München platzt aus allen Nähten, aber jetzt hat die Stadt neues Bauland ins Auge gefasst. Auf einer Fläche von 600 Hektar soll im Nordosten von München, zwischen Trudering-Riem (Stadtbezirk 15) und Bogenhausen (Stadtbezirk 13) ein komplett neuer Stadtteil entstehen. Um die 30.000 Menschen könnten hier leben, auch 10.000 Arbeitsplätze würden auf dem Gelände Platz finden.
Aktuell steht das Projekt allerdings noch am Anfang. Klar ist bislang, dass Münchens neues Stadtviertel unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger entstehen soll. Der erste Ideenwettbewerb dazu ist für Mitte März 2019 angesetzt. Ziel ist, ein lebensnahes, grünes Stadtviertel zu realisieren. Erste Forderungen aus der Bevölkerung gibt es bereits: der neue Stadtteil soll autofrei sein.
Bis es definitiv losgeht mit dem neuen Viertel – davor stehen noch zahlreiche Abstimmungen und Wettbewerbe an – werden höchstwahrscheinlich noch zehn Jahre vergehen. Im Bereich des Möglichen wäre ein Baustart im Jahr 2029. Das Areal, um das es geht, erstreckt sich unweit der Trasse der Flughafen-S-Bahn (S8) zwischen Daglfing und Johanneskirchen. „Plattes Land“ ist hier bislang zu sehen. Dass es so grün wie möglich bleibt in dieser Region, ist zahlreichen Planern und Bewohnern wichtig. Deshalb betont die Stadt München auf ihrem Portal, dass eine „nachhaltige Stadtentwicklung“ bei dem Bauvorhaben im Zentrum steht. Landwirtschaftliche Flächen, Grünflächen und Erholungsgebiete sollen bestmöglich erhalten bleiben.
Aufgrund der Lage am Stadtrand sind ebenfalls intensive Gespräche mit Nachbargemeinden geplant. Hier geht es insbesondere um den Ausbau der Infrastruktur, um bestmögliche Anbindungen für Pendler, um eine stadt- und klimaverträgliche Mobilität. Im Dialog stehen die Planungsverantwortlichen bereits mit den Gemeinden Unterföhring, Aschheim, Haar und Feldkirchen. Damit das geplante Neubau-Quartier bestmöglich erschlossen werden kann, ist bereits eine Verlängerung der U4 angedacht.
Zunächst geht es bei der ersten Dialogveranstaltung in knapp vier Wochen – Ort und genaue Zeit werden unter anderem auf dem Stadtportal muenchen.de bekannt gegeben – darum, eine „Vision für den gesamten Stadtteil“ zu entwickeln. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2020 werden die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs präsentiert. Diese sollen im Anschluss an einen Stadtratsbeschluss im kommenden Jahr als Grundlage zur Planung einzelner Bauabschnitte gelten.
Verschiedene Baustile geplant
Noch ist so gut wie alles offen, was die Gestaltung des neuen Stadtteils betrifft. Unterschiedliche Bautypologien werden das Bild des Viertels prägen. Vom verdichteten Geschosswohnungsbau bis zu lockerer Bebauung ist alles möglich. Zentral ist der Gedanke, dass das künftige Stadtbild optimal auf die Bedürfnisse der späteren Einwohner und Arbeitnehmer eingeht. Deshalb wird es für unterschiedliche Teilquartiere komplett unterschiedliche „Looks“ geben. Nicht zu vergessen: das Viertel muss mit Trudering-Riem und Bogenhausen, den angrenzenden Bezirken vernetzt werden.
Bis der erste Spaten in den Boden sticht, wird noch einige Zeit vergehen. Derweil entwickelt sich München weiter, insbesondere auch im Osten der Stadt, zum Beispiel in Trudering. Hier entstehen Eigentumswohnungen und Doppelhaushälften im Neubauprojekt „Wiesbach 2“.
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Titelbild München-Panorama mit Olympiapark im Vordergrund: pixabay