfen ist.
Die Fassadengestaltung des Hauses 3 erfolgt angelehnt an das Konzept von Haus 1, damit die „Neue Mitte Porz“ eine Ensemblewirkung ausstrahlt, erklärt die Kaspar Kraemer Architekten GmbH.
Von der derzeit entstehenden rechtsrheinischen „Neue Mitte Porz“ auf die gegenüberliegende Rhein-Seite nach Rondorf: dort errichtet die KH Massivhaus Köln-Bonn GmbH neue Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften. Das Neubau-Quartier „George´s“ verfügt über Ein- und Zweifamilienhäuser mit 5 Zimmern und Wohnflächen von 140 m² bis 280 m².
Weitere Neubau-Vorhaben in Köln und im Umland mit Eigentumswohnungen und Häusern finden Sie auf dem neubau kompass.
Titelbild: moderne Stadt – Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH