Ökologische Heizsysteme: Pellet- und Hybridheizung und Solarthermie

Ökologische Heizsysteme: Pellet- und Hybridheizung und Solarthermie

Neben der bereits in zahlreichen Neubau-Immobilien installierten Wärmepumpe haben im Bereich ökologischer Heizsysteme zwei weitere Heizungsarten an Bedeutung gewonnen: Solarthermie und Pelletheizung.

Wer in seiner Neubau-Immobilie eine auf Pellets basierende Heizung vorfindet, hat in Bezug auf ökologische Aspekte einen Pluspunkt: bis zu 15 Prozent weniger CO2 setzt diese Heizungsart verglichen mit Ölheizungen frei. Bei der Verbrennung fällt wenig Asche an, die nur alle paar Tage entfernt werden muss. Zudem können Pelletheizungen mit Solaranlagen kombiniert werden.

Ein weiteres Plus: Holz zählt zu den günstigsten Brennstoffen und Pelletheizungen gelten als leicht zu bedienen. Diese Heizungsart findet sich überwiegend in Häusern mit einem geringen Wärmebedarf, zum Beispiel in KfW 70-Häusern.

Die Funktionsweise ist unkompliziert: Im Heizkessel einer Pelletheizung, dem sogenannten „Pelletkessel“, befinden sich Holzpellets. Diese sind ca. 2 bis 5 Zentimeter lang und verfügen über einen Durchmesser von ca. 6 Millimetern. Die Pellets werden in der Regel von einem Tankwagen geliefert und mit einer Förderschnecke oder einem Saugsystem in den Kessel befördert. Als Alternative können die kleinen Holzstücke auch gebündelt in Säcken im Keller gelagert werden.

Nachteile einer Pelletheizung sind die vergleichsweise hohen Kosten bei der Anschaffung und das für diese Heizungsart notwendige Platzvolumen. Die Heizung und die Pellets müssen gelagert werden. Das kann die zur Verfügung stehende Kellerfläche verringern.

Solarthermie – die alternative Lösung zur Warmwassererzeugung

Immer mehr Bauträger setzen Solarthermie-Anlagen zur Warmwassererzeugung ein. Dieser Anlagentyp setzt sich aus mehreren Einzelkomponenten zusammen. Dazu gehören Solarkollektoren, ein Pufferspeicher (auch Solarspeicher genannt) und ein umfangreiches Pumpensystem. Angeschlossen an die Hauptheizung, kann eine Solarthermieanlage ergänzend zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden.

Über die Solarkollektoren auf dem Dach gelangt das Sonnenlicht zu dem Solarspeicher. Die Weiterleitung wird durch ein spezielles, mit Wasser angereichertes, Frostschutzmittel möglich, welches sich in den Solarkollektoren befindet und auf über 90 Grad Celsius erhitzt wird. Der Speicher ermöglicht es, die Sonnenenergie über mehrere Tage lang zu speichern und das Haus mit Warmwasser bzw. ergänzend mit Heizungswärme zu versorgen.

Die Vorteile einer Solarthermieanlage liegen auf der Hand: sie ist umweltfreundlich und kann die laufenden Heizkosten um über 50 Prozent senken. Nachteile sind die hohen Anschaffungskosten (bis zu 13.000 Euro) und der erforderliche Platz für den Solarspeicher. Mehr über Solaranlagen lesen Sie hier.

Eine sichere Sache: Hybridheizungen

Heizsysteme auf Basis von Erneuerbaren Energien sind umweltfreundlich und nicht zuletzt aufgrund ihrer Fördermöglichkeiten und ihrem hohen ökonomischen Nutzen auch beliebt bei Bauherren und Käufern. Ein Nachteil besteht jedoch bei zahlreichen ökologischen Heizsystemen: sie sind aufgrund ihrer Abhängigkeit von den Wetterbedingungen nicht immer hundertprozentig zuverlässig. Hier kommen Hybridheizungen ins Spiel. Diese kombinieren unterschiedliche Heizungen zu einem flexiblen Ganzen.

Fällt zum Beispiel im Winter die Solarthermieanlage aus, kann über eine angeschlossene Pelletheizung oder auch eine Gasbrennwertheizung immer noch der komplette Heizbedarf gedeckt werden. Zu Zeiten, in denen Erneuerbare Energien Höchstleistungen bringen, stützt sich das hausinterne Heizsystem ausschließlich auf diese Wärmequelle.

Die Hybridheizung gleicht in ihrer Funktionsweise einem Sammelbecken: in einem großen Pufferspeicher werden unterschiedliche Wärmequellen im Haus gesammelt und aufbewahrt. Solarthermieanlagen, eine Pelletheizung oder auch Wärmepumpen speichern ihre generierte Energie in den Pufferspeicher ein. Dabei ist es nicht entscheidend, welche Wärmequellen genutzt werden. Die Heizsysteme können vielfältig miteinander kombiniert werden.

Ein Vorteil von Hybridsystemen ist, dass ihre Installation schrittweise erfolgen kann. Käufer, die diese Heizungsart erhalten, können zum Beispiel auch nachträglich einen Kamin (Link zum Beitrag) mit dieser Heizung kombinieren oder nach dem Wohnungskauf peu a peu ökologische Heizsysteme integrieren.

Wer nachträglich in seinem Neubau eine ökologische Heizungsanlage ergänzen möchte, profitiert in den meisten Fällen von entsprechenden Förderprogrammen der KfW Bank. Lesen Sie mehr zur KfW-Förderung im Beitrag Förderprogramme für Neubau-Immobilien.

Titelbild: Pixabay


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